Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024 (2)

Britta Kadolsky

Meine persönlichen Favoriten auf der 60. Biennale für zeitgenössische Kunst – Teil 2: Die Länderpavillons

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024 (2) | Was kann Kunst
Kanal durch die Giardini in Venedig, 2024

Die Länderpavillons auf der Biennale in Venedig und die ewige Diskussion darum, ob sie in der heutigen Zeit voller Globalisierung, der bestehenden Feindschaften und Kriege noch zeitgemäß sind, finde ich heuchlerisch. Schließlich fragt man sich das bei der Olympiade, der Fußballweltmeisterschaft, der Tour de France oder dem Eurovision Song Contest auch nicht! Nein, da spricht man von der verbindenden Möglichkeit, die solche internationalen Großereignisse haben können. Ich finde, das trifft auch auf die Kunstshow in Venedig zu. Es geht weniger um Wettbewerb, was bei den sportlichen Events und dem Musikcontest sehr im Vordergrund steht, als und eine Auseinandersetzung mit der eigenen Geschichte. Es geht weniger um Nationalstolz als um eine Debatte über kulturelle Identität. 

Jedes vertretene Land lotet für sich aus, wie es damit umgehen möchte. Das finde ich erfrischend und lobenswert. Natürlich lösen das nicht alle Länder mit Bravour, aber so ist es bei den Mammut-Sportveranstaltungen doch auch.  

Dieses Jahr haben sich viele Länder das Motto der diesjährigen Biennale Foreigners Everywhere auf ihre künstlerische Fahne geschrieben: Indigene und/oder queere Künstler:innen repräsentieren ihr Land. 

1 – Der australische Pavillon

Archie Moore, australischer Pavillon, Biennale in Venedig, 2024, Dokumentation von Unterdrückung und Rassismus gegen Aborigines
Archie Moore, australischer Pavillon, Biennale in Venedig, 2024

Der Goldene Löwe ging an den australischen Pavillon. Dort hat sich Archie Moore, der 1970 als Sohn einer Aborigine-Mutter und eines britischen Vaters geboren wurde, mit der Geschichte der australischen Urbevölkerung beschäftigt. Der Ausstellungsraum im würfelförmigen, schwarzen Pavillon von Australien ist dunkel. In der Mitte sieht man ein halbhohes Plateau. Darauf sind hunderte von weißen, unterschiedlichen hohen Papierstapeln: Dokumente, die  von Unterdrückung und staatlichen Verbrechen erzählen. Es sind Protokolle von ungeklärten Todesfällen von über 500 indigenen Menschen in Gefängnissen. Eine Kommission stellte die Berichte kolonialer Rassismus-Erlebnisse zusammen – Moore bereitete es künstlerisch auf.

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024, 
Archie Moore, Ausschnitt aus dem Stammbaum, australischer Pavillon,
Archie Moore, Ausschnitt aus dem Stammbaum, australischer Pavillon, Biennale in Venedig, 2024

Beeindruckend ist auch das Netz aus Namen an den Wänden, das sich bis unter die Decke erstreckt: Ein schier unendlicher, riesiger Stammbaum. Moore, der zwei Monate brauchte, um das Geflecht aus weißen Kästchen mit Kreide auf die dunklen Wände zu zeichnen, zeigt auf woher er kommt: Von den Ureinwohnern Australiens auf der einen Seite und den Menschen aus Großbritannien andererseits. Darüber hinaus bildet der Stammbaum über 65.000 Jahre ab und verbindet letztlich ihn selbst mit allen Menschen und zusätzlich den Tieren bis hin zu den Sternen: Sehr spirituell. Moore setzt ein Denkmal für alle Lebewesen, die je auf der Erde gelebt haben. Wie passend, ist doch die Kultur der Ureinwohner Australiens eine der ältesten der Welt. 

Der australische Pavillon gefiel mir besonders gut, nachdem ich mehr über die Hintergründe erfahren hatteWie so oft trifft auch hier mein Credo zu: “Wer mehr weiß sieht mehr“.

Dieses Video von Vernissage TV zeigt besser als meine Fotos, wie es im australischen Pavillon aussieht:

2 – Ganz ohne Hintergrundwissen bestaune ich hingegen den Pavillon der USA

Jeffrey Gibson, Pavillon der USA, Biennale in Venedig, 2024
Jeffrey Gibson, Pavillon der USA, Biennale in Venedig, 2024

Ich erkenne den symmetrischen, zweiflügeligen US-amerikanischen Pavillon kaum wieder, so bunt und fröhlich sieht das neoklassizistische, an Palladios Architektur angelehnte, Gebäude aus. Alles – Dach, Wände und große Formen im Hof davor – ist grell und farbig bemalt und kratzt damit knapp am Kitsch vorbei. Der Künstler Jeffrey Gibson stammt von den Cherokee und Choctaw ab. Das ist eine absolute Premiere: Gibson ist der erste indigene Künstler, der die USA auf der Biennale repräsentiert, und er ist auch noch queer.

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024, der Pavillon der USA, Jeffrey Gibson, Pavillon der USA,
Jeffrey Gibson, Pavillon der USA, Biennale in Venedig, 2024

Sein Projekt, mit dem Titel The space in which to place me, erzählt eine Geschichte von Unterdrückung und Freiheitskampf – ohne belehrend oder nostalgisch zu sein. Traditionelle Handwerkskunst mit buntem Stoff und Perlen, riesige farbenfrohe, abstrakte Gemälde mit politischen Botschaften und Zitaten aus der Kultur der Dakota und von Nina Simone sind zu sehen.

Jeffrey Gibson, Pavillon der USA, Biennale in Venedig, 2024

Die Performance einer Tänzerin auf den neun Videoschirmen zu den House Beats einer First Nation Electronic Dance Group lädt mich sofort zum Tanzen ein. Eine coole Mischung aus Pop-Kultur und Folklore: Entspannt, schrill, bunt.

