Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen

britta kadolsky

Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen

Ich mochte die Kunst von Käthe Kollwitz schon immer. Wenn ich in Berlin in der Nähe des Pracht-Boulevards Unter den Linden bin, besuche ich gerne die von Schinkel im Stil des Klassizismus erbaute Neue Wache. Im Innenraum steht seit 1993 die lebensgroße Version der Bronze-Skulptur Mutter mit totem Sohn von 1937-39. Die Skulptur berührt mich zutiefst – jedes Mal. Sie zeigt Kollwitz selbst mit ihrem toten Sohn Peter der im Ersten Weltkrieg fiel. Die Körperhaltung der Mutter, die ihren erwachsenen, toten Sohn zwischen ihren Knien liegend hält und ihren Kopf über den Kopf des Sohnes hält – das transportiert unglaublich ergreifend die unermessliche Trauer jeder Mutter, die ihr Kind verloren hat. Der lange Körper des jungen Mannes ruht halb in ihrem Schoß und halb auf dem Boden.

Käthe Kollwitz: neue Wache, berlin, Denkmal für die Opfer von Kreis und Gewaltverbrechen, tiefe Emotionen
Käthe Kollwitz, Mutter mit totem Sohn, Berlin-Mitte Unter den Linden, die Neue Wache, 1993, CC0

Was ich erst jetzt gelernt habe: Helmut Kohl, seinerzeit Bundeskanzler des wiedervereinigten Deutschlands, beschloss damals, ohne Ausschreibung, ohne Abstimmung und ohne Beratung diese vierfache vergrößerte Version von Kollwitz‘ Pietà dort aufstellen zu lassen – als Mahnmal für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft. Diese Entscheidung löste damals kontroverse Diskussionen aus.

Ich habe mich immens auf die große Kollwitz-Ausstellung im Städel gefreut. Interessanterweise eröffnete wenige Tage nach der Frankfurter Ausstellung auch eine im Museum of Modern Art (MoMA) in New York, und eine weitere wird es ab November in Kopenhagen geben. So wird 2024 zum Kollwitz-Jahr.

Käthe Kollwitz, Foto, 1929, Schwarz-weiß-Fotografie
Käthe Kollwitz, 1929, CC BY 3.0

Käthe Kollwitz wird oft als die berühmteste deutsche Künstlerin des 20. Jahrhunderts bezeichnet. Die Formulierung ist groß – wer vermag das schon so genau messen. Aber tatsächlich sind nach keiner Künstlerin so viele Straßen, Wege, Plätze, Schulen, Kieze, Höfe, Siedlungen und eine Promenade, benannt, wie nach ihr. Und: Solche Superlative hat sie eigentlich gar nicht nötig. Wichtiger ist, dass Kollwitz über die einzigartige Fähigkeit verfügte, Emotionen einzufangen; ihre Werke haben eine Kraft, wie ich es sonst noch nicht erlebt habe.

Käthe Kollwitz’ Weg zur Kunst

Käthe Kollwitz wurde 1867 in Königsberg, Ostpreußen (heute Russland) geboren. Ihre Eltern waren offen und künstlerisch interessiert und unterstützten ihre Tochter in der Entwicklung ihrer künstlerischen Fertigkeiten: Sie erhielt privaten Malunterricht in Königsberg und besuchte in den 1880er Jahren Kunstschulen in Berlin und München.

1891 heiratet sie den Arzt Karl Kollwitz und bewohnte, später zusammen mit den beiden Söhnen Hans und Peter, am Prenzlauer Berg in Berlin eine Vier-Zimmer-Wohnung, die neben der Kassenarzt-Praxis auch das Atelier enthielt. Obwohl es sich für verheiratete bürgerliche Frauen nicht ziemte zu arbeiten, schuf Käthe Kollwitz selbstbestimmt unzählige Kunstwerke. Ihr Werk umfasst hauptsächlich Zeichnungen, Radierungen und Drucke, wenngleich sie Malerei studiert hatte. Die meisten Techniken erlernte sie autodidaktisch. 

