Alicja Kwade im Lehmbruck-Museum

britta kadolsky

Lehmbruck-Museum – Alicja Kwades Installationen laden zum Nachdenken ein

Während ich neben der Bronzeskulptur Selbstporträt als Geist stehe, fällt mir auf, wie klein und zierlich Alicja Kwade sein muss. Ihr Körper ist unter dem ‚Tuch‘ nur schemenhaft zu erkennen. Seine Ausmaße wurden mittels eines 3D-Scans ermittelt und anschließend als Bronzeskulptur reproduziert. Grün patiniert steht das ‚Gespenst‘, einen Kopf kleiner als ich, im Lehmbruck-Museum vor der Sichtbetonwand. Ein paar Meter weiter steht Wilhelm Lehmbrucks gebeugte Skulptur ‚Der Gestürzte‘, die die Qualen des Ersten Weltkrieges verdeutlicht.

Alicja Kwade im Lehmbruck-Museum, Britta Kadolsky neben der Bronzeskulptur von Kladde Selbstporträt als Geist
Alicja Kwade, Selbstportraet als Geist, 2019, Lehmbruck-Museum, eigenes Foto

Ich liebe den Bau des Lehmbruck-Museums in Duisburg, den Manfred Lehmbruck für die Skulpturen seines bereits verstorbenen Vaters Wilhelm 1964 entworfen hat. Diese klar strukturierte Architektur aus Beton und Glas ist luftig und so modern, dass man ihr die 60 Jahre nicht ansieht. 

Die Skulpturen von Lehmbruck, insbesondere die der späteren Schaffensperiode mit ihren gelängten Gliedmaßen, berühren mich immer wieder: Das Grauen und die unermessliche Trauer des Krieges lasten so auf seinen Figuren, dass sie beim Betrachten körperlich spürbar werden.

Lehmbruck-Museum, Der Gestürzte von Wilhelm Lehmbruck, Skulptur einer männlichen, nackten Figur, die auf allen Vieren und gebeugt mit gelängten Armen und Beinen und Hals einen qualvollen Eindruck macht.
Wilhelm Lehmbruck, Der Gestürzte, 1915, eigenes Foto

Aber ich bin gekommen, um die Ausstellung von Alicja Kwade In Agnosie anzuschauen.

Alicja Kwade – monumentale Installationen

Alicja Kwade, eine deutsche Künstlerin polnischer Herkunft, ist vor allem als Bildhauerin und Installationskünstlerin bekannt. Als Kwade acht Jahre alt war, floh ihre Familie nach Deutschland. Sie studierte Kunst an der UdK in Berlin und betreibt dort auch ihr großes Atelier, das sie wie eine ‚Kunstfabrik‘ mit mehreren freien und festangestellten Mitarbeiter:innen managt. Im Laufe der Jahre wurde Kwade mit zahlreichen Kunstpreisen ausgezeichnet und zählt mittlerweile zu den erfolgreichsten deutschen Künstler:innen. Sie hat enorm viele Ausstellungen weltweit aufzuweisen und erstellt auch immer wieder Auftragsarbeiten. Für ihre oft raumgreifenden Arbeiten braucht es einen immensen Logistikapparat.

Alicja Kwade, gegen den lauf, die Uhren gehen rückwärts, jede anders, lehmburck-museum
Alicja Kwade, Gegen den Lauf (Werkreihe), 2014 – 22, eigenes Foto

In ihrer Kunst beschäftigt sich Kwade mit Fragen nach dem Selbst, der Zeit, der Wahrnehmung, aber auch mit Alltagsgegenständen, die uns alle umgeben. Dabei hinterfragt sie unsere vorgefertigten Meinungen, Regeln und Gewohnheiten sowie die jahrelang eingravierten Erfahrungen. In Agnosie, so der Titel dieser Ausstellung, bezeichnet Störungen im Erkennen und richtigen Interpretieren von Sinneseindrücken. Das klingt alles sehr abstrakt, also schaue ich mir an, wie sie das konkret umsetzt. Bereits bei der ersten Arbeit wird klar, was gemeint ist:

Verblüffende Perspektiven: Kwades Werke laden zu einer neuen Sichtweise ein

Alicja Kwade im Lehmbruck-Museum, Emergenz, 7 Objekte, (Steine, Kugel, Schale) die in einer Reihe hintereinander am Boden liegen, sind jeweils durch einen doppelseitigen Spiegel voneinander getrennt
Alicja Kwade, EMERGENZ, 2019, Lehmbruck-Museum-©-die-Kuenstlerin-Foto-Dejan-Saric