Jeffrey Gibson, Pavillon der USA, Biennale in Venedig, 2024

3 – Ein verrückter Coup: Der Vatikan und ein Skandalkünstler

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024, der Pavillon des Vatikan, des heiligen Stuhls,
Eingang zum Pavillon des heiligen Stuhls (Vatikan), Biennale in Venedig 2024

Der Vatikan ist schon seit einigen Jahren auf der Kunstbiennale präsent – dieses Jahr hat er sich eine besondere Location ausgesucht: Das Frauengefängnis auf der Insel Giudecca. Und der italienische Skandalkünstler Maurizio Cattelan ist einer der vertretenen Künstler. Wir erinnern uns: Cattelan hat 1999  die Skulptur La Nona Ora erstellt – Papst Johannes Paul II. von einem Meteoriten niedergestreckt – ein Riesen-Eklat. Außerdem gibt es Werke der seit kurzem – endlich – bekannt werdenden Pop-Art-Nonne Sister Corita Kent

Maurizio Cattelan, La Nona Ora, 1999, Foto: Punta della Dogana
Maurizio Cattelan, La Nona Ora, 1999, Foto: Punta della Dogana

Ende April besuchte der Papst den Pavillon des Heiligen Stuhls (so der offizielle Titel). Ein Novum: Noch nie war ein Papst auf der Biennale in Venedig. Für eine Führung muss man sich vorher auf der Seite Vatikan News anmelden: An einem Tag werden vier Gruppen von 25 Personen eingelassen. Das habe ich dieses Mal leider verpasst, da die Führungen stark ausgebucht sind.

Ich versuche mein Glück im Sommer wieder. Aber das Mural von Cattelan an der Außenfassade ist berührend schön und ich rätsle, was die eindrücklich gemalten Füße an der Gefängnismauer bedeuten sollen.

4 – Der Pavillon von Benin

Romuald Hazoumè, Pavillon von Benin, Biennale in Venedig, 2024
Romuald Hazoumè, Pavillon von Benin, Biennale in Venedig, 2024

Der Pavillon von Benin folgt direkt auf die Hauptausstellung im Arsenale. Der westafrikanische Staat ist zum ersten Mal auf der Biennale.

Auffällig empfängt mich ein Iglu-ähnlicher Bau. Von außen ist nicht erkennbar, was von innen sofort sichtbar ist: Die runde Kuppel ist aus Benzinkanistern gebaut. Man riecht es auch ein wenig. Romuald Hazoumè hat die Kanister mit den Griffen nach innen auf- und nebeneinander gestapelt und durch den Schattenwurf wirken die Kanister wie Masken. Ich werde gefühlt hundertfach angestarrt – eine starke Arbeit. Das Schmuggeln von Benzin in Kanistern aus dem Nachbarland Nigeria ist im Benin üblich.

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Romuald Hazoumè, Pavillon von Benin, Biennale in Venedig, 2024

Begeistert bin ich auch von dem riesigen Wandteppich. Eine Schwarzweiß-Fotografie war die Vorlage: Unzählige Frauen, Kriegerinnen, die barbusig und mit geschulterten Gewehren aufgereiht vor einer Palmenkulisse stehen; stolz ihr Volk verteidigen zu können. In der Mitte der Tapisserie platziert Ishola Akpomit groben, roten Stichen den Oberkörper einer afrikanischen Frau, bekleidet mit einem blauen Gewand und Federschmuck auf dem Kopf. Sie blickt mich selbstbewusst an. Die Collage thematisiert die Macht der Frauen und mir gefällt der Feminismus des Künstlers. Akpo ruft die vergessene Geschichte der großen Königinnen des afrikanischen Kontinents in Erinnerung. Daneben hängen drei Malereien von Moufouli Bello, auf denen souveräne Frauen in Blau vor knallgrünen Pflanzen abgebildet sind: Eine großartige Farbkombination.

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Ishola Akpomit, Pavillon von Benin, Biennale in Venedig, 2024

Von Chloé Quenum sind die farblosen Glasarbeiten, die traditionelle afrikanische Musikinstrumente zeigen. Sie wurden in Italien hergestellt und spielen so auf das ‚koloniale Glas‘ an, mit denen die Afrikaner in Form von Perlen zum Tausch gegen wertvolle Ressourcen übervorteilt wurden. Von 1805 bis 1960 war Benin (mit kurzen Unterbrechungen) französische Kolonie; heute ist es eines der ärmsten Länder der Welt. Aus den westlichen Schlagzeilen kenne ich Benin aufgrund der langen Diskussionen um die Rückgabe der sogenannten Benin-BronzenPrecios Is Fragile – Alles Kostbare Ist Zerbrechlich, so der Titel, ist ein gelungener Auftakt. Und ich habe nun ein bisschen mehr Wissen über das kleine afrikanische Land.

5 – Der Pavillon von Großbritannien

John Akomfrah, britischer Pavillon, Biennale in Venedig 2024
John Akomfrah, britischer Pavillon, Biennale in Venedig 2024

John Akomfrah zeigt politische und poetische Videoarbeiten, die immer auf mehreren Screens gleichzeitig laufen und sich beim Geschichten-Erzählen ergänzen. Toll! Wie auch in der Schirn Kunsthalle in Frankfurt, wo einige seiner Arbeiten Anfang dieses Jahres noch zu sehen waren, fühle ich mich berührt aber auch bedrückt von seinen Bildern über die Krisen dieser Welt. Allerdings braucht es auch einige Zeit die Videos zu schauen, die ich mir nicht ausreichend gönne, obwohl ich weiß: Es lohnt sich!

Deutscher Pavillon – extra Artikel

Deutscher Pavillon, Biennale in Venedig 2024
Deutscher Pavillon, Biennale in Venedig 2024

Die Mischung aus Vergangenheit und Zukunft ist sehr spannend und wird daher in meinem Artikel besprochen, den ich ausschließlich dem Deutschen Pavillon widme. Auch diesmal musste tatsächlich wieder ein künstlerischer Eingriff in die Architektur erfolgen . . . 