Käthe Kollwitz: Frau, verhärmt, malerei, Zeichnung, tiefe Emotionen
Käthe Kollwitz, Brustbild einer Arbeiterfrau mit blauem Tuch, 1903, Kreide- und Pinsellithografie mit Schabeisen im Zeichenstein in zwei Farben (Blau und Braun) auf Velinpapier, 345 × 316 mm, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

Die Patienten ihres Mannes lebten in oft prekären großstädtischen Verhältnissen. Sie empfand eine tiefe soziale Verantwortung und starkes Mitgefühl für das Leid der Menschen. Auch ihre Elternschaft prägte Kollwitz’ Sichtweise auf die Welt und spiegelte sich in ihren Werken wider. 

Sie wurde 1919 die erste Professorin an der Akademie der Künste in Berlin und gehörte zum Vorstand der Berliner Secession. Bei einem Aufenthalt in Paris beschäftigte sie sich mit Bildhauerei, sie unternahm eine längere Italien-Reise, steuerte Zeichnungen für die Satirezeitschrift Simplicissimus bei, erhielt erste Aufträge für Plakate und stellte zunehmend aus. Über sechs Jahrzehnte hinweg schuf sie eine beeindruckende Sammlung von politisch und sozial engagierten Werken. 

Trotz der Schicksalsschläge – Ihr jüngster Sohn Peter fiel im Ersten Weltkrieg, ihre Kunst wurde von den Nationalsozialisten zunehmend verfemt, immerhin galt sie nicht als entartet, sie musste ihre Professur abgeben, sie wurde schikaniert und ihre Bilder wurden nicht mehr ausgestellt – war sie wohl viel heiterer als man aufgrund ihrer oft von Trauer und Leid geprägten Bilder annimmt.

Die Frau hinter den Linien: Selbstporträts von Käthe Kollwitz

Kollwitz fertigte an die 100 Selbstbildnisse an – in Tusche, Kreide, Kohle, als Tiefdruck, als Hochdruck oder in der Kombination der unterschiedlichen Techniken, und auch als Plastik. Dabei stellte sie sich meistens älter dar, als sie war. Außerdem verweigerte sie sich dem damals gängigen Schönheitsideal: Ihre Haare waren meistens streng nach hinten gebunden und ihre Kleidung war schlicht

Bei den Zeichnungen gefällt mir, wie viele eng nebeneinander gesetzte Striche eine Schattierung formen, eine Frisur andeuten oder den Augen einen besonderen Ausdruck verleihen. Oft fügen grobe, dunkle Pinselstriche mit Tusche einen Schatten im Hintergrund hinzu und lassen das Gesicht leuchten.

Käthe Kollwitz: Selbstbildnis, schmollend, Hand aufgestützt
Käthe Kollwitz, Selbstbildnis mit aufgestütztem Kopf, 1889/91, Feder und Pinsel in Sepia auf Bütten, 200 x 160 mm, Käthe Kollwitz Museum Köln, Foto: Käthe Kollwitz Museum Köln

Auch das vom Städel gewählte Porträt für das Ausstellungsplakat zeigt diese Technik: Auf dem Selbstbildnis mit aufgestütztem Kopf, das sie mit Anfang 20 zeichnete, blickt die junge Frau schmollend und selbstbewusst aus dem Blatt heraus. Die Augen, die Nase, sowie die Konturen des Gesichts und die rechte Hand sind mit eng nebeneinander gesetzten dünnen, aber kräftigen Federstrichen plastisch herausgearbeitet. Sepiafarbene Tusche modelliert den Hintergrund für das Gesicht und hebt insbesondere die Hand besonders hervor.

