Frauen in der Kunst

britta kadolsky

Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte

Frauen in der Kunst standen jahrhundertelang nicht als Künstlerinnen vor der Leinwand, sondern dienten ihren männlichen Kollegen als Modelle. Sie durften nicht künstlerisch tätig sein, da ihnen der Zugang zu den Zünften verwehrt war, sie keine Kunstakademien besuchen durften, von Kunstvereinen ausgeschlossen waren und ihnen der Zugang zu Malutensilien verwehrt wurde. Daher sind nur wenige Künstlerinnen aus vergangenen Jahrhunderten bekannt: meist solche, die bei ihren Vätern oder Brüdern malen durften.

Trotz aller Widrigkeiten haben Frauen schon immer gemalt. In der Höhlenmalerei finden sich Handabdrücke, die eindeutig von Frauen stammen. Im Mittelalter waren sie in Nonnenklöstern kreativ, und in der Renaissance gibt es einige wenige Bilder, die von Frauen signiert sind. Manchmal wurden die Werke der Künstlerinnen von ihren männlichen Kollegen signiert, weshalb sie in der Kunstgeschichte nicht erwähnt wurden. Zudem wurde die Kunstgeschichte größtenteils von Männern geschrieben, wodurch auch zu ihrer Zeit bekannte Künstlerinnen lange nicht im Kunstkanon auftauchten.

Frauen in der Kunst. Selbstporträt berühmter Künstlerinnen

In den letzten Jahrzehnten ist das Interesse an Künstlerinnen wieder gewachsen – endlich! Und somit wurden auch die Künstlerinnen vergangener Epochen wiederentdeckt.
Und wie sieht es heute aus? Es ist selbstverständlich, dass auch Frauen Künstlerinnen sind, jedoch besteht immer noch ein enormer Gender Pay Gap. Eine Studie von ver.di aus diesem Jahr belegt, dass „Frauen […] 24 Prozent weniger verdienen als ihre männlichen Kollegen. Der Gender Pay Gap bei selbstständigen Kulturschaffenden liegt damit deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt…“

Im Folgenden analysiere ich sieben verschiedene Publikationen, die sich mit dem Thema Frauen in der Kunst befassen. Die Bücher unterscheiden sich erheblich in Form und Inhalt: Von einer grafisch aufbereiteten Erzählung bis hin zur tiefgehenden wissenschaftlichen Analyse; von einer breiten populärwissenschaftlichen Darstellung bis zu spezialisierten Werken, die sich auf die letzten fünf Jahrhunderte bis zur jüngsten Vergangenheit konzentrieren. Die Anzahl der porträtierten Künstlerinnen reicht von einer Handvoll bis zu mehreren hundert.

Vorab sei gesagt, dass mir alle sieben Bücher und ihre unterschiedlichen Perspektiven gefallen. Im Folgenden gebe ich eine kurze Beschreibung zu jedem Buch und zitiere jeweils einen Satz, der mir besonders gefällt.
Am Ende des Artikels liste ich alle Bücher mit Autor:innen und Verlag nochmal auf. 

Frauen in der Kunst aus sieben Blickwinkeln

Die Künstlerinnen – Werke aus fünf Jahrhunderten

Susie Hodges‘ Buch bietet einen spannenden Einblick von der Renaissance bis in unsere Tage in die Kunstgeschichte aus der rein weiblichen Perspektive. Es ist weit mehr als nur eine einfache Liste von Künstlerinnen: Es ist vielmehr eine Hommage an die Schaffenskraft der Frauen und ihren Einfluss in der Kunstwelt. 

Frauen in der Kunst
Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte
die Künstlerinnen werke aus fünf Jahrhunderten

Das Buch ist in vier Teile gegliedert und bietet einen kompakten Überblick über die Kunstgeschichte, wobei der Fokus im zweiten Kapitel auf 60 Kunstwerken, und ihrer Analyse und Einordnung in die Kunstgeschichte liegt. Hodge beginnt mit den Selbstporträts von Sofonisba Anguissolas und Artemisia Gentileschi, sie schreibt weiter über eine Kaltnadel-Radierung von Käthe Kollwitz bis zu den kraftvollen Performances von Marina Abramovic und den Installationen von Isa Genzken.