Fazit

Es gab noch mehr sehenswerte Länderpavillons – vielleicht Stoff für einen Artikel im Sommer. 87 Länder nehmen bei der diesjährigen Biennale in Venedig teil, und ich habe auch nicht alle angeschaut. Die Biennale ist ein wahres Fest der Kunst – bereichernd und inspirierend und ich bin froh, dass ich die Gelegenheit hatte, dabei zu sein.

Hier gehts zum 1. Teil meiner Top 10 der Biennale.

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Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024 Meine persönlichen Favoriten auf der 60. Kunstbiennale für zeitgenössische Kunst – Teil 2: Die Pavillons – Britta Kadolsky

Kunst und Kamera: Die vergessene Geschichte der Fotografinnen

von britta kadolsky • am

Weibliche Fotografie-Pioniere Das ikonische Schwarzweiß-Foto erzählt nicht etwa die Geschichte einer Frau, die sich in der Badewanne wäscht. Erst auf den zweiten Blick erkennt man am Rand ein Bild von Hitler. Schwere Stiefel stehen vor der Wanne, und eine Uniform… Weiterlesen

Der Die dADa – Unordnung der Geschlechter

von britta kadolsky • am

Ausstellung im Arp Museum Bahnhof Rolandseck, Remagen Die mit pompöser Federboa auf dem Kopf und schmuckvoll drapiertem Kleid kostümierte Baroness Elsa von Freytag-Loringhoven blickt uns am Eingang der Ausstellung mit extravaganter Pose entgegen. Die gebürtige Deutsche, die nach New York auswanderte, war… Weiterlesen

Der Skandal um den Kunstfälscher Beltracchi

von britta kadolsky • am

Beltracchi und der gefälschte Campendonk Seit Langem hege ich den Plan, einen Artikel über Kunstfälscher zu schreiben. Nun bietet mir der wohl größte Kunstfälscherskandal der deutschen Nachkriegsgeschichte um Wolfgang Beltracchi einen aktuellen Anlass: Das gefälschte Werk Mädchen mit Schwan, das… Weiterlesen

Maurizio Cattelan: Italiens Skandalkünstler 

von Britta Kadolsky • am

Wie Maurizio Cattelan die Kunstwelt schockiert Ob es eine goldene Toilette oder ein niedergestreckter Papst ist – Maurizio Cattelan versteht es wie kein anderer, mit seinen drastischen Installationen die Grenzen der Kunst zu sprengen und kontroverse Diskussionen auszulösen. Das finde… Weiterlesen

Zeitgenössische Selbstporträts und ihre verschleierten Botschaften

von britta kadolsky • am

Facetten des Selbst: Ein Blick auf fünf einzigartige Selbstporträts in der zeitgenössischen Kunst  Selbstporträts haben eine lange Tradition in der Kunstgeschichte. Künstler wie Rembrandt, Van Gogh und Frida Kahlo schufen berühmte Selbstporträts, die sowohl ihr äußeres Erscheinungsbild als auch ihre… Weiterlesen

Warum die Menschheit ins All muss: Antworten aus dem deutschen Pavillon

von britta kadolsky • am

Der deutsche Pavillon in Venedig auf der 60. Biennale  Der deutsche Pavillon auf der Venedig-Biennale beeindruckt durch seine monumentale Architektur, die aus der Zeit der Nationalsozialisten stammt. Künstler:innen, die die Bundesrepublik repräsentieren, haben den Eingang immer wieder umgestaltet, versperrt oder… Weiterlesen

Die Top 10 der Biennale in Venedig 2024

von britta kadolsky • am

Meine persönlichen Favoriten der 60. Biennale für zeitgenössische Kunst – Teil 1: Die Hauptausstellung Ich liebe es, die Kunstbiennale in Venedig zu besuchen. 129 Jahre gibt es die Riesenshow nun schon.  Ich stürze mich mit Vorfreude-Kribbeln (Stendhal lässt grüßen) ins Kunst-Vergnügen:… Weiterlesen

Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen

von britta kadolsky • am

Käthe Kollwitz: Kunst als Ausdruck für tiefe Emotionen Ich mochte die Kunst von Käthe Kollwitz schon immer. Wenn ich in Berlin in der Nähe des Pracht-Boulevards Unter den Linden bin, besuche ich gerne die von Schinkel im Stil des Klassizismus erbaute Neue Wache. Im… Weiterlesen

Edgar Schmandt – Ein künstlerisches Vermächtnis in Mannheim

von britta kadolsky • am

Die Künstlernachlässe Mannheim bewahren und pflegen die Werke regionaler Künstler:innen, die das kulturelle Erbe der Stadt prägen. Seit 2005 hat die Stiftung sechzehn Nachlässe gesichtet, dokumentiert und sicher verwahrt. Ein engagiertes Freiwilligenteam kümmert sich um diese künstlerischen Schätze. Jetzt präsentieren… Weiterlesen

Alicja Kwade im Lehmbruck-Museum

von britta kadolsky • am

Lehmbruck-Museum – Alicja Kwades Installationen laden zum Nachdenken ein Während ich neben der Bronzeskulptur Selbstporträt als Geist stehe, fällt mir auf, wie klein und zierlich Alicja Kwade sein muss. Ihr Körper ist unter dem ‚Tuch‘ nur schemenhaft zu erkennen. Seine Ausmaße wurden… Weiterlesen

Mark Rothko und die Magie der Farben

von Saskia Wolf • am

Von Saskia Wolf: Mark Rothko gehört zu den bedeutendsten amerikanischen Künstlern des 20. Jahrhunderts und gilt als Wegbereiter des abstrakten Expressionismus und der Farbfeldmalerei, obwohl er selbst diese Kategorisierung ablehnte. Dennoch hat er das Wesen und die Gestalt der abstrakten Bildsprache von Grund… Weiterlesen

Das Stendhal Syndrom – Risiken und Nebenwirkungen beim Kunstgenuss

von britta kadolsky • am

Die einzigartige Wirkung von Kunst: Das Stendhal Syndrom Stellen Sie sich vor, Sie stehen in einer italienischen Kunstmetropole, umgeben von Meisterwerken, und plötzlich überkommt Sie ein Gefühl von Schwindel, Herzrasen und Atemnot. Sie erleben eine Panikattacke, Wahnvorstellungen und drohen in… Weiterlesen