Am meisten hat mich die Installation Emergenz von 2019 beeindruckt: Sieben Objekte, die in einer Reihe hintereinander am Boden liegen, sind jeweils durch einen doppelseitigen Spiegel voneinander getrennt. Das erste Element wirkt wie ein riesiger Kristall mit verspiegelten geometrischen Oberflächen. Das nächste Element ist ein künstlicher grauer Stein, der klare und glatte Oberflächen hat. Danach liegt ein natürlicher Felsbrocken in der Reihe. Es folgen: Eine blaue Steinkugel, eine grüne, runde Vase und als Letztes eine Bronzeschale. Alle Objekte sind mit einem Spiegel voneinander getrennt und haben eine unterschiedliche Form. 

Während ich daran vorbeigehe, scheinen die Objekte miteinander zu verschmelzen. Meine Sinne werden verwirrt. Ich gehe immer wieder einen Schritt vor und zurück, um die Verwandlung zu sehen: Aus dem Felsbrocken wird eine blaue Marmorkugel, mit den scheinbar gleichen Formen. Ich erkenne die Unterschiede zwischen den Elementen, und während ich mich bewege, scheinen die Objekte jeweils zur Hälfte aus dem einen und zur Hälfte aus dem nächsten Element zu bestehen. Durch meine Bewegung geht der Zustand eines Objektes fließend in einen anderen Zustand über – und obwohl ich ja weiß, dass dem nicht so ist, bewirkt das getäuschte Auge, dass sich das Gehirn direkt ‚mit-täuschen‘ lässt. Faszinierend. Bis zum siebten Objekt innerhalb der Installations-Reihe hat sich das Objekt von einem Kristall mit eckigen Spitzen zu einer runden, goldenen Schale transformiert.

Inspirierende Rätsel: Alicja Kwades Doppel-Porträts als intellektuelle Herausforderung

Alicja Kwade, Doppel Porträt, Lehmbruck Museum
Alicja Kwade, Ich ist eine Andere, 2001-©-die-Kuenstlerin-Foto-Roman-Maerz

Eine frühe Arbeit aus ihrer Zeit als Studierende sind die beiden Schwarzweiß-Fotos Ich ist eine Andere von 2001. Es scheint sich um ein gespiegeltes Selbstporträt der Künstlerin zu handeln, wobei eines der Fotos jedoch eine fremde Frau ist, deren Bild in einer Zeitung abgedruckt war. Diese irritierende äußere Ähnlichkeit veranlasste Kwade, sich in derselben Pose unter ähnlichen Lichtverhältnissen zu fotografieren. Die beiden Fotos hängen nebeneinander und Kwade scheint sich selbst anzuschauen. Diese Arbeit beinhaltet Fragen nach dem Selbst: Wer bin ich? Bin ich anders als die anderen? Was macht mich aus?

Damit im Zusammenhang steht Nissan (Parallelwelt 1 + 2):  Die beiden silbernen Nissans ‚parken‘ im Hof vor der Glasfront des Museums. Beide Autos sehen auf den ersten Blick gleich aus, bei näherer Betrachtung jedoch spiegelverkehrt: Das eine Auto ist ein Rechtslenker, das andere, üblich für Deutschland, ein Linkslenker. Die Beulen und Schrammen finden sich gespiegelt beim jeweils anderen Auto wieder, und das Autokennzeichen zeigt die Zahlen in umgekehrter Reihenfolge. Diese Spiegelung treibt Kwade so weit, dass auch Gegenstände, etwa ein schwarz-weiß gestreiftes Shirt auf der Rückbank oder ein Kaffee-to-go-Becher im Türfach – bei einem Auto auf der rechten und bei dem anderen Auto auf der linken Seite platziert sind. Die gedoppelt wirkenden Autos wurden von der Alicja Kwade und ihrem Freund jahrelang gefahren. 