Während das dritte Kapitel mit seiner etwas wahllosen Zusammenstellung von Texten zu Wendepunkten mich nicht überzeugt hat, haben mir die Argumentation im letzten Kapitel Themen besonders gefallen: Hier nennt Hodge Künstlerinnen, die sich Themen wie Individualität, Umwelt oder Identität widmeten. Zusätzlich beschreibt sie die Hindernisse mit denen die Künstlerinnen im Gegensatz zu ihren männlichen Kollegen zu kämpfen hatten. Hodges zeigt auf, wie geschlechtsspezifische Restriktionen die Kunst von Frauen beeinflussten und welche Wege sie fanden, um sich auszudrücken. Sie zitiert Berthe Morisot, die französische Künstlerin aus dem Impressionismus: „Ich werde nur unabhängig, wenn ich beharrlich bin und offen meinen Emanzipationswillen kundtue.“

Frauen in der Kunst | Was kann Kunst
Berthe Morisot, Mutter und Schwester der Künstlerin, 1869/70, 101 x 81,8 cm, Öl auf Leinwand

Das alles liest sich wie eine Entdeckungsreise und erkennt die Verdienste von Künstlerinnen an, die bisher im Schatten standen. insgesamt 150 große farbige Abbildungen bereichern dieses handliche Buch.

77 Malerinnen aus fünf Jahrhunderten

In diesem Buch haben Astrid von Friesen und Gottfried Sello 77 spannende und teilweise unbekannte Künstlerinnen zusammengetragen. Sello, ein ehemaliger Kunstkritiker der ZEIT und langjähriger Autor für die BRIGITTE, hat in seinen Artikeln über Kunstgeschichte immer wieder über Künstlerinnen geschrieben. Bereits 1988 veröffentlichte er ein erstes Buch mit dem Titel „Malerinnen aus fünf Jahrhunderten“, das zu dieser Zeit als avantgardistisch galt, da es sich nur auf die Frauen in der Kunst bezog.

Frauen in der Kunst | Was kann Kunst

In der neuen Ausgabe ergänzt von Friesen, die Witwe des 1994 verstorbenen Sello, die Sammlung um zeitgenössische Künstlerinnen. Jede Künstlerin wird auf vier Seiten vorgestellt, wobei eine Seite für die Abbildung eines Kunstwerkes reserviert ist. Die Auswahl der Künstlerinnen erfolgte nach dem persönlichen Geschmack des Paares, bietet jedoch einen guten Überblick über sowohl bekannte als auch weniger bekannte Künstlerinnen mit Kunstwerken vom 16. bis zum 21. Jahrhundert. Im Vorwort geht von Friesen auf die Schwierigkeiten ein, die Frauen in der Kunst über die Jahrhunderte überwinden mussten, und wie es sich im 20. Jahrhundert langsam veränderte. Die Texte sind in einer verständlichen Sprache verfasst und das Lesen macht Spaß. 

Frauen in der Kunst | Was kann Kunst
Elizabeth Peyton, Angela, 2017, © Elizabeth Peyton, Courtesy the artist and neugerriemschneider

Die letzte Künstlerin, die von Friesen hinzugefügt wurde, ist Elizabeth Peyton. Ihre Porträts haben mir schon immer gefallen und aus diesem Buch habe ich erfahren, dass sie im Jahr 2017 ein Porträt der jungen Angela Merkel anhand einer Fotografie aus den 1990er Jahren gemalt hat. Ein berührendes Bild, finde ich. Der kurze Einblick in Peytons Werkprozess gefällt mir: „Ihre Arbeitsweise beschreibt sie folgendermaßen: Sie studiere manchmal sechs Monate ihr Sujet, um das Werk dann innerhalb von 2 Stunden zu Papier zu bringen!“

Grosse Kunst von Frauen 

Dieses riesige und umfangreiche Buch, das einige Kilogramm wiegt, ist die deutsche Ausgabe von Great Women Artists. Es präsentiert Künstlerinnen in alphabetischer Reihenfolge, was ungewöhnlich ist, da normalerweise eine Einteilung von Künstlerinnen nach Epochen und Kunststilen erfolgt. Diese Herangehensweise eröffnet jedoch die Möglichkeit, beim Umblättern auf die nächste Seite überraschende Gegensätze oder bisher unentdeckte Gemeinsamkeiten zu entdecken. Um dennoch eine Einordnung in Stile und Strömungen vorzunehmen, gibt es am Ende ein Glossar, das die Namen der Künstlerinnen entsprechend zuordnet.