Frauen in der Kunst

von britta kadolsky • am

Ein Vergleich von sieben Büchern über Künstlerinnen im Laufe der Jahrhunderte Frauen in der Kunst standen jahrhundertelang nicht als Künstlerinnen vor der Leinwand, sondern dienten ihren männlichen Kollegen als Modelle. Sie durften nicht künstlerisch tätig sein, da ihnen der Zugang… Weiterlesen

Stephan Balkenhol Zeitfenster

von Ruth Fühner • am

Balkenhol trifft Alte Meister im Museum Wiesbaden Der Eingangsraum zu Stephan Balkenhols Wiesbadener Treffen mit den Alten Meistern hat acht Ecken – und erzeugt wie so viele Oktogone sofort ein ganz besonderes Körpergefühl. Alles in diesem beinah runden Raum dreht… Weiterlesen

CAC Málaga und die Kunst von Atanda Quadri Adebayo

von britta kadolsky • am

CAC Málaga: Ein zeitgenössisches Juwel abseits des Picasso-Schattens Bei Málaga denkt man vermutlich zuerst an Strand, Flamenco und Tapas und dann an das Picasso-Museum – schließlich wurde Pablo Picasso in dieser schönen andalusischen Stadt geboren. Heute möchte ich jedoch ein… Weiterlesen

Roy Lichtenstein: Ein Meister der Pop Art

von britta kadolsky • am

In den 1960er Jahren wagte ein Künstler etwas Außergewöhnliches: Er stellte das Dogma der Moderne in Frage. Anstatt den individuellen Pinselstrich eines Künstlergenies zu feiern, setzte er auf die Anonymität der Pinselführung indem er sie in Rasterpunkten auflöste. Er wandte… Weiterlesen

Thomas Demand, der Künstler hinter den täuschenden Fotografien

von britta kadolsky • am

Das verwüstete Büro In diesem verwüsteten Büro hat nie ein Mensch gearbeitet, die Lampe hat nie Licht gegeben und auf dem Stuhl hat nie jemand gesessen. Bei genauerer Betrachtung fällt auf: Die Papiere sind alle ohne Schrift. Was ist passiert? Thomas Demand hat… Weiterlesen

Lichtkunst in Unna ­– ein visuelles Spektakel 

von britta kadolsky • am

Das Zentrum für Internationale Lichtkunst in Unna (ZFIL) – trotz seines etwas sperrigen Namens – erstrahlt als ein Juwel der hochkarätigen Kunst mit Licht. Hier werden Werke renommierter internationaler Künstler wie Olafur Eliasson, Joseph Kosuth, James Turrell und Rebecca Horn… Weiterlesen

Porträt des Kinetik-Künstlers Willi Reiche

von Tania Beilfuß • am

Ein Gastbeitrag von Tania Beilfuß Von der Theorie zur Praxis Willi Reiche hat keine Kunstakademie besucht, war kein Meisterschüler – und behauptet selbstironisch von sich, keinen Stift halten zu können. In Bonn hat Reiche zahlreiche Semester Kunstgeschichte studiert, um dann… Weiterlesen

Monumental! Julius von Bismarck

von britta kadolsky • am

Julius von Bismarcks Kunst ist immer monumental. Und wie immer, wenn ich vor riesigen Kunstwerken stehe: Ich bin beeindruckt. Und gleich vorweg: Er ist verwandt mit Otto von Bismarck (1815 – 1898). Der erste deutsche Reichskanzler ist der Urururgroßonkel des… Weiterlesen

Plastic World, die aktuelle Ausstellung in der Schirn

von britta kadolsky • am

Alles Plastik dieser Welt – ein ewiger Kunst-Stoff  Plastik – dazu fallen mir spontan erst mal negative Assoziationen ein: Die Lebensdauer von Plastik ist einfach zu lang, und das Material stellt ein großes Problem für unsere Umwelt dar. Wir produzieren… Weiterlesen

Himmelhoch und abgrundtief – Paradisos Skulpturenpark in Matera

von Ruth Fühner • am

Spätestens seit es 2019 europäische Kulturhauptstadt war, ist das süditalienische Matera ein Hotspot des Tourismus. Seine zahlreichen, von intimer Frömmigkeit erzählenden Felsenkirchen sind ein ebenso wirksamer Magnet wie die schicken Bars, B&Bs und Restaurants, die in den einst elenden, in… Weiterlesen

Jenny Holzers Textkunst: Sprachgewaltig und gesellschaftskritisch

von britta kadolsky • am

Jenny Holzers Werke beeindrucken mich durch ihre intelligente Kombination von Gegensätzlichem: Ästhetische, minimalistische Darstellung und, bei näherer Betrachtung, erschreckender Inhalt. Ihre Texte sind provokant und prägnant. Mit großer Intensität setzt sie sich mit den elementaren Themen unserer Gegenwart auseinander…. Weiterlesen

Love Hate Skulptur

von britta kadolsky • am

Liebe und Hass – was für ein Gegensatz! Die Skulptur vor dem Senckenberg Museum in Frankfurt vereint beides in einem. Wie sieht das aus?  Die deutsche Konzeptkünstlerin Mia Florentine Weiss hat das Ambigramm, so nennt man spiegelbildlich zu lesende Wörter,… Weiterlesen

Hilti Art Foundation im Kunstmuseum Liechtenstein

von Saskia Wolf • am

Saskia Wolf hat die Hilti Art Foundation in Liechtenstein besucht – eine private Kunstsammlung, die auch auf meiner Besuchs-Wunschliste steht. Saskia war im Sommer 2021 dort und die von ihr beschriebenen Werke der Sammlung sind auch im Kontext aktueller Ausstellungen… Weiterlesen

