10 Fakten über Porträts

britta kadolsky

10 Fakten über Porträts

1. Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht.

Wer kennt diesen Reim nicht?! Er verdeutlicht, wie wenig es braucht, um ein Gesicht darzustellen. Wir glauben in allem, was zwei Punkte und einen Strich hat, ein Gesicht zu erkennen, wie diese Beispiele zeigen:

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Typische Klingel in Venedig, Gullydeckel, Notruf U-Bahn Frankfurt

Dieses sogenannte faziale Schema, mit seiner Reduktion auf ein Minimum der Elementen, ergibt ein allgemeingültiges Urbild des menschlichen Antlitzes.

Auch in Microsoft-Word funktioniert das: wenn man die Satzzeichen Doppelpunkt und Klammer-zu-Zeichen eintippt, kommt dabei das Ur-Smiley ???? heraus. Probiert es mal aus! 

2. Die Relevanz von Porträts

Nur aufgrund von Porträts, seien sie gemalt oder fotografiert, wissen wir, wie Kaiser und Könige, die ersten amerikanischen Präsidenten, berüchtigte Diktatoren oder bedeutende Wissenschaftler (wenn auch oft geschönt und verherrlicht), ausgesehen haben. Porträts tragen so dazu bei, dass wir uns ‚ein Bild machen können‘. 

Porträts von Berühmtheiten wie Albert Einstein, John F. Kennedy, Martin Luther King, Che Guevara, Mao Tse-tung, Karl Marx, Anne Frank, Mutter Teresa, Andy Warhol, Sigmund Freud, Marilyn Monroe, Elvis und vielen anderen wurden so zu Ikonen. 

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Albert Einstein, Marilyn Monroe, Elvis, Mutter Teresa, Martin Luther King, Anne Frank, John F. Kennedy, Karl Marx

Das Bildnis des Menschen ist allgegenwärtig, heute mehr denn je: Dank Smartphone und sozialer Medien – überall blicken uns Gesichter an. Von Werbe-Plakaten schauen die Gesichter von Stars, Models oder Politikern auf uns. Verringert das die Bedeutung von Porträts?

Nirgends ist der Mensch so sichtbar, gibt er so viel von sich preis wie in seinem Gesicht. Das Gesicht ist der ‚Mittelpunkt’ des Menschen. Wir glauben, dass das Wesen eines Menschen im Gesicht erkennbar ist. Wir versuchen, den Gesichtsausdruck einzuordnen, zu lesen und zu verstehen. Die Mimik ist wichtig, um die Stimmung des Gegenübers zu erkennen – eine intuitive Fähigkeit und wichtige soziale Expertise: Emotionen lesen zu können, kann Überlebenschancen sichern.

Cicero soll gesagt haben: Das Gesicht ist ein Abbild der Seele.

Kann man eine Seele malen, beziehungsweise künstlerisch darstellen? 

Was ist am wichtigsten bei der Darstellung von Menschen, Gesichtern, Porträts? 

Ob es die realistisch dargestellte Physiognomie oder eine Idealisierung ist – über die Jahrhunderte war das Genre der Porträtmalerei bedeutenden Veränderungen unterworfen. Die Aufgaben eines Porträts waren auch sehr unterschiedlich: Es diente der Propaganda, als Stellvertreter im Falle der Abwesenheit und dem Andenken nach dem Tod.

Ein herausforderndes Sujet für die Kunst! Schauen wir auf die Geschichte des Porträts über die Jahrhunderte:

3. Das Porträt vor 2.000 Jahren: Schematisch

Bereits aus dem alten Ägypten sind Mumienporträts bekannt. Sie wurden auf die Holzummantelung des darin Liegenden gemalt, trugen aber noch wenig individuelle Gesichtszüge.

Auch in Europa entwickelte sich die Idee, über den Tod hinaus eine Person in Erinnerung zu behalten: In Gestalt der Grabplastik – auch hier noch ohne individualisierte Gesichter.