Frauen in der Kunst | Was kann Kunst

Das Buch enthält über 400 Künstlerinnen und kann damit als Lexikon der weiblichen Kunstgeschichte betrachtet werden. Eine solch umfangreiche Publikation gab es bisher noch nicht, und ich bin von dieser Zusammenstellung begeistert. Viele Künstlerinnen, die ich bisher noch nicht kannte, lerne ich durch dieses Buch kennen. Allerdings wird jeder Künstlerin nur eine Seite gewidmet, wobei zwei Drittel für die Abbildung eines Kunstwerks reserviert sind. Selbstverständlich ist diese Menge an großen Abbildungen fabelhaft, sie lässt jedoch wenig Platz für eine ausführliche Beschreibung der Künstlerin und ihrer Kunst.

Frauen in der Kunst | Was kann Kunst

In der achtseitigen Einführung wird die Geschichte der Bücher über Frauen in der Kunst beleuchtet und sowohl die Vor- als auch die Nachteile solcher Fokussierungen benannt. Von der Publikation dieses Buches erhoffen sich die Autor:innen, dass „die Namen in diesem Buch [bald] genauso bekannt sind wie die so vieler ihrer männlichen Gegenstücke, bis es nicht mehr nötig ist, zu fragen, ob ein Kunstwerk von einem Mann oder einer Frau geschaffen wurde, weil über alle Institutionen der Kunstwelt hinweg endlich Gleichheit erreicht wurde.“

Rebel Artists, 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben

Hinter dem kämpferischen Titel verbirgt sich ein sorgfältig und liebevoll illustriertes Buch, das die Lebensgeschichten und Errungenschaften von fünfzehn Künstlerinnen beleuchtet. 

Frauen in der Kunst, Rezension,
Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte, Regel Artists

Kari Herbert erzählt die Geschichte dieser Frauen und beschreibt ihren Mut und ihre Kreativität. Sie betont, wie sie sich gegen gesellschaftliche Widerstände durchgesetzt und dadurch Berühmtheit erlangt haben. Jeder dieser Künstlerinnen werden in dem Buch drei Doppelseiten gewidmet, die neben Texten und zwei Abbildungen ihrer Kunstwerke auch ein Porträt beinhalten, das von Kari Herbert gemalt wurde.

Künstlerinnen

Die sogenannte Galerie der Künstlerinnen am Ende des Buches ordnet jede Künstlerin nochmal zeitlich ein und einem Kunststil zu. Dies hätte meiner Meinung nach auch gut im jeweiligen Kapitel Platz gefunden. Vermutlich wollte Herbert diesen informativen Teil jedoch bewusst von der detailreichen Beschreibung des Lebens und Werdegangs jeder Künstlerin trennen. Die farbenfrohe und malerische Gestaltung sowie die Schreibweise empfinde ich als zu kindlich, jedoch liegt der Wert des Buches in seiner inspirierenden Botschaft: Es richtet sich vor allem an Mädchen und junge Frauen, die ermutigt werden sollen, trotz Hindernissen und Herausforderungen ihren eigenen kreativen und beruflichen Weg zu gehen. „Du kannst erschaffen, was du willst. Kunst kennt keine Regeln …“

Frauen, die die Kunst revolutioniert haben

Diese Publikation ist anders: der Untertitel Feministische Kunst, eine Graphic Novel verrät bereits, dass wir Geschichten im Comic-Stil erzählt bekommen. Das bunte Buch von Valentina Grande und Eva Rossettizeichnet, malt und schreibt über die drei Künstlerinnen Judy Chicago, Faith Ringgold, Ana Mendieta und das Kollektiv der Guerrilla Girls jeweils eine Comic-Geschichte.

Frauen in der Kunst, Rezension,
Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte, Frauen, die die Kunst revolutioniert haben

Etabliert haben sie sich mit ihren starken Botschaften: Judy Chicago inspirierte zu einem neuen Blick auf den weiblichen Körper, Faith Ringgold betonte die Universalität des Feminismus, Ana Mendieta symbolisierte das Leiden von Gewaltopfern, und die Guerrilla Girls brachten den Geschlechterkampf in traditionell männlich geprägte Museen. Die Graphic Novel präsentiert ihre Geschichten in vier Kapiteln, die im individuellen Stil der jeweiligen Künstlerin gezeichnet sind. Auch der gesellschaftliche und politische Kontext der Kunstwerke wird kurz erwähnt.