Meine 5 Begegnungen mit Niki de Saint Phalle

von britta kadolsky • am

Meine 5 Begegnungen mit Niki de Saint Phalle: Als junge Erwachsene sind mir die farbenfrohen Nanas von Niki de Saint Phalle erstmals begegnet. Ich war für Kunst noch nicht so empfänglich, fühlte mich aber zu den üppigen, fröhlichen und monumentalen… Weiterlesen

Alte und neue Kunst im Jüdischen Museum Frankfurt erleben

von britta kadolsky • am

Alte und neue Kunst im Jüdischen Museum Frankfurt erleben             Frankfurt war und ist eines der wichtigsten Zentren jüdischen Lebens in Europa. Seit mehr als 800 Jahren ist die jüdische Gemeinde ein Teil der Frankfurter Geschichte. Erleben kann man das im… Weiterlesen

Jüdisches Museum Frankfurt – Samson Schames

von britta kadolsky • am

Eine Kabinettausstellung im Jüdischen Museum Frankfurt würdigt Samson Schames  Von Samson Schames erfuhr ich zuerst durch eine Nachbarin. Sie war befreundet mit Schames’ Witwe Edith, die meiner Nachbarin Bilder ihres verstorbenen Mannes vermacht hatte. Ich fühlte mich sowohl von den… Weiterlesen

Feuerle Collection in Berlin

von britta kadolsky • am

Ich liebe ja die Kombination aus Kunst-Ausstellung und außergewöhnlicher Ausstellungslocation. Auch deswegen stand die Feuerle Collection in Berlin Kreuzberg schon lange ganz oben auf meiner Liste. Der ehemalige Telekommunikationsbunker sollte im Zweiten Weltkrieg die Anlagen des Fernmeldenetzes der Deutschen Reichsbahn… Weiterlesen

Musée d’Orsay – ein radikal subjektiver Rundgang

von Ruth Fühner • am

Eigentlich ist das Pariser Musée d’Orsay, das „Museum des 19. Jahrhunderts“, eine einzige Überforderung – voll, unübersichtlich, mit einer Innenarchitektur, die an monströse mesopotamische Prozessionsstraßen erinnert.  Hier kann man sich natürlich an den Berühmtheiten entlanghangeln, an Monet und Manet, an… Weiterlesen

Ai Weiwei in Venedig

von britta kadolsky • am

Der monumentale, schwarze Kronleuchter aus Muranoglas von Ai Weiwei in Venedig Die Biennale in Venedig 2022 hat eben die Pforten geschlossen und auch die sogenannten Collaterali – die zusätzlichen Ausstellungen, die parallel zur Biennale laufen – sind nun vorbei. Kurz… Weiterlesen

Sammlung Hoffmann in Berlin – nur noch kurze Zeit

von britta kadolsky • am

Die Privatsammlung Hoffmann in Berlin ist in einer ehemaligen Nähmaschinen-Fabrik in den Sophie-Gips-Höfen untergebracht. Im 3. und 4. Stockwerk des alten Backsteingebäudes befinden sich auf 1.500 Quadratmeter sowohl die umfangreiche Sammlung aus Kunst und Designermöbel als auch das großzügige Wohnloft… Weiterlesen

JR – der französische Streetart-Künstler

von britta kadolsky • am

Eine Ausstellung des Ausnahme-Künstlers in der Münchener Kunsthalle Angefangen hat alles mit heimlichen Nacht-und-Nebel-Aktionen. In den Banlieues von Paris sprayt JR – der französische Streetart-Künstler, damals noch Teenager, seine Graffiti an die Häuserfronten – illegal. Das war in den 90er… Weiterlesen

Die Bundesbank zeigt ihre Kunst in Frankfurt 

von britta kadolsky • am

Ortswechsel – die neue Ausstellung im Museum Giersch Das knallige Rot beleuchtet den Raum und wirkt fast magisch, der weiße Fleck in der Mitte des Bildes verstärkt diesen Effekt noch. Ich stehe vor Fred Thielers Rot 65 von 1965 im ersten Raum der… Weiterlesen

documenta fifteen in Kassel

von britta kadolsky • am

Die documenta fifteen in Kassel Noch knapp 3 Wochen läuft sie, die documenta fifteen, die wohl weltweit bedeutendste Kunstschau für zeitgenössische Kunst. Ich habe es endlich geschafft, nach Kassel zu reisen. Meine Erwartungen waren ehrlich gesagt nicht besonders hoch, umso… Weiterlesen

Rainer Fetting: Willy Brandt und die Berliner Mauer

von britta kadolsky • am

Die Bronzeskulptur Willy Brandt von Rainer Fetting Jeder kennt sie, zumindest aus dem Fernsehen: Die massive Bronze-Skulptur Willy Brandt ist von Rainer Fetting, der auch für seine Berliner Mauer Bilder bekannt ist. Die Skulptur steht in der Berliner Parteizentrale der… Weiterlesen

Was kann Kunst? Lion Feuchtwangers Roman ‘Erfolg’

von Ruth Fühner • am

Was kann Kunst – Dieser Satz steht über Brittas Blog – und Lion Feuchtwangers in den Zwanziger Jahren des letzten Jahrhunderts entstandener Roman „Erfolg“ gibt darauf eine doppelte Antwort.  Zum einen erzählt er von einem Justizskandal, ausgelöst durch die provokanten… Weiterlesen

Barbara Kruger in Berlin und Venedig

von britta kadolsky • am

Barbara Kruger in Berlin und Venedig Seit ihrem ikonischen Werk von 1987 I shop therefore I am finde ich die Kunst von Barbara Kruger großartig. Ihre Erkennungsmerkmale sind die Farben: Schwarz, weiß und rot sowie die riesigen Schriftzüge. Immer ist Text ein… Weiterlesen

Neue Kunst in alten Gemäuern

von Ruth Fühner • am

Spuren der Geschichte Wie Britta treibt auch mich die Frage um, was der Reiz ist an der in den letzten Jahrzehnten aufgekommenen Mode, ehemals anders genutzte Räume (Schlösser, Zechen, Bunker) für Gegenwartskunst zu nutzen. Ein Grund liegt auf der Hand:… Weiterlesen