In der griechischen und römischen Antike wurde der junge und athletische Mensch idealisiert porträtiert. Nicht die Wirklichkeit sollte abgebildet werden, sondern in erster Line ging es um die Schaffung einer repräsentativen und perfekten Vision, mit der auch eine politische Aussage getroffen wurde. Ein entschlossener oder mutiger Gesichtsausdruck sollte Weitsicht und Heldentum darstellen. Außerdem waren sich die Philosophen weitgehend einig, dass mit der Abbildung der Ähnlichkeit eines Menschen lediglich die äußere Hülle und nicht sein Innerstes dargestellt werden konnte.

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Wandbild Sappho in Pompeji, CC BY 2.0

Erhalten sind davon heute nur Skulpturen oder Mosaiken. Die meisten Malereien sind nicht mehr vorhanden, bis auf einige in Pompeji. In der römischen Kaiserzeit gab es hauptsächlich das sogenannte Herrscherporträt, das der Propaganda diente. Neben repräsentativen Standbildern und Reiterstandbildern ließen sich die Mächtigen zusätzlich auch auf Münzen als Reliefs darstellen. So konnten sie ihre Macht verbreiten.

10 Fakten über Porträts
Reiterstatue, römische Kaiserzeit

Im frühen Christentum gab es Phasen, in denen ein Abbildungsverbotes galt, vorhandene Bildnisse sogar zerstört wurden. Im Mittelalter gab es dann hauptsächlich religiöse Darstellungen, die ebenfalls idealisiert wurden.

4. Das Porträt im Mittelalter: Religiös

Die Entwicklung des mittelalterlichen Porträts jenseits der sakralen Abbildungen begann mit formelhaften und nicht individuell identifizierbaren Physiognomien. Nicht Ähnlichkeit sollte erreicht werden, sondern die Darstellung von Macht und Stellung waren wichtig. Diese wurde durch die sogenannte Bedeutungsebene dargestellt: Die größeren Personen waren wichtiger als die Kleineren. So findet man es auf den sogenannten Stifterporträts: Der Stifter, der auch der Auftraggeber des Bildes war, wurde deutlich verkleinert am Rand einer religiösen Szenerie gezeigt. 

giotto
Von Giotto di Bondone – wga.hu, Gemeinfrei

Oder, wie im Falle der von Giotto ausgemalten Scrovegni-Kapelle in Padua: Symbolhaft übergibt der Bankier und Kaufmann Enrico Scrovegni ein Modell der Kapelle an drei Heilige: Dieser Beweis seiner Frömmigkeit sollte ihm einen Platz im Himmel sichern. 

Bei der Abbildung von Würden- und Amtsträgern dienten Attribute wie Krone, Zepter, Hermelinmantel und Insignien zur Verdeutlichung der Wichtigkeit und trugen bei zur Identifikation des Abgebildeten.

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Karl der Grobe, Bronzestatue, Hamburg

5. Die Renaissance: Blütezeit des Porträts

Erst in der Renaissance trat die Darstellung der Individualität des Menschen in den Vordergrund. Es entstand eine neue Sicht auf den Menschen als autonomes Individuum. Das idealisierte Abbild verschwand und eine „facettenreiche Wiedergabe menschlicher Wirklichkeit“ (Katharina Seidl) entstand.

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Leonardo da Vinci, Mona Lisa, 1503, Louvre Paris

Mit einem Porträt sollte auch das Wesen des Menschen erfasst werden. Anatomische Studien, auch des Gesichts, wie sie beispielsweise Leonardo da Vinci verbotenerweise an Leichen unternahm, halfen bei der individualisierten Darstellung von Menschen. Es wurden, neben dem Klerus, auch zunehmend der reiche Adel, Kaufleute aus dem Bürgertum und Militärs abgebildet. Weitere Attribute wurden dargestellt: Anhand von Kleidung oder Schmuck konnte der Stand abgelesen werden, und zusätzliche Kennzeichen deuteten auf den Beruf hin. Beliebt war auch das Festhalten von Heldentaten in Schlachten und Kriegen.

10 Fakten über Porträts | Was kann Kunst
Tintoretto, Sebastiano Venier, 1578, (Im Hintergrund: Die Seeschlacht bei Lepanto), Kunsthistorisches Museum Wien

Die Hochrenaissance stellt die Blütezeit des Porträts dar, hauptsächlich in Italien.