So stehen diese drei Künstlerinnen und das Künstlerinnen-Kollektiv stellvertretend für feministische Kunst. „Eines der Anliegen dieses Buches ist es, Leserinnen und Lesern einen Einblick in die wichtigen Themen verschiedener Feminismen zu geben.“ (Zitat im Vorwort)

Frauen in der Kunst

Die Illustrationen der Geschichten gefallen mir extrem gut, die Texte in den Gedanken- und Sprechblasen sind nicht so mein Fall – allerdings bin ich auch kein Comic-Fan. Trotzdem gefällt mir das Buch in seiner so andersartigen Herangehensweise.
Ein guter Einstieg für weitere Recherche zu feministischer Kunst und Frauen in der Kunst kann das Glossar am Ende des Buchs sein. 

Frauen in der Kunst

Flavia Frigeri untersucht in diesem Taschenbuch das Leben und das Werk von über 50 Künstlerinnen vom 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart, wobei die Gegenwart mit den Guerrilla Girls endet. 

Frauen in der Kunst, Rezension,
Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte, Frauen in der Kunst

Jeder Künstlerin sind ein bis zwei Doppelseiten mit Text und ein bis zwei Abbildungen gewidmet. Auch dieses Buch gibt einen interessanten Einblick in das Leben und Wirken von berühmten und weniger bekannten Künstlerinnen – eine gute Balance! Die Publikation eignet sich, um mal eben reinzublättern und zu entdecken.

So bin ich auf die Fotografin Francesca Woodman gestoßen, die ich bisher nicht kannte. Die abgebildeten Schwarzweiß-Fotografien haben mich direkt berührt. Sie schuf zahlreiche Selbstporträts, die alle eine melancholische Atmosphäre vermitteln. Die Bilder haben etwas Befremdliches, Fragmentiertes, aber auch Eindringliches. „Ihr Körper lehnt den männlichen Blick ab, der Darstellungen von Weiblichkeit lange dominiert hat, und stört ihn durch diese Zerstückelung.“ 

Frauen in der Kunst | Was kann Kunst
Francesca Woodman, Polka Dots, 1976, Silbergelatineabzug

Woodman brachte sich im Alter von nur 22 Jahren um. Ihr Werk umfasst trotz der kurzen Schaffenszeit ca. 10.000 Negative. (Lediglich in dem schwergewichtigen Lexikon und in The Story of Art without Men (s.u.) wird Francesca Woodman ebenfalls erwähnt.)

Im Anhang findet sich eine kurze Chronologie bedeutender Leistungen von Frauen, die mir sehr gut gefallen hat. In einem Glossar werden kunstgeschichtliche Begriffe kurz erklärt.

The Story of Art without Men

Katy Hessel hat sich zum Ziel gesetzt, den bisherigen Kunstkanon besonders kritisch zu beleuchten. In der Vergangenheit wurde die Kunstgeschichte aus männlicher Perspektive erzählt, weshalb Hessel beschloss, die Kunstgeschichte aus einer radikal männerfreien Sichtweise zu betrachten.

Frauen in der Kunst, Rezension,
Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte, The Story of Art without Men

In ihrem Buch „Die Geschichte der Kunst ohne Männer“ erzählt sie die Geschichte der Kunst ausschließlich anhand von Künstlerinnen. Dabei behandelt sie die verschiedenen Epochen und Kunststile und beleuchtet gleichzeitig die gesellschaftlichen, politischen und sozialen Aspekte, die die Kunst im Laufe der Jahrhunderte geprägt haben. Die Entwicklung der Kunstgeschichte ist die gleiche, nur die Protagonistinnen sind andere.

Hessel betreibt seit einigen Jahren den Instagram-Account @thegreatwomenartists und veröffentlicht täglich Beiträge über Künstlerinnen. In ihrem unterhaltsamen Buch reflektiert die, noch nicht einmal 30-jährige, Engländerin auf beeindruckende Weise die Entwicklung von der Zeit um 1500 bis in die 2020er Jahre. Sie stellt thematische Zusammenhänge her und bringt dabei auch die Künstlerinnen und ihre Werke miteinander in Verbindung. Abbildungen von besprochenen Kunstwerken und Zitate der Künstlerinnen lockern den Text auf. Hessels Anliegen ist, zu zeigen „[…], dass der Preisunterschied nicht auf Qualität zurückzuführen ist, sondern auf den Wert, den wir Künstlerinnen und Künstlern zuweisen.“ Dieses Missverhältnis will Hessel überwinden. Dieses Buch ist mein Favorit.

