Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024

britta kadolsky

Meine persönlichen Favoriten der 60. Biennale für zeitgenössische Kunst Teil 1: Die Hauptausstellung

Ich liebe es, die Kunstbiennale in Venedig zu besuchen. 129 Jahre gibt es die Riesenshow nun schon. 

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024 | Was kann Kunst
Venedig, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Ich stürze mich mit Vorfreude-Kribbeln (Stendhal lässt grüßen) ins Kunst-Vergnügen: Der erste Tag ist komplett für das Arsenale reserviert (es regnet), am zweiten Tag gehe ich in die Giardini und am dritten Tag laufe ich durch die Stadt und klappere einzelne „Collaterali“ und Pavillons der Biennale in den prachtvollen Palazzi und Kirchen Venedigs, ab.

Foreigners Everywhere …

… so lautet der Titel der diesjährigen Hauptausstellung. Adriano Pedrosa, der brasilianische Kurator und erste Lateinamerikaner, der die Biennale leitet und kuratiert, wählte Fremde überall als Leitmotiv. Er spielt auf das Gefühl des Fremdseins vieler Exilanten an, und die Erkenntnis, dass wir alle und – annähernd – überall auch Fremde sind: Unsere Welt ist durch Migration verbunden und Adjektive wie einheimisch oder ausländisch verblassen zunehmend.

Diesmal wirken hauptsächlich Künstler:innen aus dem Globalen Süden, also Südamerika, Afrika, Australien und Asien mit: Es werden die bisher oftmals übersehenen Künstler:innen der indigenen Bevölkerung und der queeren Community ausgestellt. Damit möchte Pedrosa zur ‚Neuschreibung der Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts‘ beitragen. Über die Hälfte der Künstler:innen ist schon tot. Das ist ein Kritikpunkt, aber  Pedrosa weist darauf hin, dass ihre Kunstwerke im Hier und Heute eine absolute Relevanz hätten, und dass sie in den vergangenen Jahrzehnten schlicht übersehen wurden. 

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

Teil 1: Die Hauptausstellung
Ausstellungsansicht in der langen Halle des Arsenale, 60. Biennale in Venedig

Das schaue ich mir genauer an. Hier meine 10 Favoriten, wobei die Reihenfolge keine Wertung darstellt – alle Positionen gefallen mir! Im ersten Teil schreibe ich über Künstler:innen in der Hauptausstellung und im zweiten Teil folgen die fünf großartigsten Pavillons.

1 – Claire Fontaine

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

Arsenale Hauptausstellung
Claire Fontaine, Strangers Everywhere, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Der Titel der Biennale-Hauptausstellung  – Foreigners Everywhere – stammt vom Kollektiv Claire Fontaine, die wiederum von einem Turiner Kollektiv inspiriert wurden, das sich gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einsetzte. Auf der Biennale sehen wir ihren Schriftzug Stranieri Ovunque – Foreigners Everywhere als farbige Neonröhren in 20 verschiedenen Sprachen, darunter auch solche die vom Aussterben bedroht sind. Ich mag Leuchtschrift-Kunst und im Arsenale vor dem italienischen Pavillon spiegeln sich die Wörter vielsprachig im Wasser und verdoppeln sich.

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

Die Hauptausstellung
Claire Fontaine, Strangers Everywhere, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Das Kollektiv, das eigentlich ein britisch-italienisches Duo ist, gründete sich 2004 in Paris und leitet seinen Namen von einer bekannten Notizbuch-Marke ab. Seit ihren Anfängen betrachtet sich Claire Fontaine als feministische Readymade-Künstler:in und kritisiert mit ihren Werken das Patriachat, die kapitalistischen Strukturen des Kunstmarkts und die Verherrlichung des Künstlergenies. Dabei spielen textbasierte Arbeiten eine entscheidende Rolle. 

2 – Yinka Shonibare Refugee Austronaut VIII 

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

Arsenale  Hauptausstellung
Yinka Shonibare, Astronaut VIII, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Der Astronaut mit dem dunklen Helm ist ein Eyecatcher. Der britisch-nigerianische Künstler erstellte die Skulptur eines lebensgroßen, nomadischen Astronauten, der einen bunten, mit afrikanischen Mustern verzierten, Astronautenanzug trägt. Der Netz-Rucksack offenbart sein Gepäck: Gaslaterne, Seil, Koffer, Kochtopf, Korb, Buch und vieles mehr. Utensilien, die man als Flüchtling mitnimmt. Shonibare, der zu den Young British Artists gehört (einer losen Gruppe britischer Künstler, zu denen auch Damien Hirst, Sarah Lucas oder Tracey Emin gehören), beklagt die Klimakrise. Seine Figur symbolisiert Klimaflüchtlinge, die wegen steigender Meeresspiegel oder langanhaltender Dürrekatastrophen ihre Länder verlassen müssen.

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

Eingang Arsenale, Yinka Shonibare, Astronaut VII, afrikanischer Stoff, Hauptausstellung
Claire Fontaine und Yinka Shonibare, Eingang Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Kolonialismus und Globalisierung sind für den, in London geborenen und in Nigeria aufgewachsenen, Künstler die Ursache für die Vertreibung von Menschen. Eine Serie von Astronauten stellt Shonibare seit 2015 her. Der vermeintlich afrikanische Stoff ist das Markenzeichen seiner Kunst: Viele Skulpturen und Installationen hat er damit bereits überzogen (auch auf der documenta 11 und in London). Der ‚afrikanische‘ Stoff ist in China, Indonesien oder den Niederlanden für den afrikanischen Markt produziert worden – die Globalisierung macht’s möglich. Der 62-jährige Turner Prize – Gewinner trägt den Titel „CBE“, da er den britischen Ritterorden The Order of the British Empire verliehen bekam, der u.a. Verdienste im Bereich der Kunst honoriert. Zusätzlich ist Shonibare auch im nigerianischen Pavillon in der Stadt vertreten.