Berlin: Zeitgenössische Kunst im Boros Bunker

von britta kadolsky • am

Die Geschichte des Boros Bunkers in Berlin Zwangsarbeiter der Nationalsozialisten errichteten den betongrauen Luftschutzbunker in der Mitte Berlins für bis zu 4.000 Menschen. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wurde er sehr unterschiedlich genutzt. Zuerst diente er als Kriegsgefängnis der… Weiterlesen

Meine Highlights auf der Biennale in Venedig 2022

von britta kadolsky • am

Die vier Länderpavillons, die mich am meisten begeistert haben Von Deutschland aus schauen wir gewohnt und – typisch für uns – besonders kritisch auf den Deutschen Pavillon, der in dieser Biennale, wenn auch nicht preisgekrönt, so doch sehr eindrucksvoll von… Weiterlesen

Der Deutsche Pavillon in Venedig

von britta kadolsky • am

Auf der 59. Biennale in Venedig beschäftigt sich der Deutsche Pavillon wieder einmal mit sich selbst. Irgendwie gehört das ja zum Pflichtprogramm der deutschen Künstler*innen bei der faschistischen Architekturgeschichte.  Maria Eichhorn habe ursprünglich geplant, den gesamten Pavillon abzutragen und woanders wieder aufzubauen…. Weiterlesen

Kunst in Frankfurts neuem Hochhaus

von britta kadolsky • am

Kostenlos Kunst in Frankfurt genießen – Chiharu Shiota im WINX Tower Fasziniert lege ich meinen Kopf in den Nacken und schaue auf die vier roten Boote, die in luftiger Höhe des Foyers im WINX Tower schweben, Frankfurts neuem Hochhaus. Die… Weiterlesen

Papierkunst in Berlin

von britta kadolsky • am

Kunst aus Papier im Haus des Papiers in Berlin Ein (noch) ziemlich geheimer Kunst-Tipp ist das Haus des Papiers in Berlin Mitte. Gegründet wurde es im Jahr 2021 von den Unternehmerinnen Ulrike Vohrer und Annette Berr. Das Museum ist ganz der… Weiterlesen

Die Kunst-Biennale Venedig ist wieder da

von britta kadolsky • am

In 2 Wochen ist es endlich wieder so weit: Am 23. April 2022 beginnt die 59. Kunst-Biennale von Venedig. Eigentlich für letztes Jahr geplant, musste das ‚Weltfestival der Kunst‘, wie es das art-Magazin nennt, die Veranstaltung verschieben – aus hinlänglich… Weiterlesen

Kostenlos Kunst in Berlin genießen

von britta kadolsky • am

Schweizer Botschaft, Galerie König, Galerie Sprüth Magers Kostenlos Kunst in Berlin genießen: In Berlins Mitte, direkt neben dem Bundeskanzlerinnenamt, der “Waschmaschine”, inmitten der spröden Betonarchitektur von Diener & Diener, flattert Pipilotti Rists Werk ein Blatt im Wind. Seit 2001 fallen aus… Weiterlesen

Das Bild des Menschen

von Ruth Fühner • am

Gerade hat Britta ihren letzten Artikel über das Porträt eingestellt, da stoße ich zufällig bei einem Sevilla-Besuch auf eine Ausstellung, die genau daran anschließt. La Imagen Humana, Das Bild des Menschen heißt die Schau im Kulturforum der Caixa-Bank, die aus den reichen Beständen… Weiterlesen

10 Fakten über Porträts

von britta kadolsky • am

10 Fakten über Porträts 1. Punkt, Punkt, Komma, Strich – fertig ist das Mondgesicht. Wer kennt diesen Reim nicht?! Er verdeutlicht, wie wenig es braucht, um ein Gesicht darzustellen. Wir glauben in allem, was zwei Punkte und einen Strich hat,… Weiterlesen

Kunstspaziergang im Frankfurter Bankenviertel

von Ruth Fühner • am

Einen schön aufwendigen Wechselrahmen für Kunst leistet sich die DZ-Bank mit ihrem Art Foyer am Platz der Republik in Frankfurt. In dem strahlend weißen Gehäuse mit dem eindrucksvollen Treppenaufgang zeigt die Bank dreimal im Jahr Ausstellungen von KünstlerInnen, die sich mit dem… Weiterlesen

Darstellung der Zeit in der Kunst

von britta kadolsky • am

Darstellung der Zeit in der Kunst Die Zeit: Mal „verfliegt“ sie und mal kriechen sie dahin, die Sekunden und Minuten. Die Zeit kann grausam sein, wenn sie uns unsere Vergänglichkeit aufzeigt und auch gnädig, wenn sie „alle Wunden heilt“. Schon… Weiterlesen

Ausstellungstipp: Die Welt von Steve McCurry

von Saskia Wolf • am

von Saskia Wolf: Die Welt von Steve McCurry ist momentan in einigen Ausstellung in Europa zu sehen. Und was für eine Welt das ist – voller Dramen, Emotionen, Schicksalen, uralten Traditionen und Konflikten, aber auch voller Freude und Farben, Momente der… Weiterlesen

Kollektive erobern die Kunstwelt – ruangrupa

von britta kadolsky • am

Künstler*innenkollektive boomen gerade in der Kunstwelt. Hat das Ego des Künstlergenies langsam ausgedient? Warum gerade jetzt? Klar ist: die Gesellschaft befindet sich im Wandel. Egotrips werden zunehmend als überholt und unpassend empfunden. Teamwork steht, nicht nur in der wirtschaftlichen Arbeitswelt,… Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg? – Joseph Beuys zum 100. Geburtstag

von britta kadolsky • am

Kurz bevor das Jahr zu Ende geht, muss ich natürlich noch über Joseph Beuys sprechen. Wie hinlänglich bekannt, wäre dieses Jahr sein 100. Geburtstag gewesen. Posthum hat der Künstler daher unglaublich große Aufmerksamkeit bekommen: Über 20 Ausstellungen widmeten sich 2021… Weiterlesen