Frauen in der Kunst | Was kann Kunst
Hito Steyer, How not to be seen, Filmstill, 2013

Fazit

Die Präsenz von Frauen in der zeitgenössischen Kunst ist stärker denn je. Ein beeindruckendes Beispiel dafür ist die Venedig-Biennale 2022, bei der 80 Prozent der Künstler:innen in der Hauptausstellung weiblich waren. Dies markiert einen entscheidenden Wendepunkt und ist ein äußerst positiver Trend. Die hier besprochenen Bücher leisten einen wesentlichen Beitrag dazu und bereichern nicht nur den Diskurs über Frauen in der Kunst, sondern etablieren auch Künstlerinnen als selbstverständlichen und integralen Bestandteil der Kunstgeschichte.

Eine immer wiederkehrende Frage in diesem Zusammenhang ist, ob es so etwas wie eine ‚typisch weibliche‘ Kunst gibt. Es wird zunehmend klar, dass es weder ‚die eine‘ Kunst der Frauen gibt noch einen einzigen Feminismus. Die Vielfalt und die verschiedenen Ansätze in der Kunst von Frauen sind enorm, und kein Buch kann einen vollständigen Überblick bieten. Stattdessen geben diese Werke wichtige Einblicke in die zentralen Themen und Perspektiven von Künstlerinnen und den Feminismus.

Das überholte Argument, Frauen wären deshalb weniger in Museen vertreten, weil sie keine Kunst geschaffen hätten, wird mit allen Büchern eindrucksvoll widerlegt. Historische, gesellschaftliche und kulturelle Barrieren haben es Frauen erschwert, aber nicht davon abgehalten, Kunst zu schaffen. Die besprochenen Bücher illustrieren diese Tatsache auf eindrucksvolle Weise und tragen somit zu einem umfassenderen und gerechteren Verständnis von Kunst und Künstlerinnen bei.

Liste der Bücher:

Dies ist übrigens keine 
bezahlte Werbung,
ich bekam für diesen Artikel
lediglich die Rezensions-
exemplare,
aber kein Geld.
Frauen in der Kunst | Was kann Kunst
  • Grosse Kunst von Frauen, 2021, 464 Seiten, DK Verlag
  • Rebel Artists, 15 Malerinnen, die es der Welt gezeigt haben, Kari Herbert, 2022, 144 Seiten, C. H. Beck Verlag
  • Frauen, die die Kunst revolutioniert haben, Valentina Grande und Eva Rosseti, Feministische Kunst, eine Grafik Novel, 2021, 136 Seiten, DK Verlag
  • Frauen in der Kunst, Flavia Frigeri, 2023, 176 Seiten, Midas Verlag
  • The Story of Art without Men, Katy Hessel, 2022, 517 Seiten, Piper Verlag

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von britta kadolsky • am

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von britta kadolsky • am

In 2 Wochen ist es endlich wieder so weit: Am 23. April 2022 beginnt die 59. Kunst-Biennale von Venedig. Eigentlich für letztes Jahr geplant, musste das ‚Weltfestival der Kunst‘, wie es das art-Magazin nennt, die Veranstaltung verschieben – aus hinlänglich… Weiterlesen

Kostenlos Kunst in Berlin genießen

von britta kadolsky • am

Schweizer Botschaft, Galerie König, Galerie Sprüth Magers Kostenlos Kunst in Berlin genießen: In Berlins Mitte, direkt neben dem Bundeskanzlerinnenamt, der „Waschmaschine“, inmitten der spröden Betonarchitektur von Diener & Diener, flattert Pipilotti Rists Werk ein Blatt im Wind. Seit 2001 fallen aus… Weiterlesen

Das Bild des Menschen

von Ruth Fühner • am

Gerade hat Britta ihren letzten Artikel über das Porträt eingestellt, da stoße ich zufällig bei einem Sevilla-Besuch auf eine Ausstellung, die genau daran anschließt. La Imagen Humana, Das Bild des Menschen heißt die Schau im Kulturforum der Caixa-Bank, die aus den reichen Beständen… Weiterlesen

10 Fakten über Porträts

von britta kadolsky • am

10 Fakten über Porträts 1. Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht. Wer kennt diesen Reim nicht?! Er verdeutlicht, wie wenig es braucht, um ein Gesicht darzustellen. Wir glauben in allem, was zwei Punkte und einen Strich hat,… Weiterlesen

Kunstspaziergang im Frankfurter Bankenviertel

von Ruth Fühner • am

Einen schön aufwendigen Wechselrahmen für Kunst leistet sich die DZ-Bank mit ihrem Art Foyer am Platz der Republik in Frankfurt. In dem strahlend weißen Gehäuse mit dem eindrucksvollen Treppenaufgang zeigt die Bank dreimal im Jahr Ausstellungen von KünstlerInnen, die sich mit dem… Weiterlesen