3 – Abstrakte Malerei von Maria Taniguchi

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

Die Hauptausstellung
Maria Toniguchi, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Die philippinische Künstlerin ist mit drei riesigen schwarzen Gemälden in der Hauptausstellung der Giardinivertreten. Sie lehnen an der Wand, statt zu hängen – das verleiht den Kunstwerken etwas Skulpturales. Als ich dicht davorstehe, erkenne ich, dass die Leinwand nicht einfach nur schwarz ist: Das Bild ist mit einem gleichmäßigen Raster überzogen und Taniguchi malte jedes einzelne kleine Rechteck mit einem dünnen Pinsel aus.

schwarze malerei die aussieht wie eine Ziegelstein-mauer
Maria Toniguchi, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Dadurch changieren die Schwarztöne ins Graue und es entsteht der Eindruck einer Ziegelstein-Mauer. Eine bestimmte Menge an gemalten Rechtecken reflektiert jeweils ein Tagwerk – und jeder Tag ist anders. Eine sehr zeitintensive und disziplinierte Arbeit, die mich an Roman Opalka erinnert, der mit einem feinen Pinsel Zahlen bis ins Unendliche auf die Leinwand bringen wollte und seine Kunst komplett der Darstellung der Zeit widmete. 

4 – Ich mag Textilkunst – auf der Biennale ist sie im Überfluss vorhanden

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

Die Hauptausstellung
Pacita Abad, Filipinas in Hong Kong, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Die Arbeit von Pacita Abad möchte ich herausheben: Die Stoffcollagen der 2004 verstorbenen US-amerikanischen Malerin, die auf den Philippinen zur Welt kam, strahlen farbenfroh als großformatige Quilts im Arsenale. Sehr experimentierfreudig zeigt die Künstlerin auf dem von ihr mit Acryl bemaltem Stoff mit Stickereien, Pailletten und Knöpfen eine umfassende Erzählung. Filipinas in Hong Kong ist eine Bildergeschichte der Filipinas in unterschiedlichen Arbeitssituationen. In der oberen Hälfte des Bildes drängen sich Reklame-Schilder vor einem Hochhäuser-Dschungel, während unten Filipinas waschen, putzen, einkaufen und babysitten. Die größte ethnische Minderheit in Hongkong sind die Filipinas. Viele von Ihnen arbeiten als ausländische Haushaltshilfen für den Mindestlohn- oder weniger.

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst
Pacita Abad, Blend in Before You Been Out, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Auf Blend in Before You Blend Out sehe ich eine Frau, die im Sarong gekleidet ist und eine Baseball Kappe und ein T-Shirt der Yankees auf dem Kopf trägt: Abad erzählt von dem Spagat, sich als Immigrantin in eine neue Gesellschaft zu integrieren, ohne dabei ihre eigene kulturelle Identität zu verlieren. Haitans Waiting At Guantanamo Bay zeigt Menschen, die hinter einem – gestickten – Stacheldraht stehen und mich anschauen. Abstrakte, farbige Formen ergänzen die Erzählungen. 

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Pacita Abad, Detailansicht, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Die Künstlerin reiste sehr viel und lebte auf unterschiedlichen Kontinenten, was Inspiration für ihre Motive, aber auch den Gebrauch der unterschiedlichsten Materialien war.

5 – Der Goldene Löwe geht an das Mataaho Kollektiv

maataho kollektiv, Webarbeit, Installation unter der decke des Arsenale, Biennale in Venedig 2024
goldener Löwe, Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 
arsenale,
Maahato Kollektiv, Arsenale, 2024, 60. Biennale in Venedig

Die vier Māori-Frauen aus Neuseeland haben einen Goldenen Löwen gewonnen. Das großflächige Gewebe unter der Decke des Arsenale-Eingangs wirkt wie ein metallisch schimmerndes Zeltdach. Am schönsten ist das Schattenspiel, das die Arbeit auf den Boden und die Wände wirft. Das Werk ist inspiriert von Matten, die traditionell zu besonderen Ereignissen, wie Hochzeit, Geburt und Tod kunsthandwerklich von den Māori  gewebt werden. Bei der Arbeit auf der Biennale benutzen die vier Frauen Reflektorband, das üblicherweise im Arbeitsschutz verwendet wird. Die Wahl des Materials lenkt die Aufmerksamkeit auf die oft übersehene gesellschaftliche Gruppe der Hilfsarbeiter. Ihre raumfüllenden textilen Installationen verbinden alte Traditionen mit modernen Materialien. Das Kollektiv war auch schon auf der documenta 14 vertreten.

Fazit

Venedig mutet wie Disneyland an, während in der Welt da draußen unzählige Probleme herrschen. Einen Untergang prophezeit man Venedig ja bereits seit vielen Jahren, aber noch immer hält sich die Serenissima.

 Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

im Giardini: Hauptausstellung
Ausstellungsansicht Hauptausstellung Giardini, 2024, 60. Biennale in Venedig

Und die Kunst in den Hauptausstellungen? Es gibt unglaublich viel zu sehen – über 330 Künstler:innen. Einige Arbeiten sind großartig und ich habe sie mir mit begeistert angeschaut. Anderes fand ich auch langweilig. Insgesamt ist die Biennale konventionell kuratiert: Die Petersburger Hängung erschlägt mich in manchen Räumen.  Es gibt viel Textil- und Keramikkunst, die mir oft zu handwerklich und zuweilen ethnokitschig vorkommt. Auf der anderen Seite: Kunst ist ein Spiegel der Gesellschaft und diesmal ist wirklich viel aus uns unbekannteren Länder gespiegelt worden: Das ist wertvoll!