6. Das Porträt im Barock: Statussymbol

Die Künstler der Niederlande begannen Anfang des 17. Jahrhunderts mit der Porträtmalerei. Viele aristokratische Porträts entstanden, aber auch hier konnten sich reiche Kaufleute bekannte Maler für die Porträterstellung leisten. Auch Gruppenporträts, die von Gilden in Auftrag gegeben wurden, entstanden.

Im Barocks florierten die Darstellungen von Adel und Kaufleuten zu Repräsentations- und Selbstdarstellungszwecken florierten und wurden immer expressiver. Das Malen von Portraits war in erster Linie noch immer Auftragsmalerei. Ob Könige, Fürsten, geistliche Würdenträger oder reiche Kaufmänner: Das Bildnis gehörte zum absoluten Statussymbol und war Ausdruck von Reichtum und Stellung. Die Regeln, die für die Repräsentationsdarstellungen galten, wurden lockerer. Die Ähnlichkeit nahm zu und die Darstellung der Seele, des Inneren des Menschen wurde immer wichtiger. Es setzte sich die Meinung durch, dass sich anhand der Gesichtszüge Gefühle, Lebensstil sowie kulturelle Herkunft erkennen lassen.

Rubens
Peter Paul Rubens, Selbstbildnis mit seiner Frau Isabella Brant, um 1610, CC BY-NC 2.0

Typisch für die niederländische Porträtmalerei sind auch die Ehebildnisse. Sinnlichere Porträts und auch die Darstellungen des gesamten Körpers wurden zahlreicher.

7. Mit der Fotografie endet die Porträtmalerei – doch nicht

Ein Einschnitt für die Porträtmalerei und die Malerei insgesamt war Mitte des 19. Jahrhunderts die Erfindung der Fotografie. Wirklichkeitsnahe Wiedergaben erreichte jetzt der Fotograf. In der bildenden Kunst ging es nun nicht mehr um eine dazustellende Ähnlichkeit, sondern zunehmend um die Seele, den Charakter oder eine Stimmung. 

8. Das Porträt ab 1900: Alles scheint möglich

Ab Ende des 19. Jahrhunderts unterlag das Porträt den verschiedenen Kunstströmungen. 

Das Gesicht wurde verfremdet. Im Impressionismus erschienen Gesichter durch den lockeren Skizzencharakter zuweilen verwischt, im Kubismus wurde die dargestellte Person fragmentiert, wie Pablo Picasso in seinen vielen Frauenporträts zeigte. Im Expressionismus wurde es von elementarer Bedeutung, was die Künstler sehen und wie sie die Person interpretieren.

Pablo Picasso, Dora Maar, 1937, 10 Fakten über Porträts
Pablo Picasso, Dora Maar, 1937

Das Experimentieren mit der Darstellung des Gesichts führte bei Marianne von Werefkin zu leuchtenden Farben wie beispielsweise rotglühende Augen. Bei Alexej von Jawlensky führte die zunehmende Reduzierung bis zur grafischen Andeutung von Augen und Mund.

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Alexej von Jawlensky The Young Christ, 1919, Oil on canvas, CC BY-NC 2.0

Bei der Neuen Sachlichkeit hingegen kehrte man wieder zur Mimesis zurück, wie bei den Bildern von Lotte Laserstein oder Christian Schaad, oder überzeichnete diese zuweilen ins Fratzenhafte wie bei Otto Dix und George Grosz. Käthe Kollwitz offenbarte in erschreckend realistischen Porträts die Abgründe des durch Krieg entstehenden Leides. 

10 Fakten über Porträts
Georges Grosz, Portrait du Docteur Edouard Plietzsche, 1928, Museum Ludwig, CC BY-NC-SA 2.0

Die zunehmende Abstraktion sowie die Minimal Art drängen nach dem Zweiten Weltkrieg in der westlichen Welt die Rolle des Porträts in der bildenden Kunst zurück.

Das ändert sich in den 1960er Jahren mit der Pop-Art, wo allen voran Andy Warhol das Porträt wieder relevant werden lässt. Auch Alex Katz wird durch seine Porträts bekannt. Bei beiden Künstlern werden die Porträts großformatiger.