Alicja Kwade, Nissan (Parallelwelt 1 + 2), 2009, Lehmbruck-Museum. 2 alte silberne Nissan, scheinbar gleich, stehen vor der Glasfassade auf dem Hof des Museums.
Alicja Kwade, Nissan (Parallelwelt 1 + 2), 2009, Lehmbruck-Museum-©-die-Kuenstlerin-Foto-Dejan-Saric

DNA als Selbstporträt: Eine innovative künstlerische Darstellung der eigenen genetischen Identität

In Alicja Kwades Arbeit DNA als Selbstporträt wird das Erbgut der Künstlerin in Form von Buchstabenreihen auf Papier dargestellt. Ein forensischer Wissenschaftler hat ihre DNA aus ihrem Blut ausgelesen und das Genom in gedruckter Form auf über 269.000 Seiten festgehalten. Von diesen Seiten sind 25 gerahmt und im Museum ausgestellt.

Die Arbeit wirft interessante Fragen auf: Was bedeutet ein Selbstporträt? Wie können wir unsere Identität auf eine greifbare Art und Weise darstellen? Kwade zeigt, dass unsere genetische Zusammensetzung uns als Individuen definiert. Allerdings ist die DNA bei allen Menschen zu 99,9% identisch. Nur die minimalen Abweichungen machen uns wirklich einzigartig. Die Buchstaben, die auf den bedruckten Blättern hervorgehoben sind, markieren diese Abweichungen bei Kwade. Diese innovative und konzeptionelle Darstellung der eigenen genetischen Identität verbindet Kunst und Wissenschaft.

Alicja Kwade, Slebstporträt, DNA, Buchstabenreiehn auf Papier
Alicja Kwade, Selbstporträt, 2020, eigenes Foto

Leider bietet das Museum keine Informationen zu dieser faszinierenden Arbeit. Ohne Erklärungen stehen wir als Besucher:innen vor den Seiten und können wenig damit anfangen. Es wäre wünschenswert gewesen, mehr Hintergrundinformationen und Kontext zu erhalten.

Kwade hat aus diesem Kunstwerk NFTs (Non-Fungible Tokens) erstellt. Die digitalen Unikate können im Internet gehandelt werden. Dies eröffnet neue Möglichkeiten, die Arbeit einem breiteren Publikum zugänglich zu machen – außerdem profitiert die Künstlerin von jedem Wiederverkauf direkt. 

Kunstvolle Perspektiven: Alicja Kwades Skulpturen eröffnen neue Betrachtungswinkel

Alicja Kwade, Marsmelone, Lehmbruck-Museum. Eine Wassermelone, die aber eine Bronze ist. fast echt aussehend, aber etwas irritierend anders.....
Alicja Kwade, Marsmelone, 2015 ©-die-Kuenstlerin-und-Monika-Schnetkamp-Collection-Foto-Achim-Kukulies

Bei jedem weiteren Kunstwerk von Kwade schaue ich erst genau hin – mittlerweile bin ich geübt und weiß, dass immer noch mehr dahinter steckt – und freue mich, sobald ich was entdeckt habe. Meistens muss ich auch schmunzeln.

Die Wassermelone liegt, wie scheinbar vergessen, in einem Gang. Die Bronzeskulptur mit dem Titel Marsmelone wirkt anders als handelsübliche Melonen. Irgendetwas ist irritierend: Ich brauche eine Weile, um zu bemerken, dass die dunkelgrünen Wachstumstreifen auf der hellgrünen Schale horizontal statt, wie auf der Erde ;-) üblich, vertikal verlaufen. 

Die vier von der Decke hängenden Mobiles, Superheavy Skies, baumeln mit ihren Felsbrocken über den Köpfen der Besucher:innen. Es könnte als Gefahr gedeutet werden. Die unterschiedlich großen und schweren Natursteine sind jedoch sorgfältig ausbalanciert. Die kreisen um sich selbst wie die Planeten um die Sonne und werfen dabei ein wunderschönes Schattenspiel an die Wand.

Alicja Kwade, Superheavy Skies, 2022, Lehmbruck-Museum, Mobiles mit Felsbrocken die fein ausbalanciert an der Decke des Museums hängen.
Alicja Kwade, Superheavy Skies, 2022, links-Eadem-Mutata-Resurgo-2013-Mitte-Lehmbruck-Museum-©-die-Kuenstlerin-Foto-Dejan-Saric

Die Baumskulpturen verbinden die Ausstellungsfläche mit dem Park draußen. In die Stämme der Bäume wurden Alltagsgegenstände gefräst, die vorher dreidimensional eingescannt wurden. Teile der Stämme bleiben unbearbeitet, wodurch zum einen das Material deutlicher zum Vorschein kommt und zum anderen die Frage nach dem Objekt gestellt wird: Ist es eine Bildhauerarbeit, ein Gebrauchsgegenstand oder ein Baumstamm? Wann ist ein Objekt ein Objekt, wann bekommt es einen Namen, wie wird es von uns benutzt? Das Material ist immer das Holz, aber wann wird aus dem Baum ein Gegenstand?