Und ich finde es gut und richtig, dass nach jahrhundertelangem Fokus auf malende weiße Männer aus Europa und den USA der Schwerpunkt nun auf die marginalisierten Künstler:innen fällt. Ich hoffe, dass in naher Zukunft nicht mehr nach Herkunft und sexueller Orientierung eingeordnet werden muss, und alle künstlerischen Positionen im Dialog nebeneinander hängen/stehen können.

Hier gehts zum zweiten Teil der Highlights auf der Biennale in Venedig 2024: Die Fünf besten Pavillons

Und hier gehts direkt zum Artikel über den deutschen Pavillon auf der Biennale in Venedig 2024

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024
Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst 

Selfie vor dem Arsenale mit Kran bei grauem Himmel

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024 – Meine persönlichen Favoriten der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst – Teil 1: Die Hauptausstellung – Britta Kadolsky

Kunst und Kamera: Die vergessene Geschichte der Fotografinnen

von britta kadolsky • am

Weibliche Fotografie-Pioniere Das ikonische Schwarzweiß-Foto erzählt nicht etwa die Geschichte einer Frau, die sich in der Badewanne wäscht. Erst auf den zweiten Blick erkennt man am Rand ein Bild von Hitler. Schwere Stiefel stehen vor der Wanne, und eine Uniform… Weiterlesen

Der Die dADa – Unordnung der Geschlechter

von britta kadolsky • am

Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen Die mit pompöser Federboa auf dem Kopf und schmuckvoll drapiertem Kleid kostümierte Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven blickt uns am Eingang der Ausstellung mit extravaganter Pose entgegen. Die gebürtige Deutsche, die nach New York auswanderte, war… Weiterlesen

Der Skandal um den Kunstfälscher Beltracchi

von britta kadolsky • am

Beltracchi und der gefälschte Campendonk Seit Langem hege ich den Plan, einen Artikel über Kunstfälscher zu schreiben. Nun bietet mir der wohl größte Kunstfälscherskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte um Wolfgang Beltracchi einen aktuellen Anlass: Das gefälschte Werk Mädchen mit Schwan, das… Weiterlesen

Maurizio Cattelan: Italiens Skandalkünstler 

von Britta Kadolsky • am

Wie Maurizio Cattelan die Kunstwelt schockiert Ob es eine goldene Toilette oder ein niedergestreckter Papst ist – Maurizio Cattelan versteht es wie kein anderer, mit seinen drastischen Installationen die Grenzen der Kunst zu sprengen und kontroverse Diskussionen auszulösen. Das finde… Weiterlesen

Zeitgenössische Selbstporträts und ihre verschleierten Botschaften

von britta kadolsky • am

Facetten des Selbst: Ein Blick auf fünf einzigartige Selbstporträts in der zeitgenössischen Kunst  Selbstporträts haben eine lange Tradition in der Kunstgeschichte. Künstler wie Rembrandt, Van Gogh und Frida Kahlo schufen berühmte Selbstporträts, die sowohl ihr äußeres Erscheinungsbild als auch ihre… Weiterlesen

Warum die Menschheit ins All muss: Antworten aus dem deutschen Pavillon

von britta kadolsky • am

Der deutsche Pavillon in Venedig auf der 60. Biennale  Der deutsche Pavillon auf der Venedig-Biennale beeindruckt durch seine monumentale Architektur, die aus der Zeit der Nationalsozialisten stammt. Künstler:innen, die die Bundesrepublik repräsentieren, haben den Eingang immer wieder umgestaltet, versperrt oder… Weiterlesen

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024 (2)

von Britta Kadolsky • am

Meine persönlichen Favoriten auf der 60. Biennale für zeitgenössische Kunst – Teil 2: Die Länderpavillons Die Länderpavillons auf der Biennale in Venedig und die ewige Diskussion darum, ob sie in der heutigen Zeit voller Globalisierung, der bestehenden Feindschaften und Kriege noch zeitgemäß sind,… Weiterlesen

Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen

von britta kadolsky • am

Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen Ich mochte die Kunst von Käthe Kollwitz schon immer. Wenn ich in Berlin in der Nähe des Pracht-Boulevards Unter den Linden bin, besuche ich gerne die von Schinkel im Stil des Klassizismus erbaute Neue Wache. Im… Weiterlesen

Edgar Schmandt – Ein künstlerisches Vermächtnis in Mannheim

von britta kadolsky • am

Die Künstlernachlässe Mannheim bewahren und pflegen die Werke regionaler Künstler:innen, die das kulturelle Erbe der Stadt prägen. Seit 2005 hat die Stiftung sechzehn Nachlässe gesichtet, dokumentiert und sicher verwahrt. Ein engagiertes Freiwilligenteam kümmert sich um diese künstlerischen Schätze. Jetzt präsentieren… Weiterlesen

Alicja Kwade im Lehmbruck-Museum

von britta kadolsky • am

Lehmbruck-Museum – Alicja Kwades Installationen laden zum Nachdenken ein Während ich neben der Bronzeskulptur Selbstporträt als Geist stehe, fällt mir auf, wie klein und zierlich Alicja Kwade sein muss. Ihr Körper ist unter dem ‚Tuch‘ nur schemenhaft zu erkennen. Seine Ausmaße wurden… Weiterlesen

Mark Rothko und die Magie der Farben

von Saskia Wolf • am

Von Saskia Wolf: Mark Rothko gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts und gilt als Wegbereiter des abstrakten Expressionismus und der Farbfeldmalerei, obwohl er selbst diese Kategorisierung ablehnte. Dennoch hat er das Wesen und die Gestalt der abstrakten Bildsprache von Grund… Weiterlesen

Das Stendhal Syndrom – Risiken und Nebenwirkungen beim Kunstgenuss

von britta kadolsky • am

Die einzigartige Wirkung von Kunst: Das Stendhal Syndrom Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einer italienischen Kunstmetropole, umgeben von Meisterwerken, und plötzlich überkommt Sie ein Gefühl von Schwindel, Herzrasen und Atemnot. Sie erleben eine Panikattacke, Wahnvorstellungen und drohen in… Weiterlesen