Andy Warhol, Ikone, Marlyn Monroe, 10 Fakten über Porträts
Andy Warhol, Marilyn Monroe, 1962

Lucian Freud und Francis Bacon verleihen ihren Porträts wieder mehr seelischen Ausdruck, entweder durch pastös aufgetragene Farbstrukturen oder durch entfremdende Verformungen. Alice Neel gilt ebenfalls als ‚Seelenmalerin‘ und wurde mit ihren psychologischen Porträts erst im hohen Alter wirklich wahrgenommen.

Das Genre Porträt taucht ab den 1970er Jahren zunehmend als Selbstporträts auf, als Auseinandersetzung mit dem eigenen Ego, der eigenen Verletzlichkeit, z.B. bei Martin Kippenberger. Außerdem nutzt die Kunst auch die Fotografie zur Darstellung von Gesichtern und Menschen.

So nähte die Collagekünstlerin Annegret Soltau Fotofragmente von Gesichtern zusammen und erzeugte so eine verstörend intime Art der Porträtmalerei. Rineke Dijkstra zeigt ab den 1990er Jahren großformatige Bilder von Jugendlichen. Damit weist sie auf gesellschaftliche Zustände hin, wie auch Thomas Struth es mit präzise arrangierten Fotos von Familien macht. Die Bilder verdeutlichen, wie wichtig kulturelle und soziale Kontexte sind.

9. Porträt ohne Mensch?!

Auch Gegenstände vermögen eine Person zu repräsentieren und gelten dann auch als Porträt im erweiterten Sinn: Kleidung, ein Haus, die Inneneinrichtung, ein Musikinstrument, etc.
Welche schönen Beispiele kennt Ihr? Ich freue mich auf Feedback.

10. Das Selbstporträt

Übrigens: Das Selbstporträt stellt nochmal eine eigene Gattung dar und würde den Platz hier sprengen. Darüber in einem nächsten Artikel mehr: Vom ersten Selbstporträt der Kunstgeschichte zur Selfie-Kultur von heute: Wieviel Narzissmus steckt dahinter?

Und heute? 

Ist das Genre Porträt in der bildenden Kunst noch bedeutsam? Eine besonders große Rolle spielt diese Gattung in der Kunst heute nicht mehr, allerdings: Das Porträt erzählt auch heute noch Geschichten über den jeweiligen Menschen und seine sozialen und gesellschaftlichen Umstände, über die sich technisch rasant verändernden Umstände, über die Verortung des Menschen in der Gesellschaft. Allerdings beziehen sich diese Aussagen weniger auf das Modell im Porträt, sondern eher auf die jeweiligen Künstler*innen. 

10 Fakten über Porträts

Dieser Artikel ist in ähnlicher Form, anlässlich der Ausstellung ‚About Portraiture‘ im Studiospace Lange Strasse 31, bereits erschienen.

Das waren 10 Fakten über Porträts. Wer noch mehr wissen möchte: Hier gehts zu einem kurzen Artikel über das Bild des Menschen von Ruth Fühner.

Quellen:

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Monumental! Julius von Bismarck

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Ai Weiwei in Venedig

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Die Privatsammlung Hoffmann in Berlin ist in einer ehemaligen Nähmaschinen-Fabrik in den Sophie-Gips-Höfen untergebracht. Im 3. und 4. Stockwerk des alten Backsteingebäudes befinden sich auf 1.500 Quadratmeter sowohl die umfangreiche Sammlung aus Kunst und Designermöbel als auch das großzügige Wohnloft… Weiterlesen

JR – der französische Streetart-Künstler

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von britta kadolsky • am

Ortswechsel – die neue Ausstellung im Museum Giersch Das knallige Rot beleuchtet den Raum und wirkt fast magisch, der weiße Fleck in der Mitte des Bildes verstärkt diesen Effekt noch. Ich stehe vor Fred Thielers Rot 65 von 1965 im ersten Raum der… Weiterlesen