Käthe Kollwitz: Selbstbildnis, Zeichnung
Käthe Kollwitz, Selbstbildnis mit vorgestreckter Hand, um 1900, Schwarze Kreide auf graugrünem, festem Zeichenkarton, 565 x 440 mm, Käthe Kollwitz Museum Köln, Foto: Käthe Kollwitz Museum Köln

Gesten der Empathie: Käthe Kollwitz und ihre Hände

Und die Hände! Sie zeichnet gerne Hände: Oft sind sie besonders groß und immer gelungen in ihren Perspektiven und Verkürzungen. Die Hände vermitteln ihre eigenen Botschaften des Kontakts: Beschützen, Stützen, Halten, Fordern, Berühren, Beten. Geborgenheit und Liebe drücken sie dabei meistens aus. Manchmal verdeutlichen sie jedoch auch Leid und Gefahr – fast immer jedenfalls Emotionen. Die Hände zeigen, wie wichtig zwischenmenschliche Beziehungen sind.

Ein Weberaufstand

Käthe Kollwitz, ein Weberaufstand
Käthe Kollwitz, Zyklus Ein Weberaufstand Blatt 4, Weberzug, 1893 – 97, Strichätzung und Schmirgel, Derbrauni, CC BY-SA 4.0

Selbstverständlich muss ich auch den Bilderzyklus Ein Weberaufstand erwähnen, der für Kollwitz den künstlerischen Durchbruch brachte. 1893 besuchte sie die Premiere von Gerhart Hauptmanns umstrittenem Drama Die Weber im Neuen Theater Berlin. Die Aufführung war ein Sensationserfolg und beeindruckte auch Käthe Kollwitz zutiefst. Sie begann noch im selben Jahr mit ihrer Arbeit und stellte in drei Radierungen und drei Lithografien eine fiktive Revolte der Gegenwart dar. Sie verzichtete bewusst auf historische Stilisierung und zeigte die Weber in moderner Arbeitskleidung, um aktuelle soziale Probleme zu verdeutlichen. Das provozierte die Obrigkeit vor allem aber den Kaiser. Prompt verweigerte Wilhelm II Kollwitz 1898 eine Medaille, die Max Liebermann ihr verleihen wollte. Für den Kaiser war die Kunst von Kollwitz lediglich ‚Rinnsteinkunst‘.

Bauernkrieg: Kollwitz’ Frühwerk

Auch dieser Zyklus ist bemerkenswert und erschreckend: Wieder sehen wir das Leid und Elend der Menschen. Kollwitz zeigt die Verzweiflung der hart arbeitenden, armen Bauern als Ursache für den Aufstand und verfolgt, wie sie sich im Verlauf der Zeit gruppieren und bewaffnet losziehen. Auch hier sind die erhobenen Hände der Rückenfigur ein starkes Symbol. Und die unterschiedlichen Gesichtsausdrücke zeigen, trotz der wenigen Striche, die aufgeputschten Emotionen.

Käthe Kollwitz, Zyklus Bauernkrieg Blatt 6, Losbruch, Druckgrafik, viele Menschen mit erhobenen Händen
Käthe Kollwitz, Zyklus Bauernkrieg Blatt 6, Losbruch, 1902/03, Strichätzung, Kaltnadel, Reservate, und Vernis mou mit Durchdruck von zwei Stoffen und Zieglerschem Umdruckpapier,Blatt: 656 × 784 mm, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

Kollwitz zeigt nicht den eigentlichen, blutigen Kampf, wie es vermutlich männliche Kollegen getan hätten. Ihr Zyklus, an dem sie sieben Jahre arbeitete, endet mit dem Zusammenbruch der Revolte und der Darstellung der Toten und Gefangenen. Die Komposition der dicht zusammengedrängten Gefangenen ist blattfüllend – fast scheint das Papier die Menschen zusätzlich zu dem sie umspannenden Seil einzusperren. Die Köpfe enden alle auf annähernd gleicher Höhe. So verdichtet sich die zusammengepferchte Menschenmasse zu einem beklemmenden Klumpen.