Darstellung der Zeit in der Kunst

von britta kadolsky • am

Darstellung der Zeit in der Kunst Die Zeit: Mal „verfliegt“ sie und mal kriechen sie dahin, die Sekunden und Minuten. Die Zeit kann grausam sein, wenn sie uns unsere Vergänglichkeit aufzeigt und auch gnädig, wenn sie „alle Wunden heilt“. Schon… Weiterlesen

Ausstellungstipp: Die Welt von Steve McCurry

von Saskia Wolf • am

von Saskia Wolf: Die Welt von Steve McCurry ist momentan in einigen Ausstellung in Europa zu sehen. Und was für eine Welt das ist – voller Dramen, Emotionen, Schicksalen, uralten Traditionen und Konflikten, aber auch voller Freude und Farben, Momente der… Weiterlesen

Kollektive erobern die Kunstwelt – ruangrupa

von britta kadolsky • am

Künstler*innenkollektive boomen gerade in der Kunstwelt. Hat das Ego des Künstlergenies langsam ausgedient? Warum gerade jetzt? Klar ist: die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Egotrips werden zunehmend als überholt und unpassend empfunden. Teamwork steht, nicht nur in der wirtschaftlichen Arbeitswelt,… Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg? – Joseph Beuys zum 100. Geburtstag

von britta kadolsky • am

Kurz bevor das Jahr zu Ende geht, muss ich natürlich noch über Joseph Beuys sprechen. Wie hinlänglich bekannt, wäre dieses Jahr sein 100. Geburtstag gewesen. Posthum hat der Künstler daher unglaublich große Aufmerksamkeit bekommen: Über 20 Ausstellungen widmeten sich 2021… Weiterlesen

Die Neue Nationalgalerie in Berlin

von britta kadolsky • am

Ich bin in Berlin! Die neue Nationalgalerie steht ganz oben auf meiner Museumsliste. Jahrelang habe ich über den Bauzaun auf das ikonische Glas- und Stahlgebäude der Neuen Nationalgalerie geäugt. Nun ist das Museum der Moderne, nach sechseinhalb Jahren radikaler Sanierung… Weiterlesen

Kunst in und vor Frankfurter Bankfoyers

von Ruth Fühner • am

Viele Frankfurter Kunst-Schätze strahlen im Verborgenen. Es sind die Sammlungen der Banken. Angelegt weniger in der Hoffnung auf bleibende als auf wachsende Werte, sollen sie das Image des seelenlos angehäuften Kapitals mit dem sanften Glanz des Feingeistigen überziehen. Einige von… Weiterlesen

Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten

von britta kadolsky • am

Heute möchte ich von einem meiner Lieblingsmaler berichten: Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten. Vor 10 Jahren ist der Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud gestorben.  Neben einem kleinen Bild von der Queen, malte er auch Berühmtheiten wie Kate Moss, Jerry… Weiterlesen

Raffaels Engel sind überall

von britta kadolsky • am

Raffaels Engel sind überall. Die Geschichte des Renaissance-Gemäldes, die ich heute erzähle, begann vor 500 Jahren und erlebt seit etwa 50 Jahren selbst eine unglaubliche Renaissance. Der Fairness halber sollte ich noch ergänzen, dass die neuerliche popkulturelle Aufmerksamkeit sich lediglich… Weiterlesen

Kunst unter der Erde – der Louvre des RMV in Frankfurt

von Ruth Fühner • am

Was Paris recht ist, ist Frankfurt billig. Die Glaspyramiden am Messeturm sind, na ja, fast so schön wie ihre Schwestern im Innenhof des Grand Louvre. Immerhin, in eine Art Museum geht es hier auch. Eins, das es zumindest an Ausdehnung… Weiterlesen

Sticken ist das neue Malen – Contemporary Embroidery

von britta kadolsky • am

Eine Freundin hat mich zum Sticken gebracht. Ich hatte diese wunderbare Betätigung bis dahin noch immer in die verstaubte, biedere Ecke der Muttis und Omis am heimischen Herd gepackt. Auch weil das Sticken weiblich konnotiert ist. Sticken transportierte jahrhundertelang weibliche… Weiterlesen

Forma Viva – lebendige Form am Südende Istriens

von Ruth Fühner • am

Schon zu Titos Zeiten hatte das istrische Küstenstädtchen Portorož etwas von seiner eleganten Weltläufigkeit bewahren können – und das gilt nicht zuletzt in Sachen Kunst.  1961 fand hier, auf der grünen Halbinsel Seca, erstmals die Bildhauerbiennale Forma Viva statt. Seither… Weiterlesen