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Die Bronzeskulptur Willy Brandt von Rainer Fetting Jeder kennt sie, zumindest aus dem Fernsehen: Die massive Bronze-Skulptur Willy Brandt ist von Rainer Fetting, der auch für seine Berliner Mauer Bilder bekannt ist. Die Skulptur steht in der Berliner Parteizentrale der… Weiterlesen

Was kann Kunst? Lion Feuchtwangers Roman ‚Erfolg‘

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Was kann Kunst – Dieser Satz steht über Brittas Blog – und Lion Feuchtwangers in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstandener Roman „Erfolg“ gibt darauf eine doppelte Antwort.  Zum einen erzählt er von einem Justizskandal, ausgelöst durch die provokanten… Weiterlesen

Barbara Kruger in Berlin und Venedig

von britta kadolsky • am

Barbara Kruger in Berlin und Venedig Seit ihrem ikonischen Werk von 1987 I shop therefore I am finde ich die Kunst von Barbara Kruger großartig. Ihre Erkennungsmerkmale sind die Farben: Schwarz, weiß und rot sowie die riesigen Schriftzüge. Immer ist Text ein… Weiterlesen

Neue Kunst in alten Gemäuern

von Ruth Fühner • am

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Berlin: Zeitgenössische Kunst im Boros Bunker

von britta kadolsky • am

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Meine Highlights auf der Biennale in Venedig 2022

von britta kadolsky • am

Die vier Länderpavillons, die mich am meisten begeistert haben Von Deutschland aus schauen wir gewohnt und – typisch für uns – besonders kritisch auf den Deutschen Pavillon, der in dieser Biennale, wenn auch nicht preisgekrönt, so doch sehr eindrucksvoll von… Weiterlesen

Der Deutsche Pavillon in Venedig

von britta kadolsky • am

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von britta kadolsky • am

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Papierkunst in Berlin

von britta kadolsky • am

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Die Kunst-Biennale Venedig ist wieder da

von britta kadolsky • am

In 2 Wochen ist es endlich wieder so weit: Am 23. April 2022 beginnt die 59. Kunst-Biennale von Venedig. Eigentlich für letztes Jahr geplant, musste das ‚Weltfestival der Kunst‘, wie es das art-Magazin nennt, die Veranstaltung verschieben – aus hinlänglich… Weiterlesen

Kostenlos Kunst in Berlin genießen

von britta kadolsky • am

Schweizer Botschaft, Galerie König, Galerie Sprüth Magers Kostenlos Kunst in Berlin genießen: In Berlins Mitte, direkt neben dem Bundeskanzlerinnenamt, der „Waschmaschine“, inmitten der spröden Betonarchitektur von Diener & Diener, flattert Pipilotti Rists Werk ein Blatt im Wind. Seit 2001 fallen aus… Weiterlesen

Das Bild des Menschen

von Ruth Fühner • am

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Kunstspaziergang im Frankfurter Bankenviertel

von Ruth Fühner • am

Einen schön aufwendigen Wechselrahmen für Kunst leistet sich die DZ-Bank mit ihrem Art Foyer am Platz der Republik in Frankfurt. In dem strahlend weißen Gehäuse mit dem eindrucksvollen Treppenaufgang zeigt die Bank dreimal im Jahr Ausstellungen von KünstlerInnen, die sich mit dem… Weiterlesen

Darstellung der Zeit in der Kunst

von britta kadolsky • am

Darstellung der Zeit in der Kunst Die Zeit: Mal „verfliegt“ sie und mal kriechen sie dahin, die Sekunden und Minuten. Die Zeit kann grausam sein, wenn sie uns unsere Vergänglichkeit aufzeigt und auch gnädig, wenn sie „alle Wunden heilt“. Schon… Weiterlesen

Ausstellungstipp: Die Welt von Steve McCurry

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von Saskia Wolf: Die Welt von Steve McCurry ist momentan in einigen Ausstellung in Europa zu sehen. Und was für eine Welt das ist – voller Dramen, Emotionen, Schicksalen, uralten Traditionen und Konflikten, aber auch voller Freude und Farben, Momente der… Weiterlesen