Frauen in der Kunst

von britta kadolsky • am

Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte Frauen in der Kunst standen jahrhundertelang nicht als Künstlerinnen vor der Leinwand, sondern dienten ihren männlichen Kollegen als Modelle. Sie durften nicht künstlerisch tätig sein, da ihnen der Zugang… Weiterlesen

Stephan Balkenhol Zeitfenster

von Ruth Fühner • am

Balkenhol trifft Alte Meister im Museum Wiesbaden Der Eingangsraum zu Stephan Balkenhols Wiesbadener Treffen mit den Alten Meistern hat acht Ecken – und erzeugt wie so viele Oktogone sofort ein ganz besonderes Körpergefühl. Alles in diesem beinah runden Raum dreht… Weiterlesen

CAC Málaga und die Kunst von Atanda Quadri Adebayo

von britta kadolsky • am

CAC Málaga: Ein zeitgenössisches Juwel abseits des Picasso-Schattens Bei Málaga denkt man vermutlich zuerst an Strand, Flamenco und Tapas und dann an das Picasso-Museum – schließlich wurde Pablo Picasso in dieser schönen andalusischen Stadt geboren. Heute möchte ich jedoch ein… Weiterlesen

Roy Lichtenstein: Ein Meister der Pop Art

von britta kadolsky • am

In den 1960er Jahren wagte ein Künstler etwas Außergewöhnliches: Er stellte das Dogma der Moderne in Frage. Anstatt den individuellen Pinselstrich eines Künstlergenies zu feiern, setzte er auf die Anonymität der Pinselführung indem er sie in Rasterpunkten auflöste. Er wandte… Weiterlesen

Thomas Demand, der Künstler hinter den täuschenden Fotografien

von britta kadolsky • am

Das verwüstete Büro In diesem verwüsteten Büro hat nie ein Mensch gearbeitet, die Lampe hat nie Licht gegeben und auf dem Stuhl hat nie jemand gesessen. Bei genauerer Betrachtung fällt auf: Die Papiere sind alle ohne Schrift. Was ist passiert? Thomas Demand hat… Weiterlesen

Lichtkunst in Unna ­– ein visuelles Spektakel 

von britta kadolsky • am

Das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna (ZFIL) – trotz seines etwas sperrigen Namens – erstrahlt als ein Juwel der hochkarätigen Kunst mit Licht. Hier werden Werke renommierter internationaler Künstler wie Olafur Eliasson, Joseph Kosuth, James Turrell und Rebecca Horn… Weiterlesen

Porträt des Kinetik-Künstlers Willi Reiche

von Tania Beilfuß • am

Ein Gastbeitrag von Tania Beilfuß Von der Theorie zur Praxis Willi Reiche hat keine Kunstakademie besucht, war kein Meisterschüler – und behauptet selbstironisch von sich, keinen Stift halten zu können. In Bonn hat Reiche zahlreiche Semester Kunstgeschichte studiert, um dann… Weiterlesen

Monumental! Julius von Bismarck

von britta kadolsky • am

Julius von Bismarcks Kunst ist immer monumental. Und wie immer, wenn ich vor riesigen Kunstwerken stehe: Ich bin beeindruckt. Und gleich vorweg: Er ist verwandt mit Otto von Bismarck (1815 – 1898). Der erste deutsche Reichskanzler ist der Urururgroßonkel des… Weiterlesen

Plastic World, die aktuelle Ausstellung in der Schirn

von britta kadolsky • am

Alles Plastik dieser Welt – ein ewiger Kunst-Stoff  Plastik – dazu fallen mir spontan erst mal negative Assoziationen ein: Die Lebensdauer von Plastik ist einfach zu lang, und das Material stellt ein großes Problem für unsere Umwelt dar. Wir produzieren… Weiterlesen

Himmelhoch und abgrundtief – Paradisos Skulpturenpark in Matera

von Ruth Fühner • am

Spätestens seit es 2019 europäische Kulturhauptstadt war, ist das süditalienische Matera ein Hotspot des Tourismus. Seine zahlreichen, von intimer Frömmigkeit erzählenden Felsenkirchen sind ein ebenso wirksamer Magnet wie die schicken Bars, B&Bs und Restaurants, die in den einst elenden, in… Weiterlesen

Jenny Holzers Textkunst: Sprachgewaltig und gesellschaftskritisch

von britta kadolsky • am

Jenny Holzers Werke beeindrucken mich durch ihre intelligente Kombination von Gegensätzlichem: Ästhetische, minimalistische Darstellung und, bei näherer Betrachtung, erschreckender Inhalt. Ihre Texte sind provokant und prägnant. Mit großer Intensität setzt sie sich mit den elementaren Themen unserer Gegenwart auseinander…. Weiterlesen

Love Hate Skulptur

von britta kadolsky • am

Liebe und Hass – was für ein Gegensatz! Die Skulptur vor dem Senckenberg Museum in Frankfurt vereint beides in einem. Wie sieht das aus?  Die deutsche Konzeptkünstlerin Mia Florentine Weiss hat das Ambigramm, so nennt man spiegelbildlich zu lesende Wörter,… Weiterlesen

Hilti Art Foundation im Kunstmuseum Liechtenstein

von Saskia Wolf • am

Saskia Wolf hat die Hilti Art Foundation in Liechtenstein besucht – eine private Kunstsammlung, die auch auf meiner Besuchs-Wunschliste steht. Saskia war im Sommer 2021 dort und die von ihr beschriebenen Werke der Sammlung sind auch im Kontext aktueller Ausstellungen… Weiterlesen