Alpinkunst am Großglockner

von Ruth Fühner • am

Kunst-Ausstellung Alpenliebe in Österreich Auf dem Weg nach Italien ist die Großglockner-Hochalpenstraße eine der spektakulärsten Strecken – selbst wenn, wie bei unserer Fahrt, das Wetter so schlecht ist, dass der größte Gletscher Österreichs, die immer mehr schmelzende Pasterze, vom Nebel… Weiterlesen

17. Architekturbiennale in Venedig – Wie werden wir zusammen leben?

von britta kadolsky • am

How will we live together? Wie werden wir zusammen leben? Das ist das spannende Motto der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig. Das Zusammenleben in der Zukunft ist eine Riesen-Herausforderung: Soziale Ungerechtigkeiten, Nachhaltigkeit, Solidarität, Klimawandel, Migration, Rassismus, politische Polarisierungen … große Probleme… Weiterlesen

Draußen Kunst genießen – 5 weibliche Skulpturen in Frankfurts Wallanlagen

von britta kadolsky • am

Die Museen sind immer noch im Lockdown. Nach Monaten des Verzichts auf Kunst und Kultur ist die Sehnsucht groß. Zeit, sich die Kunst draußen anzuschauen!
Kunst im öffentlichen Raum heißt das Stichwort! In Frankfurts Wallanlagen, einem grünen Parkstreifen um die Innenstadt, stehen dutzende Skulpturen. 5 davon habe ich genauer betrachtet. Alle weiblich, alle nackt. Warum?… Weiterlesen

Die schießende Feministin: Niki de Saint Phalle

von britta kadolsky • am

Schießkunst – Feministin – Künstlerin: Das ist Niki de Saint Phalle. Ein Schuss knallt und kurz darauf läuft rote Farbe über den Körper. Ein zweiter Schuss ertönt, auch er hat getroffen: gelbe Farbe quillt aus der Wunde. Niki de Saint… Weiterlesen

Wie die Moderne nach Berlin kam – Mariam Kühnel-Hussainis Roman ‚Tschudi‘

von Ruth Fühner • am

Tschudi in Berlin Stellen Sie sich für einen Augenblick das großbürgerlich-kaiserliche Berlin um 1900 vor. Den Kurfürstendamm, das Westend, den Boulevard Unter den Linden. Den Rausch von Gründerzeitarchitektur, die hemmungslos Türmchen und Erker, Karyatiden und anderen Klingeling-Zierrat aufeinanderhäuft. Hinter den… Weiterlesen

Überraschung: Max Beckmann ist auch Bildhauer!

von britta kadolsky • am

Max Beckmann in Frankfurt – eine Ausstellung im Städel Die Museen haben wieder auf. Ich besuche das Städel, bevor nach ein paar Tagen alles wieder schließen muss. Die Beckmann Ausstellung im Städel ist klein, aber fein. Der Fokus liegt auf Beckmanns Jahren… Weiterlesen

Jeremy Shaw im Frankfurter Kunstverein

von britta kadolsky • am

Hurra – die Museen sind wieder auf Als erster unterrichtet mich der Frankfurter Kunstverein per E-Mail über die Öffnung. Jeremy Shaw wird im Frankfurter Kunstverein gezeigt. Ich verliere keine Zeit und reserviere direkt Tickets: Eine riesige Leinwand erwartet uns bereits im Eingangsbereich:… Weiterlesen

Online-Führung durch die Städel-Highlights

von britta kadolsky • am

Städel Sammlung: Die Highlights  „Museum für zu Hause – Live“ nennt das Museum seine Reihe der Online-Formate. Freudig nehme ich die Online-Führung über die Städel Highlights wahr.Ein Highlight ist die Online-Führung gleich aus mehreren Gründen:  Nun aber zur eigentlichen Kunst-Führung. Das Ticket bucht man online… Weiterlesen

Alfred von Meysenbug

von britta kadolsky • am

Comic-Autor, Maler, Illustrator und Plattencover-Gestalter von Udo Lindenberg Alfred von Meysenbug, einigen bekannt durch seine Comic-Bücher und die Illustration von Udo Lindenbergs Plattencovern, ist vor einem Jahr am 19. Februar gestorben. Meyse, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, hieß… Weiterlesen