Käthe Kollwitz, Bauernkrieg Blatt 2 - Vergewaltigt, Druck, Frauenkörper auf Laub
Käthe Kollwitz, Bauernkrieg Blatt 2 – Vergewaltigt, 1907/08, Strichätzung, Kaltnadel, Schmirgel, Reservate und Vernis mou, C00

Auch das Blatt Vergewaltigt zeigt nicht das grauenvolle Verbrechen an sich, sondern den leblosen, zurückgelassenen Frauenkörper im Wald. Das brutale Grauen der Tat spielt sich in meinem Kopf ab.

Die zentralen Themen: Mutter-Kind, Krieg und Tod 

Käthe Kollwitz, Tod und Frau, 1910, emotionaler Druck, Tod packt Frau von hinten, Kind versucht an Frau hochzuklettern
Käthe Kollwitz, Tod und Frau, 1910, Strichätzung, Kaltnadel, Schmirgel und Vernis mou, etwas Roulette, 728 × 560 mm, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

Vor dem Bild Tod und Frau bin ich zu Tränen gerührt – und das passiert mir wirklich selten bei der Kunstbetrachtung. Die Darstellung von 1910 – also noch vor dem Tod ihres Sohnes – hat eine enorme emotionale Wucht und Kraft. Auf den ersten Blick wirkt das Knäuel von Menschen wie ein moderner Ausdruckstanz. Aber schnell erkenne ich in der Mitte eine nackte, verzweifelte Frau, die ihren Körper in einer expressiven Geste aufbäumt. Von hinten packt sie der Tod in Gestalt eines Skeletts. Ein schwarzer Schatten hinterfängt seine Figur. Auf der rechten Bildhälfte klammert sich ein kleines Kind an die Frau und versucht, an ihr hinaufzuklettern. Vergebens: Der Tod hat sie fest im Griff.  

Käthe Kollwitz, Tod und Frau, 1910, emotionaler Druck, Tod packt Frau von hinten,
Käthe Kollwitz, Tod packt eine Frau, 1934, Kreidelithografie auf Venilinpapier, PDM 1.0 DEED

Die Lithografie Tod packt eine Frau von 1934 behandelt dasselbe Thema, allerdings komponierte Kollwitz die Gruppe neu: Die drei Figuren sind in der Höhe hintereinander gestaffelt. Auch hier hat der Tod die Frau bereits fest im Griff und ihre Verzweiflung zeigt sich durch das entsetzte Gesicht. Jedoch umfängt die Mutter das Kind mit beiden Armen und Händen, um es vor dem Tod zu schützen. Obwohl Kollwitz die Figuren nur mit groben Strichen gezeichnet hat, ist die Dynamik fühlbar.

Im Zyklus über den Tod ihres Sohnes Peter im Ersten Weltkrieg drückte Käthe Kollwitz ihren Schmerz und das Trauma des Krieges aus. Sie fand, dass ihre bisherige Zeichen- und Druck-Techniken nicht stark genug waren, und entdeckte den Holzschnitt mit seinen harten Linien als passendes Verfahren. Selbstständig lernte sie diese Technik. Auch in dieser Serie dominiert der Schmerz der Frau, die ihr Kind verloren hat. Die Figuren zeigen mit ihren ausdrucksstarken Körperhaltungen Kollwitz‘ Lust an expressiven und experimentellen Kompositionen. 

Käthe Kollwitz, die Eltern, Trauer um den gefallenen Sohn, Holzschnitt
Käthe Kollwitz, Die Eltern, Blatt 3 aus dem Zyklus Krieg, 1921/22, Holzschnitt, 479 × 650 mm, Städel Museum, Frankfurt am Main, Foto: Städel Museum, Frankfurt am Main

Am meisten spricht mich Die Mütter an: Eine eng aneinander gedrängte Frauengruppe steht, sich haltend und umarmend wie ein Block um ihre kleinen Kinder, die an einigen Stellen in der Mitte der dunklen Formation herausschauen. Fünfzehn Jahre später entwickelte Kollwitz aus diesem Thema die Bronzeskulptur Turm der Mütter. Fasziniert gehe ich um die Plastik herum und staune über die eindrucksvolle Kraft der Frauen, die mir ihren Armen die Gruppe schützend umfangen, sich teilweise fast aneinanderklammern. Jede Frau in einer anderen Körperhaltung und alle mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck.