Kollektive erobern die Kunstwelt – ruangrupa

von britta kadolsky • am

Künstler*innenkollektive boomen gerade in der Kunstwelt. Hat das Ego des Künstlergenies langsam ausgedient? Warum gerade jetzt? Klar ist: die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Egotrips werden zunehmend als überholt und unpassend empfunden. Teamwork steht, nicht nur in der wirtschaftlichen Arbeitswelt,… Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg? – Joseph Beuys zum 100. Geburtstag

von britta kadolsky • am

Kurz bevor das Jahr zu Ende geht, muss ich natürlich noch über Joseph Beuys sprechen. Wie hinlänglich bekannt, wäre dieses Jahr sein 100. Geburtstag gewesen. Posthum hat der Künstler daher unglaublich große Aufmerksamkeit bekommen: Über 20 Ausstellungen widmeten sich 2021… Weiterlesen

Die Neue Nationalgalerie in Berlin

von britta kadolsky • am

Ich bin in Berlin! Die neue Nationalgalerie steht ganz oben auf meiner Museumsliste. Jahrelang habe ich über den Bauzaun auf das ikonische Glas- und Stahlgebäude der Neuen Nationalgalerie geäugt. Nun ist das Museum der Moderne, nach sechseinhalb Jahren radikaler Sanierung… Weiterlesen

Kunst in und vor Frankfurter Bankfoyers

von Ruth Fühner • am

Viele Frankfurter Kunst-Schätze strahlen im Verborgenen. Es sind die Sammlungen der Banken. Angelegt weniger in der Hoffnung auf bleibende als auf wachsende Werte, sollen sie das Image des seelenlos angehäuften Kapitals mit dem sanften Glanz des Feingeistigen überziehen. Einige von… Weiterlesen

Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten

von britta kadolsky • am

Heute möchte ich von einem meiner Lieblingsmaler berichten: Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten. Vor 10 Jahren ist der Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud gestorben.  Neben einem kleinen Bild von der Queen, malte er auch Berühmtheiten wie Kate Moss, Jerry… Weiterlesen

Raffaels Engel sind überall

von britta kadolsky • am

Raffaels Engel sind überall. Die Geschichte des Renaissance-Gemäldes, die ich heute erzähle, begann vor 500 Jahren und erlebt seit etwa 50 Jahren selbst eine unglaubliche Renaissance. Der Fairness halber sollte ich noch ergänzen, dass die neuerliche popkulturelle Aufmerksamkeit sich lediglich… Weiterlesen

Kunst unter der Erde – der Louvre des RMV in Frankfurt

von Ruth Fühner • am

Was Paris recht ist, ist Frankfurt billig. Die Glaspyramiden am Messeturm sind, na ja, fast so schön wie ihre Schwestern im Innenhof des Grand Louvre. Immerhin, in eine Art Museum geht es hier auch. Eins, das es zumindest an Ausdehnung… Weiterlesen

Sticken ist das neue Malen – Contemporary Embroidery

von britta kadolsky • am

Eine Freundin hat mich zum Sticken gebracht. Ich hatte diese wunderbare Betätigung bis dahin noch immer in die verstaubte, biedere Ecke der Muttis und Omis am heimischen Herd gepackt. Auch weil das Sticken weiblich konnotiert ist. Sticken transportierte jahrhundertelang weibliche… Weiterlesen

Forma Viva – lebendige Form am Südende Istriens

von Ruth Fühner • am

Schon zu Titos Zeiten hatte das istrische Küstenstädtchen Portorož etwas von seiner eleganten Weltläufigkeit bewahren können – und das gilt nicht zuletzt in Sachen Kunst.  1961 fand hier, auf der grünen Halbinsel Seca, erstmals die Bildhauerbiennale Forma Viva statt. Seither… Weiterlesen

Alpinkunst am Großglockner

von Ruth Fühner • am

Kunst-Ausstellung Alpenliebe in Österreich Auf dem Weg nach Italien ist die Großglockner-Hochalpenstraße eine der spektakulärsten Strecken – selbst wenn, wie bei unserer Fahrt, das Wetter so schlecht ist, dass der größte Gletscher Österreichs, die immer mehr schmelzende Pasterze, vom Nebel… Weiterlesen