Online-Führung durch die Stephan Balkenhol Ausstellung

von britta kadolsky • am

Was für ein wunderbares Angebot in Anbetracht der pandemiebedingten Schließung: Eine Online Führung durch die Ausstellung von Stephan Balkenhol im Duisburger Lehmbruck Museum.Die monumentalen bemalten Holzskulpturen des Bildhauers sind vielerorts im öffentlichen Raum zu bewundern. Fast in jeder großen Stadt… Weiterlesen

Das Blaue vom Himmel

von Ruth Fühner • am

Lapis, Indigo und Waid – die Geheimnisse der Farbe Blau.  Keine Spur von Blau, auf diesem Bild der National Gallery in London. Es ist, da sind sich die Experten weitgehend einig, wohl ein echter Michelangelo – wenn auch nicht gerade einer… Weiterlesen

Die Liaison von Kunst und Werbung: Manet und YSL

von britta kadolsky • am

Was haben Kunst und Mode gemeinsam? Momentan, in der Pandemie: Museen, Modehäuser und Boutiquen haben geschlossen.Aber es gibt noch andere Zusammenhänge . . . Einer der bekanntesten liegenden Frauenakte der Kunstgeschichte ist Manets Olympia; 1865 löste das Bild bei der… Weiterlesen

Stilbruch auf Leinwand: Gerhard Richter

von Ruth Fühner • am

Eine nackte Frau mit blonder Bienenkorbfrisur schreitet eine Treppe herab. Frontalansicht, leicht unscharf. Die Farben: wie auf einem der ersten Farbfotos, ausgeblichen, die Treppe grünlich. Ema, 1966. 2 Meter mal einsdreißig.  Graue Rechtecke. Monochrom. Die Farbe mal mit grobem Pinsel gleichmäßig… Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 2

von britta kadolsky • am

Museumsarchitektur in ehemaligen Industriebauten  Im 1. Teil habe ich bereits die Frage gestellt: Welche Chance hat die Kunst neben der spektakulären Museumsarchitektur von heute? Dazu habe ich spektakuläre architektonische Meisterleistungen gezeigt, die eigens für die Präsentation von Kunst gebaut wurden. … Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 1

von britta kadolsky • am

Bei meinen Besuchen in den diversen Museen für moderne und zeitgenössische Kunst fällt mir immer wieder auf, wie beeindruckend Museumsarchitektur sein kann.  Ich denke hierbei an Bauten wie  Zusätzlich imponieren ehemalige Industriegebäude, die mittlerweile als Museum fungieren.  Selbstverständlich sind auch… Weiterlesen

Berghain: Kunst im Berliner Technoclub Teil 2

von britta kadolsky • am

Teil 2/2: Studio Berlin – Panoramabar, Schlackekeller,große Halle im Berghain Der 2. Teil meines Artikels über die großartige Ausstellung im Berghain (Hier gehts zum 1. Teil). Dort habe ich über die Ausstellung im Main Dancefloor, der Klobar und die Toiletten… Weiterlesen

Berlin: Kunst im legendären Technoclub Berghain

von britta kadolsky • am

Teil 1/2: Berghain – Studio Berlin – Main Dancefloor, Klobar, Unisex Toiletten.  Eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst in einem der coolsten Clubs Deutschlands: das passt zusammen! Wie allgemein bekannt und x-mal erwähnt: die Clubszene liegt seit Corona brach und die… Weiterlesen

Wo Banane drauf ist, ist Kunst drin!

von britta kadolsky • am

Die Banane ziert Eingänge zur Kunst Alle, die sich für Kunst interessieren haben die knallgelbe Spray-Banane sicherlich schon mal an einer Häuserwand gesehen. Die Banane sieht aus wie aus einem Comic entsprungen. Die sehr einfache Form in Gelb mit den wenigen schwarzen… Weiterlesen

Yves Klein: Intensives Blau – sein Markenzeichen

von britta kadolsky • am

„Blue has no dimension it is beyond dimensions.“ Yves Klein Intensives Blau – das Markenzeichen von Yves Klein Endlich war ich, nach der Corona-bedingten Schließung, mal wieder im Städel. Die Gegenwartskunst im unterirdischen Erweiterungsbau, den Gartenhallen, ist ganz neu gehängt worden…. Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg?

von britta kadolsky • am

Die alte Diskussion… Von wem stammt eigentlich dieses Zitat? Es wird mittlerweile recht häufig benutzt, insbesondere um auszudrücken, dass man das jeweilige Kunstwerk nicht als ein solches anerkennen will. Ich möchte in diesem Artikel der Herkunft auf den Grund gehen und… Weiterlesen