Die Neue Nationalgalerie in Berlin

von britta kadolsky • am

Ich bin in Berlin! Die neue Nationalgalerie steht ganz oben auf meiner Museumsliste. Jahrelang habe ich über den Bauzaun auf das ikonische Glas- und Stahlgebäude der Neuen Nationalgalerie geäugt. Nun ist das Museum der Moderne, nach sechseinhalb Jahren radikaler Sanierung… Weiterlesen

Kunst in und vor Frankfurter Bankfoyers

von Ruth Fühner • am

Viele Frankfurter Kunst-Schätze strahlen im Verborgenen. Es sind die Sammlungen der Banken. Angelegt weniger in der Hoffnung auf bleibende als auf wachsende Werte, sollen sie das Image des seelenlos angehäuften Kapitals mit dem sanften Glanz des Feingeistigen überziehen. Einige von… Weiterlesen

Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten

von britta kadolsky • am

Heute möchte ich von einem meiner Lieblingsmaler berichten: Lucian Freud – Maler der Queen und der Nackten. Vor 10 Jahren ist der Enkel des Psychoanalytikers Sigmund Freud gestorben.  Neben einem kleinen Bild von der Queen, malte er auch Berühmtheiten wie Kate Moss, Jerry… Weiterlesen

Raffaels Engel sind überall

von britta kadolsky • am

Raffaels Engel sind überall. Die Geschichte des Renaissance-Gemäldes, die ich heute erzähle, begann vor 500 Jahren und erlebt seit etwa 50 Jahren selbst eine unglaubliche Renaissance. Der Fairness halber sollte ich noch ergänzen, dass die neuerliche popkulturelle Aufmerksamkeit sich lediglich… Weiterlesen

Kunst unter der Erde – der Louvre des RMV in Frankfurt

von Ruth Fühner • am

Was Paris recht ist, ist Frankfurt billig. Die Glaspyramiden am Messeturm sind, na ja, fast so schön wie ihre Schwestern im Innenhof des Grand Louvre. Immerhin, in eine Art Museum geht es hier auch. Eins, das es zumindest an Ausdehnung… Weiterlesen

Sticken ist das neue Malen – Contemporary Embroidery

von britta kadolsky • am

Eine Freundin hat mich zum Sticken gebracht. Ich hatte diese wunderbare Betätigung bis dahin noch immer in die verstaubte, biedere Ecke der Muttis und Omis am heimischen Herd gepackt. Auch weil das Sticken weiblich konnotiert ist. Sticken transportierte jahrhundertelang weibliche… Weiterlesen

Forma Viva – lebendige Form am Südende Istriens

von Ruth Fühner • am

Schon zu Titos Zeiten hatte das istrische Küstenstädtchen Portorož etwas von seiner eleganten Weltläufigkeit bewahren können – und das gilt nicht zuletzt in Sachen Kunst.  1961 fand hier, auf der grünen Halbinsel Seca, erstmals die Bildhauerbiennale Forma Viva statt. Seither… Weiterlesen

Alpinkunst am Großglockner

von Ruth Fühner • am

Kunst-Ausstellung Alpenliebe in Österreich Auf dem Weg nach Italien ist die Großglockner-Hochalpenstraße eine der spektakulärsten Strecken – selbst wenn, wie bei unserer Fahrt, das Wetter so schlecht ist, dass der größte Gletscher Österreichs, die immer mehr schmelzende Pasterze, vom Nebel… Weiterlesen

17. Architekturbiennale in Venedig – Wie werden wir zusammen leben?

von britta kadolsky • am

How will we live together? Wie werden wir zusammen leben? Das ist das spannende Motto der diesjährigen Architekturbiennale in Venedig. Das Zusammenleben in der Zukunft ist eine Riesen-Herausforderung: Soziale Ungerechtigkeiten, Nachhaltigkeit, Solidarität, Klimawandel, Migration, Rassismus, politische Polarisierungen … große Probleme… Weiterlesen

Draußen Kunst genießen – 5 weibliche Skulpturen in Frankfurts Wallanlagen

von britta kadolsky • am

Die Museen sind immer noch im Lockdown. Nach Monaten des Verzichts auf Kunst und Kultur ist die Sehnsucht groß. Zeit, sich die Kunst draußen anzuschauen!
Kunst im öffentlichen Raum heißt das Stichwort! In Frankfurts Wallanlagen, einem grünen Parkstreifen um die Innenstadt, stehen dutzende Skulpturen. 5 davon habe ich genauer betrachtet. Alle weiblich, alle nackt. Warum?… Weiterlesen

Die schießende Feministin: Niki de Saint Phalle

von britta kadolsky • am

Schießkunst – Feministin – Künstlerin: Das ist Niki de Saint Phalle. Ein Schuss knallt und kurz darauf läuft rote Farbe über den Körper. Ein zweiter Schuss ertönt, auch er hat getroffen: gelbe Farbe quillt aus der Wunde. Niki de Saint… Weiterlesen

Wie die Moderne nach Berlin kam – Mariam Kühnel-Hussainis Roman ‘Tschudi’

von Ruth Fühner • am

Tschudi in Berlin Stellen Sie sich für einen Augenblick das großbürgerlich-kaiserliche Berlin um 1900 vor. Den Kurfürstendamm, das Westend, den Boulevard Unter den Linden. Den Rausch von Gründerzeitarchitektur, die hemmungslos Türmchen und Erker, Karyatiden und anderen Klingeling-Zierrat aufeinanderhäuft. Hinter den… Weiterlesen

Überraschung: Max Beckmann ist auch Bildhauer!

von britta kadolsky • am

Max Beckmann in Frankfurt – eine Ausstellung im Städel Die Museen haben wieder auf. Ich besuche das Städel, bevor nach ein paar Tagen alles wieder schließen muss. Die Beckmann Ausstellung im Städel ist klein, aber fein. Der Fokus liegt auf Beckmanns Jahren… Weiterlesen