Bronze von Käthe Kollwitz, Turm der Muster, eine Gruppe von Frauen steht im Kreis gedrängt um ihre Kinder zu schützen
Käthe Kollwitz, Turm der Mütter, Bronze, 1937/38, Ausstellungsansicht im Städel Frankfurt

Plakate: Kollwitz‘ politische Haltung

Kollwitz erstellte Plakate als Auftragsarbeiten, allerdings nur, wenn sie inhaltlich mit dem Thema einverstanden war. Sie gehörte nie einer Partei an, fühlte sich jedoch am ehesten von sozialdemokratischen Ideen angezogen. Sie war, spätestens seit dem Tod ihres Sohnes, überzeugte Pazifistin. Eines ihrer bekanntesten Plakate entwarf sie für den Mitteldeutschen Jugendtag der Sozialistischen Arbeiter-Jugend 1924: Nie wieder Krieg. Die Abbildung zeigt einen jungen Menschen, der inbrünstig seinen Arm zum Schwur hochstreckt. Der Schriftzug Nie wieder Krieg prangt rechts und links des Armes in Schreibschrift. Das Motiv hat es sogar bis auf eine Briefmarke geschafft und wurde zur Ikone der deutschen Friedensbewegung der 1970er und 80er Jahre.

Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen | Was kann Kunst
Ausstellungsansicht „KOLLWITZ“, Foto: Städel Museum – Norbert Miguletz

Viele Plakate in den 1920er Jahren handeln vom Hunger der Kinder und wurden von einer Hilfsorganisation, die der KPD nahestand, beauftragt. Kollwitz sprach sich auch für das Recht der Frauen auf Abtreibung aus. Alle ihre Plakate und auch die Beiträge zum Simplicissimus sprachen sich gegen soziale Ungerechtigkeit aus.

Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen | Was kann Kunst
Briefmarke Deutsche Post, 2014, Käthe Kollwitz’ Plakat Nie wieder Krieg, 75 €-Cent,

Politische Vereinnahmung von Ost und West

Kollwitz starb in großer Einsamkeit am 22. April 1945 in Moritzburg bei Dresden, kurz vor Ende der Nazi-Jahre, die sie aller Ehre und Öffentlichkeit beraubt hatten. Die DDR lies Kollwitz als stramme Kommunistin (die sie nie war) wiederauferstehen und feierte ihre Kunst als Vorläufer des sozialistischen Realismus. Gustav Seitz baute ihr ein Denkmal, das in Berlin am Prenzlauer Berg auf dem nach ihr benannten Platz steht.

Gustav Seitz, Denkmal für Käthe Kollwitz auf dem Kollwitzplatz im Berliner Prenzlauer Berg, Bronze
Gustav Seitz, Bronze – Denkmal für Käthe Kollwitz auf dem Kollwitzplatz im Berliner Prenzlauer Berg, 1956 – 58

In der BRD, mit ihrer ‚modernen, westlichen und abstrakten‘ Nachkriegskunst, konnte Kollwitz künstlerisch zunächst nicht so gut „einsortiert“ werden. Unbestritten war jedoch von Anfang an ihr Rang als Künstlerin und Humanistin. Große Popularität wurde ihr schließlich durch die Friedensbewegung zuteil.

Fazit

Es gäbe so viel mehr über die grandiose Künstlerin und ihre intensiven Werke zu schreiben, aber der Artikel ist bereits lang genug. Daher spreche ich eine absolute Besuchs-Empfehlung für die Ausstellung im Städel, oder (wer es schafft) im MoMA in New York aus. Die Kollwitz-Museen in Berlin und Köln (ab Herbst 2024) sind außerdem immer einen Besuch wert! Und das in Moritzburg sicher auch. 