Alicja Kwade, abarstoolisabarstoolisabarstool, 2019, Lehmbruck-Museum, ein Barhocker, der aus einem Baumstamm zur Hälfte heuausgefräst wurde.
Alicja Kwade, abarstoolisabarstoolisabarstool, 2019, Lehmbruck-Museum-©-die-Kuenstlerin-Foto-Dejan-Saric

Fazit

Oft leben wir mit Annahmen, die wir nicht mehr überprüfen. Das zu hinterfragen, was man sieht, fordert Alicja Kwade mit ihrer einzigartigen Formensprache jedoch auf faszinierende Weise immer wieder ein. Es geht nicht darum, Antworten auf Fragen zu finden, sondern lediglich zu in Frage zu stellen, was wir wahrnehmen. Alicja Kwade ist mit ihren Arbeiten in der Tradition der Bildhauerei einerseits und als avantgardistische Konzeptkünstlerin andererseits unterwegs.

Ein Tipp zum Lehmbruck-Museum für Besucher:innen: 

Der Skulpturenpark, in dem das Museum liegt, ist öffentlich zugänglich und birgt famose Schätze der Bildhauerei: Richard Serra, Henry Moore, Antony Gormley, Julian Opie und nun auch Alicja Kwade mit ihrem l’ordre des mondes (Totem) uvm. Absolut empfehlenswert. Und mitten in Duisburg.

In meinem Artikel über die Darstellung der Zeit in der Kunst habe ich auch schon mal kurz über Alicja Kwade geschrieben.

Alicja Kwade im Lehmbruck-Museum

Lehmbruck-Museum – Alicja Kwades Installationen laden zum Nachdenken ein – Britta Kadolsky

Bildunterschrift zum Teaserbild: Alicja Kwade, Selbstportraet als Geist, 2019, Lehmbruck-Museum-©-die-Kuenstlerin-Foto-Dejan-Saric

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Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten

von britta kadolsky • am

Heute möchte ich von einem meiner Lieblingsmaler berichten: Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten. Vor 10 Jahren ist der Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud gestorben.  Neben einem kleinen Bild von der Queen, malte er auch Berühmtheiten wie Kate Moss, Jerry… Weiterlesen

Raffaels Engel sind überall

von britta kadolsky • am

Raffaels Engel sind überall. Die Geschichte des Renaissance-Gemäldes, die ich heute erzähle, begann vor 500 Jahren und erlebt seit etwa 50 Jahren selbst eine unglaubliche Renaissance. Der Fairness halber sollte ich noch ergänzen, dass die neuerliche popkulturelle Aufmerksamkeit sich lediglich… Weiterlesen

Kunst unter der Erde – der Louvre des RMV in Frankfurt

von Ruth Fühner • am

Was Paris recht ist, ist Frankfurt billig. Die Glaspyramiden am Messeturm sind, na ja, fast so schön wie ihre Schwestern im Innenhof des Grand Louvre. Immerhin, in eine Art Museum geht es hier auch. Eins, das es zumindest an Ausdehnung… Weiterlesen

Sticken ist das neue Malen – Contemporary Embroidery

von britta kadolsky • am

Eine Freundin hat mich zum Sticken gebracht. Ich hatte diese wunderbare Betätigung bis dahin noch immer in die verstaubte, biedere Ecke der Muttis und Omis am heimischen Herd gepackt. Auch weil das Sticken weiblich konnotiert ist. Sticken transportierte jahrhundertelang weibliche… Weiterlesen

Forma Viva – lebendige Form am Südende Istriens

von Ruth Fühner • am

Schon zu Titos Zeiten hatte das istrische Küstenstädtchen Portorož etwas von seiner eleganten Weltläufigkeit bewahren können – und das gilt nicht zuletzt in Sachen Kunst.  1961 fand hier, auf der grünen Halbinsel Seca, erstmals die Bildhauerbiennale Forma Viva statt. Seither… Weiterlesen