Jeremy Shaw im Frankfurter Kunstverein

von britta kadolsky • am

Hurra – die Museen sind wieder auf Als erster unterrichtet mich der Frankfurter Kunstverein per E-Mail über die Öffnung. Jeremy Shaw wird im Frankfurter Kunstverein gezeigt. Ich verliere keine Zeit und reserviere direkt Tickets: Eine riesige Leinwand erwartet uns bereits im Eingangsbereich:… Weiterlesen

Online-Führung durch die Städel-Highlights

von britta kadolsky • am

Städel Sammlung: Die Highlights  „Museum für zu Hause – Live“ nennt das Museum seine Reihe der Online-Formate. Freudig nehme ich die Online-Führung über die Städel Highlights wahr.Ein Highlight ist die Online-Führung gleich aus mehreren Gründen:  Nun aber zur eigentlichen Kunst-Führung. Das Ticket bucht man online… Weiterlesen

Alfred von Meysenbug

von britta kadolsky • am

Comic-Autor, Maler, Illustrator und Plattencover-Gestalter von Udo Lindenberg Alfred von Meysenbug, einigen bekannt durch seine Comic-Bücher und die Illustration von Udo Lindenbergs Plattencovern, ist vor einem Jahr am 19. Februar gestorben. Meyse, wie er von seinen Freunden liebevoll genannt wurde, hieß… Weiterlesen

Online-Führung durch die Stephan Balkenhol Ausstellung

von britta kadolsky • am

Was für ein wunderbares Angebot in Anbetracht der pandemiebedingten Schließung: Eine Online Führung durch die Ausstellung von Stephan Balkenhol im Duisburger Lehmbruck Museum.Die monumentalen bemalten Holzskulpturen des Bildhauers sind vielerorts im öffentlichen Raum zu bewundern. Fast in jeder großen Stadt… Weiterlesen

Das Blaue vom Himmel

von Ruth Fühner • am

Lapis, Indigo und Waid – die Geheimnisse der Farbe Blau.  Keine Spur von Blau, auf diesem Bild der National Gallery in London. Es ist, da sind sich die Experten weitgehend einig, wohl ein echter Michelangelo – wenn auch nicht gerade einer… Weiterlesen

Die Liaison von Kunst und Werbung: Manet und YSL

von britta kadolsky • am

Was haben Kunst und Mode gemeinsam? Momentan, in der Pandemie: Museen, Modehäuser und Boutiquen haben geschlossen.Aber es gibt noch andere Zusammenhänge . . . Einer der bekanntesten liegenden Frauenakte der Kunstgeschichte ist Manets Olympia; 1865 löste das Bild bei der… Weiterlesen

Stilbruch auf Leinwand: Gerhard Richter

von Ruth Fühner • am

Eine nackte Frau mit blonder Bienenkorbfrisur schreitet eine Treppe herab. Frontalansicht, leicht unscharf. Die Farben: wie auf einem der ersten Farbfotos, ausgeblichen, die Treppe grünlich. Ema, 1966. 2 Meter mal einsdreißig.  Graue Rechtecke. Monochrom. Die Farbe mal mit grobem Pinsel gleichmäßig… Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 2

von britta kadolsky • am

Museumsarchitektur in ehemaligen Industriebauten  Im 1. Teil habe ich bereits die Frage gestellt: Welche Chance hat die Kunst neben der spektakulären Museumsarchitektur von heute? Dazu habe ich spektakuläre architektonische Meisterleistungen gezeigt, die eigens für die Präsentation von Kunst gebaut wurden. … Weiterlesen

Spektakuläre Museumsbauten: Teil 1

von britta kadolsky • am

Bei meinen Besuchen in den diversen Museen für moderne und zeitgenössische Kunst fällt mir immer wieder auf, wie beeindruckend Museumsarchitektur sein kann.  Ich denke hierbei an Bauten wie  Zusätzlich imponieren ehemalige Industriegebäude, die mittlerweile als Museum fungieren.  Selbstverständlich sind auch… Weiterlesen

Berghain: Kunst im Berliner Technoclub Teil 2

von britta kadolsky • am

Teil 2/2: Studio Berlin – Panoramabar, Schlackekeller,große Halle im Berghain Der 2. Teil meines Artikels über die großartige Ausstellung im Berghain (Hier gehts zum 1. Teil). Dort habe ich über die Ausstellung im Main Dancefloor, der Klobar und die Toiletten… Weiterlesen

Berlin: Kunst im legendären Technoclub Berghain

von britta kadolsky • am

Teil 1/2: Berghain – Studio Berlin – Main Dancefloor, Klobar, Unisex Toiletten.  Eine Ausstellung mit zeitgenössischer Kunst in einem der coolsten Clubs Deutschlands: das passt zusammen! Wie allgemein bekannt und x-mal erwähnt: die Clubszene liegt seit Corona brach und die… Weiterlesen

Wo Banane drauf ist, ist Kunst drin!

von britta kadolsky • am

Die Banane ziert Eingänge zur Kunst Alle, die sich für Kunst interessieren haben die knallgelbe Spray-Banane sicherlich schon mal an einer Häuserwand gesehen. Die Banane sieht aus wie aus einem Comic entsprungen. Die sehr einfache Form in Gelb mit den wenigen schwarzen… Weiterlesen

Yves Klein: Intensives Blau – sein Markenzeichen

von britta kadolsky • am

“Blue has no dimension it is beyond dimensions.” Yves Klein Intensives Blau – das Markenzeichen von Yves Klein Endlich war ich, nach der Corona-bedingten Schließung, mal wieder im Städel. Die Gegenwartskunst im unterirdischen Erweiterungsbau, den Gartenhallen, ist ganz neu gehängt worden…. Weiterlesen

Ist das Kunst oder kann das weg?

von britta kadolsky • am

Die alte Diskussion… Von wem stammt eigentlich dieses Zitat? Es wird mittlerweile recht häufig benutzt, insbesondere um auszudrücken, dass man das jeweilige Kunstwerk nicht als ein solches anerkennen will. Ich möchte in diesem Artikel der Herkunft auf den Grund gehen und… Weiterlesen