Meine 5 Begegnungen mit Niki de Saint Phalle

von britta kadolsky • am

Meine 5 Begegnungen mit Niki de Saint Phalle: Als junge Erwachsene sind mir die farbenfrohen Nanas von Niki de Saint Phalle erstmals begegnet. Ich war für Kunst noch nicht so empfänglich, fühlte mich aber zu den üppigen, fröhlichen und monumentalen… Weiterlesen

Alte und neue Kunst im Jüdischen Museum Frankfurt erleben

von britta kadolsky • am

Alte und neue Kunst im Jüdischen Museum Frankfurt erleben             Frankfurt war und ist eines der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Europa. Seit mehr als 800 Jahren ist die jüdische Gemeinde ein Teil der Frankfurter Geschichte. Erleben kann man das im… Weiterlesen

Jüdisches Museum Frankfurt – Samson Schames

von britta kadolsky • am

Eine Kabinettausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt würdigt Samson Schames  Von Samson Schames erfuhr ich zuerst durch eine Nachbarin. Sie war befreundet mit Schames’ Witwe Edith, die meiner Nachbarin Bilder ihres verstorbenen Mannes vermacht hatte. Ich fühlte mich sowohl von den… Weiterlesen

Feuerle Collection in Berlin

von britta kadolsky • am

Ich liebe ja die Kombination aus Kunst-Ausstellung und außergewöhnlicher Ausstellungslocation. Auch deswegen stand die Feuerle Collection in Berlin Kreuzberg schon lange ganz oben auf meiner Liste. Der ehemalige Telekommunikationsbunker sollte im Zweiten Weltkrieg die Anlagen des Fernmeldenetzes der Deutschen Reichsbahn… Weiterlesen

Musée d’Orsay – ein radikal subjektiver Rundgang

von Ruth Fühner • am

Eigentlich ist das Pariser Musée d’Orsay, das „Museum des 19. Jahrhunderts“, eine einzige Überforderung – voll, unübersichtlich, mit einer Innenarchitektur, die an monströse mesopotamische Prozessionsstraßen erinnert.  Hier kann man sich natürlich an den Berühmtheiten entlanghangeln, an Monet und Manet, an… Weiterlesen

Ai Weiwei in Venedig

von britta kadolsky • am

Der monumentale, schwarze Kronleuchter aus Muranoglas von Ai Weiwei in Venedig Die Biennale in Venedig 2022 hat eben die Pforten geschlossen und auch die sogenannten Collaterali – die zusätzlichen Ausstellungen, die parallel zur Biennale laufen – sind nun vorbei. Kurz… Weiterlesen

Sammlung Hoffmann in Berlin – nur noch kurze Zeit

von britta kadolsky • am

Die Privatsammlung Hoffmann in Berlin ist in einer ehemaligen Nähmaschinen-Fabrik in den Sophie-Gips-Höfen untergebracht. Im 3. und 4. Stockwerk des alten Backsteingebäudes befinden sich auf 1.500 Quadratmeter sowohl die umfangreiche Sammlung aus Kunst und Designermöbel als auch das großzügige Wohnloft… Weiterlesen

JR – der französische Streetart-Künstler

von britta kadolsky • am

Eine Ausstellung des Ausnahme-Künstlers in der Münchener Kunsthalle Angefangen hat alles mit heimlichen Nacht-und-Nebel-Aktionen. In den Banlieues von Paris sprayt JR – der französische Streetart-Künstler, damals noch Teenager, seine Graffiti an die Häuserfronten – illegal. Das war in den 90er… Weiterlesen

Die Bundesbank zeigt ihre Kunst in Frankfurt 

von britta kadolsky • am

Ortswechsel – die neue Ausstellung im Museum Giersch Das knallige Rot beleuchtet den Raum und wirkt fast magisch, der weiße Fleck in der Mitte des Bildes verstärkt diesen Effekt noch. Ich stehe vor Fred Thielers Rot 65 von 1965 im ersten Raum der… Weiterlesen

documenta fifteen in Kassel

von britta kadolsky • am

Die documenta fifteen in Kassel Noch knapp 3 Wochen läuft sie, die documenta fifteen, die wohl weltweit bedeutendste Kunstschau für zeitgenössische Kunst. Ich habe es endlich geschafft, nach Kassel zu reisen. Meine Erwartungen waren ehrlich gesagt nicht besonders hoch, umso… Weiterlesen

Rainer Fetting: Willy Brandt und die Berliner Mauer

von britta kadolsky • am

Die Bronzeskulptur Willy Brandt von Rainer Fetting Jeder kennt sie, zumindest aus dem Fernsehen: Die massive Bronze-Skulptur Willy Brandt ist von Rainer Fetting, der auch für seine Berliner Mauer Bilder bekannt ist. Die Skulptur steht in der Berliner Parteizentrale der… Weiterlesen

Was kann Kunst? Lion Feuchtwangers Roman ‘Erfolg’

von Ruth Fühner • am

Was kann Kunst – Dieser Satz steht über Brittas Blog – und Lion Feuchtwangers in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstandener Roman „Erfolg“ gibt darauf eine doppelte Antwort.  Zum einen erzählt er von einem Justizskandal, ausgelöst durch die provokanten… Weiterlesen

Barbara Kruger in Berlin und Venedig

von britta kadolsky • am

Barbara Kruger in Berlin und Venedig Seit ihrem ikonischen Werk von 1987 I shop therefore I am finde ich die Kunst von Barbara Kruger großartig. Ihre Erkennungsmerkmale sind die Farben: Schwarz, weiß und rot sowie die riesigen Schriftzüge. Immer ist Text ein… Weiterlesen

Neue Kunst in alten Gemäuern

von Ruth Fühner • am

Spuren der Geschichte Wie Britta treibt auch mich die Frage um, was der Reiz ist an der in den letzten Jahrzehnten aufgekommenen Mode, ehemals anders genutzte Räume (Schlösser, Zechen, Bunker) für Gegenwartskunst zu nutzen. Ein Grund liegt auf der Hand:… Weiterlesen