Alpinkunst am Großglockner

von Ruth Fühner • am

Kunst-Ausstellung Alpenliebe in Österreich Auf dem Weg nach Italien ist die Großglockner-Hochalpenstraße eine der spektakulärsten Strecken – selbst wenn, wie bei unserer Fahrt, das Wetter so schlecht ist, dass der größte Gletscher Österreichs, die immer mehr schmelzende Pasterze, vom Nebel… Weiterlesen

17. Architekturbiennale in Venedig – Wie werden wir zusammen leben?

von britta kadolsky • am

How will we live together? Wie werden wir zusammen leben? Das ist das spannende Motto der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig. Das Zusammenleben in der Zukunft ist eine Riesen-Herausforderung: Soziale Ungerechtigkeiten, Nachhaltigkeit, Solidarität, Klimawandel, Migration, Rassismus, politische Polarisierungen … große Probleme… Weiterlesen

Draußen Kunst genießen – 5 weibliche Skulpturen in Frankfurts Wallanlagen

von britta kadolsky • am

Die Museen sind immer noch im Lockdown. Nach Monaten des Verzichts auf Kunst und Kultur ist die Sehnsucht groß. Zeit, sich die Kunst draußen anzuschauen!
Kunst im öffentlichen Raum heißt das Stichwort! In Frankfurts Wallanlagen, einem grünen Parkstreifen um die Innenstadt, stehen dutzende Skulpturen. 5 davon habe ich genauer betrachtet. Alle weiblich, alle nackt. Warum?… Weiterlesen

Die schießende Feministin: Niki de Saint Phalle

von britta kadolsky • am

Schießkunst – Feministin – Künstlerin: Das ist Niki de Saint Phalle. Ein Schuss knallt und kurz darauf läuft rote Farbe über den Körper. Ein zweiter Schuss ertönt, auch er hat getroffen: gelbe Farbe quillt aus der Wunde. Niki de Saint… Weiterlesen

Wie die Moderne nach Berlin kam – Mariam Kühnel-Hussainis Roman ‚Tschudi‘

von Ruth Fühner • am

Tschudi in Berlin Stellen Sie sich für einen Augenblick das großbürgerlich-kaiserliche Berlin um 1900 vor. Den Kurfürstendamm, das Westend, den Boulevard Unter den Linden. Den Rausch von Gründerzeitarchitektur, die hemmungslos Türmchen und Erker, Karyatiden und anderen Klingeling-Zierrat aufeinanderhäuft. Hinter den… Weiterlesen

Überraschung: Max Beckmann ist auch Bildhauer!

von britta kadolsky • am

Max Beckmann in Frankfurt – eine Ausstellung im Städel Die Museen haben wieder auf. Ich besuche das Städel, bevor nach ein paar Tagen alles wieder schließen muss. Die Beckmann Ausstellung im Städel ist klein, aber fein. Der Fokus liegt auf Beckmanns Jahren… Weiterlesen

Jeremy Shaw im Frankfurter Kunstverein

von britta kadolsky • am

Hurra – die Museen sind wieder auf Als erster unterrichtet mich der Frankfurter Kunstverein per E-Mail über die Öffnung. Jeremy Shaw wird im Frankfurter Kunstverein gezeigt. Ich verliere keine Zeit und reserviere direkt Tickets: Eine riesige Leinwand erwartet uns bereits im Eingangsbereich:… Weiterlesen

Online-Führung durch die Städel-Highlights

von britta kadolsky • am

Städel Sammlung: Die Highlights  „Museum für zu Hause – Live“ nennt das Museum seine Reihe der Online-Formate. Freudig nehme ich die Online-Führung über die Städel Highlights wahr.Ein Highlight ist die Online-Führung gleich aus mehreren Gründen:  Nun aber zur eigentlichen Kunst-Führung. Das Ticket bucht man online… Weiterlesen

Alfred von Meysenbug

von britta kadolsky • am

Comic-Autor, Maler, Illustrator und Plattencover-Gestalter von Udo Lindenberg Alfred von Meysenbug, einigen bekannt durch seine Comic-Bücher und die Illustration von Udo Lindenbergs Plattencovern, ist vor einem Jahr am 19. Februar gestorben. Meyse, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, hieß… Weiterlesen

Online-Führung durch die Stephan Balkenhol Ausstellung

von britta kadolsky • am

Was für ein wunderbares Angebot in Anbetracht der pandemiebedingten Schließung: Eine Online Führung durch die Ausstellung von Stephan Balkenhol im Duisburger Lehmbruck Museum.Die monumentalen bemalten Holzskulpturen des Bildhauers sind vielerorts im öffentlichen Raum zu bewundern. Fast in jeder großen Stadt… Weiterlesen