Käthe Kollwitz, Frau hält totes Kind im Arm, Verzweiflung, Zeichnung, emotional
Käthe Kollwitz, Frau mit totem Kind, 1903, Strichätzung, Kaltnadel, Schmirgel und Vernis mou, CC0 creazilla

Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen – britta kadolsky

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Die Neue Nationalgalerie in Berlin

von britta kadolsky • am

Ich bin in Berlin! Die neue Nationalgalerie steht ganz oben auf meiner Museumsliste. Jahrelang habe ich über den Bauzaun auf das ikonische Glas- und Stahlgebäude der Neuen Nationalgalerie geäugt. Nun ist das Museum der Moderne, nach sechseinhalb Jahren radikaler Sanierung… Weiterlesen

Kunst in und vor Frankfurter Bankfoyers

von Ruth Fühner • am

Viele Frankfurter Kunst-Schätze strahlen im Verborgenen. Es sind die Sammlungen der Banken. Angelegt weniger in der Hoffnung auf bleibende als auf wachsende Werte, sollen sie das Image des seelenlos angehäuften Kapitals mit dem sanften Glanz des Feingeistigen überziehen. Einige von… Weiterlesen

Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten

von britta kadolsky • am

Heute möchte ich von einem meiner Lieblingsmaler berichten: Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten. Vor 10 Jahren ist der Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud gestorben.  Neben einem kleinen Bild von der Queen, malte er auch Berühmtheiten wie Kate Moss, Jerry… Weiterlesen

Raffaels Engel sind überall

von britta kadolsky • am

Raffaels Engel sind überall. Die Geschichte des Renaissance-Gemäldes, die ich heute erzähle, begann vor 500 Jahren und erlebt seit etwa 50 Jahren selbst eine unglaubliche Renaissance. Der Fairness halber sollte ich noch ergänzen, dass die neuerliche popkulturelle Aufmerksamkeit sich lediglich… Weiterlesen

Kunst unter der Erde – der Louvre des RMV in Frankfurt

von Ruth Fühner • am

Was Paris recht ist, ist Frankfurt billig. Die Glaspyramiden am Messeturm sind, na ja, fast so schön wie ihre Schwestern im Innenhof des Grand Louvre. Immerhin, in eine Art Museum geht es hier auch. Eins, das es zumindest an Ausdehnung… Weiterlesen

Sticken ist das neue Malen – Contemporary Embroidery

von britta kadolsky • am

Eine Freundin hat mich zum Sticken gebracht. Ich hatte diese wunderbare Betätigung bis dahin noch immer in die verstaubte, biedere Ecke der Muttis und Omis am heimischen Herd gepackt. Auch weil das Sticken weiblich konnotiert ist. Sticken transportierte jahrhundertelang weibliche… Weiterlesen

Forma Viva – lebendige Form am Südende Istriens

von Ruth Fühner • am

Schon zu Titos Zeiten hatte das istrische Küstenstädtchen Portorož etwas von seiner eleganten Weltläufigkeit bewahren können – und das gilt nicht zuletzt in Sachen Kunst.  1961 fand hier, auf der grünen Halbinsel Seca, erstmals die Bildhauerbiennale Forma Viva statt. Seither… Weiterlesen

Alpinkunst am Großglockner

von Ruth Fühner • am

Kunst-Ausstellung Alpenliebe in Österreich Auf dem Weg nach Italien ist die Großglockner-Hochalpenstraße eine der spektakulärsten Strecken – selbst wenn, wie bei unserer Fahrt, das Wetter so schlecht ist, dass der größte Gletscher Österreichs, die immer mehr schmelzende Pasterze, vom Nebel… Weiterlesen

17. Architekturbiennale in Venedig – Wie werden wir zusammen leben?

von britta kadolsky • am

How will we live together? Wie werden wir zusammen leben? Das ist das spannende Motto der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig. Das Zusammenleben in der Zukunft ist eine Riesen-Herausforderung: Soziale Ungerechtigkeiten, Nachhaltigkeit, Solidarität, Klimawandel, Migration, Rassismus, politische Polarisierungen … große Probleme… Weiterlesen