17. Architekturbiennale in Venedig – Wie werden wir zusammen leben?

von britta kadolsky • am

How will we live together? Wie werden wir zusammen leben? Das ist das spannende Motto der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig. Das Zusammenleben in der Zukunft ist eine Riesen-Herausforderung: Soziale Ungerechtigkeiten, Nachhaltigkeit, Solidarität, Klimawandel, Migration, Rassismus, politische Polarisierungen … große Probleme… Weiterlesen

Draußen Kunst genießen – 5 weibliche Skulpturen in Frankfurts Wallanlagen

von britta kadolsky • am

Die Museen sind immer noch im Lockdown. Nach Monaten des Verzichts auf Kunst und Kultur ist die Sehnsucht groß. Zeit, sich die Kunst draußen anzuschauen!
Kunst im öffentlichen Raum heißt das Stichwort! In Frankfurts Wallanlagen, einem grünen Parkstreifen um die Innenstadt, stehen dutzende Skulpturen. 5 davon habe ich genauer betrachtet. Alle weiblich, alle nackt. Warum?… Weiterlesen

Die schießende Feministin: Niki de Saint Phalle

von britta kadolsky • am

Schießkunst – Feministin – Künstlerin: Das ist Niki de Saint Phalle. Ein Schuss knallt und kurz darauf läuft rote Farbe über den Körper. Ein zweiter Schuss ertönt, auch er hat getroffen: gelbe Farbe quillt aus der Wunde. Niki de Saint… Weiterlesen

Wie die Moderne nach Berlin kam – Mariam Kühnel-Hussainis Roman ‚Tschudi‘

von Ruth Fühner • am

Tschudi in Berlin Stellen Sie sich für einen Augenblick das großbürgerlich-kaiserliche Berlin um 1900 vor. Den Kurfürstendamm, das Westend, den Boulevard Unter den Linden. Den Rausch von Gründerzeitarchitektur, die hemmungslos Türmchen und Erker, Karyatiden und anderen Klingeling-Zierrat aufeinanderhäuft. Hinter den… Weiterlesen

Überraschung: Max Beckmann ist auch Bildhauer!

von britta kadolsky • am

Max Beckmann in Frankfurt – eine Ausstellung im Städel Die Museen haben wieder auf. Ich besuche das Städel, bevor nach ein paar Tagen alles wieder schließen muss. Die Beckmann Ausstellung im Städel ist klein, aber fein. Der Fokus liegt auf Beckmanns Jahren… Weiterlesen

Jeremy Shaw im Frankfurter Kunstverein

von britta kadolsky • am

Hurra – die Museen sind wieder auf Als erster unterrichtet mich der Frankfurter Kunstverein per E-Mail über die Öffnung. Jeremy Shaw wird im Frankfurter Kunstverein gezeigt. Ich verliere keine Zeit und reserviere direkt Tickets: Eine riesige Leinwand erwartet uns bereits im Eingangsbereich:… Weiterlesen

Online-Führung durch die Städel-Highlights

von britta kadolsky • am

Städel Sammlung: Die Highlights  „Museum für zu Hause – Live“ nennt das Museum seine Reihe der Online-Formate. Freudig nehme ich die Online-Führung über die Städel Highlights wahr.Ein Highlight ist die Online-Führung gleich aus mehreren Gründen:  Nun aber zur eigentlichen Kunst-Führung. Das Ticket bucht man online… Weiterlesen

Alfred von Meysenbug

von britta kadolsky • am

Comic-Autor, Maler, Illustrator und Plattencover-Gestalter von Udo Lindenberg Alfred von Meysenbug, einigen bekannt durch seine Comic-Bücher und die Illustration von Udo Lindenbergs Plattencovern, ist vor einem Jahr am 19. Februar gestorben. Meyse, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, hieß… Weiterlesen

Online-Führung durch die Stephan Balkenhol Ausstellung

von britta kadolsky • am

Was für ein wunderbares Angebot in Anbetracht der pandemiebedingten Schließung: Eine Online Führung durch die Ausstellung von Stephan Balkenhol im Duisburger Lehmbruck Museum.Die monumentalen bemalten Holzskulpturen des Bildhauers sind vielerorts im öffentlichen Raum zu bewundern. Fast in jeder großen Stadt… Weiterlesen