Berlin: Zeitgenössische Kunst im Boros Bunker

von britta kadolsky • am

Die Geschichte des Boros Bunkers in Berlin Zwangsarbeiter der Nationalsozialisten errichteten den betongrauen Luftschutzbunker in der Mitte Berlins für bis zu 4.000 Menschen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er sehr unterschiedlich genutzt. Zuerst diente er als Kriegsgefängnis der… Weiterlesen

Meine Highlights auf der Biennale in Venedig 2022

von britta kadolsky • am

Die vier Länderpavillons, die mich am meisten begeistert haben Von Deutschland aus schauen wir gewohnt und – typisch für uns – besonders kritisch auf den Deutschen Pavillon, der in dieser Biennale, wenn auch nicht preisgekrönt, so doch sehr eindrucksvoll von… Weiterlesen

Der Deutsche Pavillon in Venedig

von britta kadolsky • am

Auf der 59. Biennale in Venedig beschäftigt sich der Deutsche Pavillon wieder einmal mit sich selbst. Irgendwie gehört das ja zum Pflichtprogramm der deutschen Künstler*innen bei der faschistischen Architekturgeschichte.  Maria Eichhorn habe ursprünglich geplant, den gesamten Pavillon abzutragen und woanders wieder aufzubauen…. Weiterlesen

Kunst in Frankfurts neuem Hochhaus

von britta kadolsky • am

Kostenlos Kunst in Frankfurt genießen – Chiharu Shiota im WINX Tower Fasziniert lege ich meinen Kopf in den Nacken und schaue auf die vier roten Boote, die in luftiger Höhe des Foyers im WINX Tower schweben, Frankfurts neuem Hochhaus. Die… Weiterlesen

Papierkunst in Berlin

von britta kadolsky • am

Kunst aus Papier im Haus des Papiers in Berlin Ein (noch) ziemlich geheimer Kunst-Tipp ist das Haus des Papiers in Berlin Mitte. Gegründet wurde es im Jahr 2021 von den Unternehmerinnen Ulrike Vohrer und Annette Berr. Das Museum ist ganz der… Weiterlesen

Die Kunst-Biennale Venedig ist wieder da

von britta kadolsky • am

In 2 Wochen ist es endlich wieder so weit: Am 23. April 2022 beginnt die 59. Kunst-Biennale von Venedig. Eigentlich für letztes Jahr geplant, musste das ‚Weltfestival der Kunst‘, wie es das art-Magazin nennt, die Veranstaltung verschieben – aus hinlänglich… Weiterlesen

Kostenlos Kunst in Berlin genießen

von britta kadolsky • am

Schweizer Botschaft, Galerie König, Galerie Sprüth Magers Kostenlos Kunst in Berlin genießen: In Berlins Mitte, direkt neben dem Bundeskanzlerinnenamt, der “Waschmaschine”, inmitten der spröden Betonarchitektur von Diener & Diener, flattert Pipilotti Rists Werk ein Blatt im Wind. Seit 2001 fallen aus… Weiterlesen

Das Bild des Menschen

von Ruth Fühner • am

Gerade hat Britta ihren letzten Artikel über das Porträt eingestellt, da stoße ich zufällig bei einem Sevilla-Besuch auf eine Ausstellung, die genau daran anschließt. La Imagen Humana, Das Bild des Menschen heißt die Schau im Kulturforum der Caixa-Bank, die aus den reichen Beständen… Weiterlesen

10 Fakten über Porträts

von britta kadolsky • am

10 Fakten über Porträts 1. Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht. Wer kennt diesen Reim nicht?! Er verdeutlicht, wie wenig es braucht, um ein Gesicht darzustellen. Wir glauben in allem, was zwei Punkte und einen Strich hat,… Weiterlesen

Kunstspaziergang im Frankfurter Bankenviertel

von Ruth Fühner • am

Einen schön aufwendigen Wechselrahmen für Kunst leistet sich die DZ-Bank mit ihrem Art Foyer am Platz der Republik in Frankfurt. In dem strahlend weißen Gehäuse mit dem eindrucksvollen Treppenaufgang zeigt die Bank dreimal im Jahr Ausstellungen von KünstlerInnen, die sich mit dem… Weiterlesen

Darstellung der Zeit in der Kunst

von britta kadolsky • am

Darstellung der Zeit in der Kunst Die Zeit: Mal „verfliegt“ sie und mal kriechen sie dahin, die Sekunden und Minuten. Die Zeit kann grausam sein, wenn sie uns unsere Vergänglichkeit aufzeigt und auch gnädig, wenn sie „alle Wunden heilt“. Schon… Weiterlesen

Ausstellungstipp: Die Welt von Steve McCurry

von Saskia Wolf • am

von Saskia Wolf: Die Welt von Steve McCurry ist momentan in einigen Ausstellung in Europa zu sehen. Und was für eine Welt das ist – voller Dramen, Emotionen, Schicksalen, uralten Traditionen und Konflikten, aber auch voller Freude und Farben, Momente der… Weiterlesen

Kollektive erobern die Kunstwelt – ruangrupa

von britta kadolsky • am

Künstler*innenkollektive boomen gerade in der Kunstwelt. Hat das Ego des Künstlergenies langsam ausgedient? Warum gerade jetzt? Klar ist: die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Egotrips werden zunehmend als überholt und unpassend empfunden. Teamwork steht, nicht nur in der wirtschaftlichen Arbeitswelt,… Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg? – Joseph Beuys zum 100. Geburtstag

von britta kadolsky • am

Kurz bevor das Jahr zu Ende geht, muss ich natürlich noch über Joseph Beuys sprechen. Wie hinlänglich bekannt, wäre dieses Jahr sein 100. Geburtstag gewesen. Posthum hat der Künstler daher unglaublich große Aufmerksamkeit bekommen: Über 20 Ausstellungen widmeten sich 2021… Weiterlesen