Draußen Kunst genießen – 5 weibliche Skulpturen in Frankfurts Wallanlagen

von britta kadolsky • am

Die Museen sind immer noch im Lockdown. Nach Monaten des Verzichts auf Kunst und Kultur ist die Sehnsucht groß. Zeit, sich die Kunst draußen anzuschauen!
Kunst im öffentlichen Raum heißt das Stichwort! In Frankfurts Wallanlagen, einem grünen Parkstreifen um die Innenstadt, stehen dutzende Skulpturen. 5 davon habe ich genauer betrachtet. Alle weiblich, alle nackt. Warum?… Weiterlesen

Die schießende Feministin: Niki de Saint Phalle

von britta kadolsky • am

Schießkunst – Feministin – Künstlerin: Das ist Niki de Saint Phalle. Ein Schuss knallt und kurz darauf läuft rote Farbe über den Körper. Ein zweiter Schuss ertönt, auch er hat getroffen: gelbe Farbe quillt aus der Wunde. Niki de Saint… Weiterlesen

Wie die Moderne nach Berlin kam – Mariam Kühnel-Hussainis Roman ‘Tschudi’

von Ruth Fühner • am

Tschudi in Berlin Stellen Sie sich für einen Augenblick das großbürgerlich-kaiserliche Berlin um 1900 vor. Den Kurfürstendamm, das Westend, den Boulevard Unter den Linden. Den Rausch von Gründerzeitarchitektur, die hemmungslos Türmchen und Erker, Karyatiden und anderen Klingeling-Zierrat aufeinanderhäuft. Hinter den… Weiterlesen

Überraschung: Max Beckmann ist auch Bildhauer!

von britta kadolsky • am

Max Beckmann in Frankfurt – eine Ausstellung im Städel Die Museen haben wieder auf. Ich besuche das Städel, bevor nach ein paar Tagen alles wieder schließen muss. Die Beckmann Ausstellung im Städel ist klein, aber fein. Der Fokus liegt auf Beckmanns Jahren… Weiterlesen

Jeremy Shaw im Frankfurter Kunstverein

von britta kadolsky • am

Hurra – die Museen sind wieder auf Als erster unterrichtet mich der Frankfurter Kunstverein per E-Mail über die Öffnung. Jeremy Shaw wird im Frankfurter Kunstverein gezeigt. Ich verliere keine Zeit und reserviere direkt Tickets: Eine riesige Leinwand erwartet uns bereits im Eingangsbereich:… Weiterlesen

Online-Führung durch die Städel-Highlights

von britta kadolsky • am

Städel Sammlung: Die Highlights  „Museum für zu Hause – Live“ nennt das Museum seine Reihe der Online-Formate. Freudig nehme ich die Online-Führung über die Städel Highlights wahr.Ein Highlight ist die Online-Führung gleich aus mehreren Gründen:  Nun aber zur eigentlichen Kunst-Führung. Das Ticket bucht man online… Weiterlesen

Alfred von Meysenbug

von britta kadolsky • am

Comic-Autor, Maler, Illustrator und Plattencover-Gestalter von Udo Lindenberg Alfred von Meysenbug, einigen bekannt durch seine Comic-Bücher und die Illustration von Udo Lindenbergs Plattencovern, ist vor einem Jahr am 19. Februar gestorben. Meyse, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, hieß… Weiterlesen

Online-Führung durch die Balkenhol Ausstellung

von britta kadolsky • am

Was für ein wunderbares Angebot in Anbetracht der pandemiebedingten Schließung: Eine Online Führung durch die Ausstellung von Stephan Balkenhol im Duisburger Lehmbruck Museum.Die monumentalen bemalten Holzskulpturen des Bildhauers sind vielerorts im öffentlichen Raum zu bewundern. Fast in jeder großen Stadt… Weiterlesen