Das Blaue vom Himmel

von Ruth Fühner • am

Lapis, Indigo und Waid – die Geheimnisse der Farbe Blau.  Keine Spur von Blau, auf diesem Bild der National Gallery in London. Es ist, da sind sich die Experten weitgehend einig, wohl ein echter Michelangelo – wenn auch nicht gerade einer… Weiterlesen

Die Liaison von Kunst und Werbung: Manet und YSL

von britta kadolsky • am

Was haben Kunst und Mode gemeinsam? Momentan, in der Pandemie: Museen, Modehäuser und Boutiquen haben geschlossen.Aber es gibt noch andere Zusammenhänge . . . Einer der bekanntesten liegenden Frauenakte der Kunstgeschichte ist Manets Olympia; 1865 löste das Bild bei der… Weiterlesen

Stilbruch auf Leinwand: Gerhard Richter

von Ruth Fühner • am

Eine nackte Frau mit blonder Bienenkorbfrisur schreitet eine Treppe herab. Frontalansicht, leicht unscharf. Die Farben: wie auf einem der ersten Farbfotos, ausgeblichen, die Treppe grünlich. Ema, 1966. 2 Meter mal einsdreißig.  Graue Rechtecke. Monochrom. Die Farbe mal mit grobem Pinsel gleichmäßig… Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 2

von britta kadolsky • am

Museumsarchitektur in ehemaligen Industriebauten  Im 1. Teil habe ich bereits die Frage gestellt: Welche Chance hat die Kunst neben der spektakulären Museumsarchitektur von heute? Dazu habe ich spektakuläre architektonische Meisterleistungen gezeigt, die eigens für die Präsentation von Kunst gebaut wurden. … Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 1

von britta kadolsky • am

Bei meinen Besuchen in den diversen Museen für moderne und zeitgenössische Kunst fällt mir immer wieder auf, wie beeindruckend Museumsarchitektur sein kann.  Ich denke hierbei an Bauten wie  Zusätzlich imponieren ehemalige Industriegebäude, die mittlerweile als Museum fungieren.  Selbstverständlich sind auch… Weiterlesen

Berghain: Kunst im Berliner Technoclub Teil 2

von britta kadolsky • am

Teil 2/2: Studio Berlin – Panoramabar, Schlackekeller,große Halle im Berghain Der 2. Teil meines Artikels über die großartige Ausstellung im Berghain (Hier gehts zum 1. Teil). Dort habe ich über die Ausstellung im Main Dancefloor, der Klobar und die Toiletten… Weiterlesen

Berlin: Kunst im legendären Technoclub Berghain

von britta kadolsky • am

Teil 1/2: Berghain – Studio Berlin – Main Dancefloor, Klobar, Unisex Toiletten.  Eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst in einem der coolsten Clubs Deutschlands: das passt zusammen! Wie allgemein bekannt und x-mal erwähnt: die Clubszene liegt seit Corona brach und die… Weiterlesen

Wo Banane drauf ist, ist Kunst drin!

von britta kadolsky • am

Die Banane ziert Eingänge zur Kunst Alle, die sich für Kunst interessieren haben die knallgelbe Spray-Banane sicherlich schon mal an einer Häuserwand gesehen. Die Banane sieht aus wie aus einem Comic entsprungen. Die sehr einfache Form in Gelb mit den wenigen schwarzen… Weiterlesen

Yves Klein: Intensives Blau – sein Markenzeichen

von britta kadolsky • am

„Blue has no dimension it is beyond dimensions.“ Yves Klein Intensives Blau – das Markenzeichen von Yves Klein Endlich war ich, nach der Corona-bedingten Schließung, mal wieder im Städel. Die Gegenwartskunst im unterirdischen Erweiterungsbau, den Gartenhallen, ist ganz neu gehängt worden…. Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg?

von britta kadolsky • am

Die alte Diskussion… Von wem stammt eigentlich dieses Zitat? Es wird mittlerweile recht häufig benutzt, insbesondere um auszudrücken, dass man das jeweilige Kunstwerk nicht als ein solches anerkennen will. Ich möchte in diesem Artikel der Herkunft auf den Grund gehen und… Weiterlesen