Das Blaue vom Himmel

von Ruth Fühner • am

Lapis, Indigo und Waid – die Geheimnisse der Farbe Blau.  Keine Spur von Blau, auf diesem Bild der National Gallery in London. Es ist, da sind sich die Experten weitgehend einig, wohl ein echter Michelangelo – wenn auch nicht gerade einer… Weiterlesen

Die Liaison von Kunst und Werbung: Manet und YSL

von britta kadolsky • am

Was haben Kunst und Mode gemeinsam? Momentan, in der Pandemie: Museen, Modehäuser und Boutiquen haben geschlossen.Aber es gibt noch andere Zusammenhänge . . . Einer der bekanntesten liegenden Frauenakte der Kunstgeschichte ist Manets Olympia; 1865 löste das Bild bei der… Weiterlesen

Stilbruch auf Leinwand: Gerhard Richter

von Ruth Fühner • am

Eine nackte Frau mit blonder Bienenkorbfrisur schreitet eine Treppe herab. Frontalansicht, leicht unscharf. Die Farben: wie auf einem der ersten Farbfotos, ausgeblichen, die Treppe grünlich. Ema, 1966. 2 Meter mal einsdreißig.  Graue Rechtecke. Monochrom. Die Farbe mal mit grobem Pinsel gleichmäßig… Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 2

von britta kadolsky • am

Museumsarchitektur in ehemaligen Industriebauten  Im 1. Teil habe ich bereits die Frage gestellt: Welche Chance hat die Kunst neben der spektakulären Museumsarchitektur von heute? Dazu habe ich spektakuläre architektonische Meisterleistungen gezeigt, die eigens für die Präsentation von Kunst gebaut wurden. … Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 1

von britta kadolsky • am

Bei meinen Besuchen in den diversen Museen für moderne und zeitgenössische Kunst fällt mir immer wieder auf, wie beeindruckend Museumsarchitektur sein kann.  Ich denke hierbei an Bauten wie  Zusätzlich imponieren ehemalige Industriegebäude, die mittlerweile als Museum fungieren.  Selbstverständlich sind auch… Weiterlesen

Berghain: Kunst im Berliner Technoclub Teil 2

von britta kadolsky • am

Teil 2/2: Studio Berlin – Panoramabar, Schlackekeller,große Halle im Berghain Der 2. Teil meines Artikels über die großartige Ausstellung im Berghain (Hier gehts zum 1. Teil). Dort habe ich über die Ausstellung im Main Dancefloor, der Klobar und die Toiletten… Weiterlesen

Berlin: Kunst im legendären Technoclub Berghain

von britta kadolsky • am

Teil 1/2: Berghain – Studio Berlin – Main Dancefloor, Klobar, Unisex Toiletten.  Eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst in einem der coolsten Clubs Deutschlands: das passt zusammen! Wie allgemein bekannt und x-mal erwähnt: die Clubszene liegt seit Corona brach und die… Weiterlesen

Wo Banane drauf ist, ist Kunst drin!

von britta kadolsky • am

Die Banane ziert Eingänge zur Kunst Alle, die sich für Kunst interessieren haben die knallgelbe Spray-Banane sicherlich schon mal an einer Häuserwand gesehen. Die Banane sieht aus wie aus einem Comic entsprungen. Die sehr einfache Form in Gelb mit den wenigen schwarzen… Weiterlesen

Yves Klein: Intensives Blau – sein Markenzeichen

von britta kadolsky • am

„Blue has no dimension it is beyond dimensions.“ Yves Klein Intensives Blau – das Markenzeichen von Yves Klein Endlich war ich, nach der Corona-bedingten Schließung, mal wieder im Städel. Die Gegenwartskunst im unterirdischen Erweiterungsbau, den Gartenhallen, ist ganz neu gehängt worden…. Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg?

von britta kadolsky • am

Die alte Diskussion… Von wem stammt eigentlich dieses Zitat? Es wird mittlerweile recht häufig benutzt, insbesondere um auszudrücken, dass man das jeweilige Kunstwerk nicht als ein solches anerkennen will. Ich möchte in diesem Artikel der Herkunft auf den Grund gehen und… Weiterlesen