Das Blaue vom Himmel

von Ruth Fühner • am

Lapis, Indigo und Waid – die Geheimnisse der Farbe Blau.  Keine Spur von Blau, auf diesem Bild der National Gallery in London. Es ist, da sind sich die Experten weitgehend einig, wohl ein echter Michelangelo – wenn auch nicht gerade einer… Weiterlesen

Die Liaison von Kunst und Werbung

von britta kadolsky • am

Was haben Kunst und Mode gemeinsam? Momentan, in der Pandemie: Museen, Modehäuser und Boutiquen haben geschlossen.Aber es gibt noch andere Zusammenhänge . . . Einer der bekanntesten liegenden Frauenakte der Kunstgeschichte ist Manets Olympia; 1865 löste das Bild bei der… Weiterlesen

Stilbruch auf Leinwand: Gerhard Richter

von Ruth Fühner • am

Eine nackte Frau mit blonder Bienenkorbfrisur schreitet eine Treppe herab. Frontalansicht, leicht unscharf. Die Farben: wie auf einem der ersten Farbfotos, ausgeblichen, die Treppe grünlich. Ema, 1966. 2 Meter mal einsdreißig.  Graue Rechtecke. Monochrom. Die Farbe mal mit grobem Pinsel gleichmäßig… Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 2

von britta kadolsky • am

Museumsarchitektur in ehemaligen Industriebauten  Im 1. Teil habe ich bereits die Frage gestellt: Welche Chance hat die Kunst neben der bombastischen Museumsarchitektur von heute? Dazu habe ich spektakuläre architektonische Meisterleistungen gezeigt, die eigens für die Präsentation von Kunst gebaut wurden. … Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 1

von britta kadolsky • am

Bei meinen Besuchen in den diversen Museen für moderne und zeitgenössische Kunst fällt mir immer wieder auf, wie beeindruckend Museumsarchitektur sein kann.  Ich denke hierbei an Bauten wie  Zusätzlich imponieren ehemalige Industriegebäude, die mittlerweile als Museum fungieren.  Selbstverständlich sind auch… Weiterlesen

Kunst im Berliner Technoclub Berghain: Teil 2

von britta kadolsky • am

Teil 2/2: Studio Berlin – Panoramabar, Schlackekeller,große Halle. Der 2. Teil meines Artikels über die großartige Ausstellung im Technoclub (Hier gehts zum 1. Teil). Dort habe ich über die Ausstellung im Main Dancefloor, der Klobar und die Toiletten berichtet.  Für… Weiterlesen

Berlin: Kunst im legendären Technoclub Berghain

von britta kadolsky • am

Teil 1/2: Studio Berlin – Main Dancefloor, Klobar, Unisex Toiletten.  Eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst in einem der coolsten Clubs Deutschlands: das passt zusammen! Wie allgemein bekannt und x-mal erwähnt: die Clubszene liegt seit Corona brach und die Clubs kämpfen… Weiterlesen

Wo Banane drauf ist, ist Kunst drin!

von britta kadolsky • am

Die Banane ziert Eingänge zur Kunst Alle, die sich für Kunst interessieren haben die knallgelbe Spray-Banane sicherlich schon mal an einer Häuserwand gesehen. Die Banane sieht aus wie aus einem Comic entsprungen. Die sehr einfache Form in Gelb mit den wenigen schwarzen… Weiterlesen

Intensives Blau – das Markenzeichen von Yves Klein

von britta kadolsky • am

“Blue has no dimension it is beyond dimensions.” Yves Klein Intensives Blau – das Markenzeichen von Yves Klein Endlich war ich, nach der Corona-bedingten Schließung, mal wieder im Städel. Die Gegenwartskunst im unterirdischen Erweiterungsbau, den Gartenhallen, ist ganz neu gehängt worden…. Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg?

von britta kadolsky • am

Die alte Diskussion… Von wem stammt eigentlich dieses Zitat? Es wird mittlerweile recht häufig benutzt, insbesondere um auszudrücken, dass man das jeweilige Kunstwerk nicht als ein solches anerkennen will. Ich möchte in diesem Artikel der Herkunft auf den Grund gehen und… Weiterlesen