Die Neue Nationalgalerie in Berlin

von britta kadolsky • am

Ich bin in Berlin! Die neue Nationalgalerie steht ganz oben auf meiner Museumsliste. Jahrelang habe ich über den Bauzaun auf das ikonische Glas- und Stahlgebäude der Neuen Nationalgalerie geäugt. Nun ist das Museum der Moderne, nach sechseinhalb Jahren radikaler Sanierung… Weiterlesen

Kunst in und vor Frankfurter Bankfoyers

von Ruth Fühner • am

Viele Frankfurter Kunst-Schätze strahlen im Verborgenen. Es sind die Sammlungen der Banken. Angelegt weniger in der Hoffnung auf bleibende als auf wachsende Werte, sollen sie das Image des seelenlos angehäuften Kapitals mit dem sanften Glanz des Feingeistigen überziehen. Einige von… Weiterlesen

Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten

von britta kadolsky • am

Heute möchte ich von einem meiner Lieblingsmaler berichten: Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten. Vor 10 Jahren ist der Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud gestorben.  Neben einem kleinen Bild von der Queen, malte er auch Berühmtheiten wie Kate Moss, Jerry… Weiterlesen

Raffaels Engel sind überall

von britta kadolsky • am

Raffaels Engel sind überall. Die Geschichte des Renaissance-Gemäldes, die ich heute erzähle, begann vor 500 Jahren und erlebt seit etwa 50 Jahren selbst eine unglaubliche Renaissance. Der Fairness halber sollte ich noch ergänzen, dass die neuerliche popkulturelle Aufmerksamkeit sich lediglich… Weiterlesen

Kunst unter der Erde – der Louvre des RMV in Frankfurt

von Ruth Fühner • am

Was Paris recht ist, ist Frankfurt billig. Die Glaspyramiden am Messeturm sind, na ja, fast so schön wie ihre Schwestern im Innenhof des Grand Louvre. Immerhin, in eine Art Museum geht es hier auch. Eins, das es zumindest an Ausdehnung… Weiterlesen

Sticken ist das neue Malen – Contemporary Embroidery

von britta kadolsky • am

Eine Freundin hat mich zum Sticken gebracht. Ich hatte diese wunderbare Betätigung bis dahin noch immer in die verstaubte, biedere Ecke der Muttis und Omis am heimischen Herd gepackt. Auch weil das Sticken weiblich konnotiert ist. Sticken transportierte jahrhundertelang weibliche… Weiterlesen

Forma Viva – lebendige Form am Südende Istriens

von Ruth Fühner • am

Schon zu Titos Zeiten hatte das istrische Küstenstädtchen Portorož etwas von seiner eleganten Weltläufigkeit bewahren können – und das gilt nicht zuletzt in Sachen Kunst.  1961 fand hier, auf der grünen Halbinsel Seca, erstmals die Bildhauerbiennale Forma Viva statt. Seither… Weiterlesen

Alpinkunst am Großglockner

von Ruth Fühner • am

Kunst-Ausstellung Alpenliebe in Österreich Auf dem Weg nach Italien ist die Großglockner-Hochalpenstraße eine der spektakulärsten Strecken – selbst wenn, wie bei unserer Fahrt, das Wetter so schlecht ist, dass der größte Gletscher Österreichs, die immer mehr schmelzende Pasterze, vom Nebel… Weiterlesen

17. Architekturbiennale in Venedig – Wie werden wir zusammen leben?

von britta kadolsky • am

How will we live together? Wie werden wir zusammen leben? Das ist das spannende Motto der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig. Das Zusammenleben in der Zukunft ist eine Riesen-Herausforderung: Soziale Ungerechtigkeiten, Nachhaltigkeit, Solidarität, Klimawandel, Migration, Rassismus, politische Polarisierungen … große Probleme… Weiterlesen

Draußen Kunst genießen – 5 weibliche Skulpturen in Frankfurts Wallanlagen

von britta kadolsky • am

Die Museen sind immer noch im Lockdown. Nach Monaten des Verzichts auf Kunst und Kultur ist die Sehnsucht groß. Zeit, sich die Kunst draußen anzuschauen!
Kunst im öffentlichen Raum heißt das Stichwort! In Frankfurts Wallanlagen, einem grünen Parkstreifen um die Innenstadt, stehen dutzende Skulpturen. 5 davon habe ich genauer betrachtet. Alle weiblich, alle nackt. Warum?… Weiterlesen

Die schießende Feministin: Niki de Saint Phalle

von britta kadolsky • am

Schießkunst – Feministin – Künstlerin: Das ist Niki de Saint Phalle. Ein Schuss knallt und kurz darauf läuft rote Farbe über den Körper. Ein zweiter Schuss ertönt, auch er hat getroffen: gelbe Farbe quillt aus der Wunde. Niki de Saint… Weiterlesen

Wie die Moderne nach Berlin kam – Mariam Kühnel-Hussainis Roman ‘Tschudi’

von Ruth Fühner • am

Tschudi in Berlin Stellen Sie sich für einen Augenblick das großbürgerlich-kaiserliche Berlin um 1900 vor. Den Kurfürstendamm, das Westend, den Boulevard Unter den Linden. Den Rausch von Gründerzeitarchitektur, die hemmungslos Türmchen und Erker, Karyatiden und anderen Klingeling-Zierrat aufeinanderhäuft. Hinter den… Weiterlesen

Überraschung: Max Beckmann ist auch Bildhauer!

von britta kadolsky • am

Max Beckmann in Frankfurt – eine Ausstellung im Städel Die Museen haben wieder auf. Ich besuche das Städel, bevor nach ein paar Tagen alles wieder schließen muss. Die Beckmann Ausstellung im Städel ist klein, aber fein. Der Fokus liegt auf Beckmanns Jahren… Weiterlesen

Jeremy Shaw im Frankfurter Kunstverein

von britta kadolsky • am

Hurra – die Museen sind wieder auf Als erster unterrichtet mich der Frankfurter Kunstverein per E-Mail über die Öffnung. Jeremy Shaw wird im Frankfurter Kunstverein gezeigt. Ich verliere keine Zeit und reserviere direkt Tickets: Eine riesige Leinwand erwartet uns bereits im Eingangsbereich:… Weiterlesen

Online-Führung durch die Städel-Highlights

von britta kadolsky • am

Städel Sammlung: Die Highlights  „Museum für zu Hause – Live“ nennt das Museum seine Reihe der Online-Formate. Freudig nehme ich die Online-Führung über die Städel Highlights wahr.Ein Highlight ist die Online-Führung gleich aus mehreren Gründen:  Nun aber zur eigentlichen Kunst-Führung. Das Ticket bucht man online… Weiterlesen

Alfred von Meysenbug

von britta kadolsky • am

Comic-Autor, Maler, Illustrator und Plattencover-Gestalter von Udo Lindenberg Alfred von Meysenbug, einigen bekannt durch seine Comic-Bücher und die Illustration von Udo Lindenbergs Plattencovern, ist vor einem Jahr am 19. Februar gestorben. Meyse, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, hieß… Weiterlesen

Online-Führung durch die Stephan Balkenhol Ausstellung

von britta kadolsky • am

Was für ein wunderbares Angebot in Anbetracht der pandemiebedingten Schließung: Eine Online Führung durch die Ausstellung von Stephan Balkenhol im Duisburger Lehmbruck Museum.Die monumentalen bemalten Holzskulpturen des Bildhauers sind vielerorts im öffentlichen Raum zu bewundern. Fast in jeder großen Stadt… Weiterlesen

Das Blaue vom Himmel

von Ruth Fühner • am

Lapis, Indigo und Waid – die Geheimnisse der Farbe Blau.  Keine Spur von Blau, auf diesem Bild der National Gallery in London. Es ist, da sind sich die Experten weitgehend einig, wohl ein echter Michelangelo – wenn auch nicht gerade einer… Weiterlesen

Die Liaison von Kunst und Werbung: Manet und YSL

von britta kadolsky • am

Was haben Kunst und Mode gemeinsam? Momentan, in der Pandemie: Museen, Modehäuser und Boutiquen haben geschlossen.Aber es gibt noch andere Zusammenhänge . . . Einer der bekanntesten liegenden Frauenakte der Kunstgeschichte ist Manets Olympia; 1865 löste das Bild bei der… Weiterlesen

Stilbruch auf Leinwand: Gerhard Richter

von Ruth Fühner • am

Eine nackte Frau mit blonder Bienenkorbfrisur schreitet eine Treppe herab. Frontalansicht, leicht unscharf. Die Farben: wie auf einem der ersten Farbfotos, ausgeblichen, die Treppe grünlich. Ema, 1966. 2 Meter mal einsdreißig.  Graue Rechtecke. Monochrom. Die Farbe mal mit grobem Pinsel gleichmäßig… Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 2

von britta kadolsky • am

Museumsarchitektur in ehemaligen Industriebauten  Im 1. Teil habe ich bereits die Frage gestellt: Welche Chance hat die Kunst neben der spektakulären Museumsarchitektur von heute? Dazu habe ich spektakuläre architektonische Meisterleistungen gezeigt, die eigens für die Präsentation von Kunst gebaut wurden. … Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 1

von britta kadolsky • am

Bei meinen Besuchen in den diversen Museen für moderne und zeitgenössische Kunst fällt mir immer wieder auf, wie beeindruckend Museumsarchitektur sein kann.  Ich denke hierbei an Bauten wie  Zusätzlich imponieren ehemalige Industriegebäude, die mittlerweile als Museum fungieren.  Selbstverständlich sind auch… Weiterlesen

Berghain: Kunst im Berliner Technoclub Teil 2

von britta kadolsky • am

Teil 2/2: Studio Berlin – Panoramabar, Schlackekeller,große Halle im Berghain Der 2. Teil meines Artikels über die großartige Ausstellung im Berghain (Hier gehts zum 1. Teil). Dort habe ich über die Ausstellung im Main Dancefloor, der Klobar und die Toiletten… Weiterlesen

Berlin: Kunst im legendären Technoclub Berghain

von britta kadolsky • am

Teil 1/2: Berghain – Studio Berlin – Main Dancefloor, Klobar, Unisex Toiletten.  Eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst in einem der coolsten Clubs Deutschlands: das passt zusammen! Wie allgemein bekannt und x-mal erwähnt: die Clubszene liegt seit Corona brach und die… Weiterlesen

Wo Banane drauf ist, ist Kunst drin!

von britta kadolsky • am

Die Banane ziert Eingänge zur Kunst Alle, die sich für Kunst interessieren haben die knallgelbe Spray-Banane sicherlich schon mal an einer Häuserwand gesehen. Die Banane sieht aus wie aus einem Comic entsprungen. Die sehr einfache Form in Gelb mit den wenigen schwarzen… Weiterlesen

Yves Klein: Intensives Blau – sein Markenzeichen

von britta kadolsky • am

“Blue has no dimension it is beyond dimensions.” Yves Klein Intensives Blau – das Markenzeichen von Yves Klein Endlich war ich, nach der Corona-bedingten Schließung, mal wieder im Städel. Die Gegenwartskunst im unterirdischen Erweiterungsbau, den Gartenhallen, ist ganz neu gehängt worden…. Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg?

von britta kadolsky • am

Die alte Diskussion… Von wem stammt eigentlich dieses Zitat? Es wird mittlerweile recht häufig benutzt, insbesondere um auszudrücken, dass man das jeweilige Kunstwerk nicht als ein solches anerkennen will. Ich möchte in diesem Artikel der Herkunft auf den Grund gehen und… Weiterlesen